Eine faszinierende und atemberaubende Landschaft: Die Makgadikgadi-Salzpfannen im Nordosten Botswanas. Sie bestehen aus mehreren größeren und kleineren Salzpfannen und bilden so ein riesiges weißes Gebiet. Mit mehr als 8.400 Quadratkilometern gelten sie als eine der größten Salzpfannen-Systeme der Welt. Wer sich hier hineintraut, der wird von der krassesten Stille und unendlicher Einsamkeit verschluckt. Damit ihr nicht verloren geht, haben wir hier die wichtigsten Reisetipps für euch.
Lohnt sich die Tour durch die Salzpfannen in Botswana?



Wir waren wirklich schon an vielen beeindruckenden Orten der Welt, aber keiner war so surreal wie diese Salzpfannen. Nicht nur die unendliche Weite, in der man einfach nichts sieht, bis zum Horizont, sondern auch diese Stille. Wir haben wirklich gar nichts gehört: Keine Autos, keine Menschen, keine Tiere – nicht mal Wind gab es. Das Lauteste war also unser Atem, als wir auf unserem Autodach lagen und in die Milchstraße blickten.
Dort wo heute die Makgadikgadi-Pans sind, war früher ein gigantischer See (doppelt so groß wie der Victoria-See). Da dieser keinen Abfluss hatte, konzentrierte sich das Wasser durch die Verdunstung immer mehr, bis schließlich nichts mehr nachkam und der See austrocknete. Heute ist die Salzkruste an manchen Stellen sogar 5 Meter dick.
Eine Studie aus dem Jahr 2019 geht davon aus, dass hier die Geburtsstätte des modernen Menschen war. Laut der Studie einer Wissenschaftlerin der Universität Sydney lebte der Homo sapiens sapiens hier vor rund 200.000 Jahren, bevor er in andere Regionen weiterzog.
Fototipp: Fahrt am besten weit raus ins “Weiß”, sodass um euch rum wirklich nichts mehr zu sehen ist und packt dann eure Kamera (inkl. Stativ) aus oder die Drohne, falls ihr eine habt. Wann kann man schon mal so ungestört Fotos ohne andere Touristen machen? Besonders schön ist die Stimmung zum Sonnenuntergang, wenn die große rote Sonne auf den Horizont trifft.
Anreise zu den Makgadikgadi-Pans
Anreise: | über Nata oder Gweta |
Fahrzeug: | Geländegängiges Fahrzeug |
Must-Do: | Übernachtung in der Salzpfanne |
Empfohlene Dauer: | 2–4 Tage (lange Anreise) |
Beste Reisezeit: | Trockenzeit |
Wir sind von Nata aus angereist (weil wir davor im Chobe waren), es geht aber auch über Gweta, falls ihr aus dem Okavango Delta kommt. Auch vom Südwesten her, könnt ihr euch nähern, falls ihr aus Gaborone oder Francistown anreist. Von Nata aus haben wir bis in die erste große Pfanne und zum ersten Highlight (Kubu Island in der Sua Pan) circa 6 Stunden (120 Kilometer) gebraucht. Wir haben dazwischen an einem wunderschönen Baobab (-20.36685, 25.88844) übernachtet.
Unterschätzt auf keinen Fall die Distanz, vertraut Google oder rechnet mit dem Tempo auf europäischen Straßen. Der Weg rein in die Pfannen ist ein extrem schmaler Feldweg, links und rechts teilweise stark eingewachsen und immer mal wieder sehr hubbelig. Auch auf tiefen Sand solltet ihr euch einstellen. Den Reifendruck also auf jeden Fall auf circa 1,6 bar ablassen. Im Schnitt kommt ihr maximal 25 km/h voran.
Öffentliche Verkehrsmittel gibt es hier nicht. Ihr könnt euch aber einer geführten Tour anschließen, bei der dann für alles gesorgt ist. Diese könnt ihr zum Beispiel in Maun buchen. Wir empfehlen euch aber hier die Tour auf eigene Faust, vor allem, weil ihr dann flexibel seid und nur so die einsame Nacht mitten in der Salzpfanne möglich ist. Noch gibt es hier keinen Eintritt, den ihr zahlen müsst.
Mit genügend Sprit und Verpflegung starten
Wichtig ist, auf jeden Fall ausreichend Verpflegung und Sprit dabei zu haben. Einmal drin in der unendlichen Weite seid ihr auf euch gestellt. Wir haben also davor vollgetankt (in Nata) und hatten noch einen Ersatzkanister als Backup dabei. Genauso beim Wasser. Hier haben wir ausreichend Wasser für 3 Tage eingeplant, und dann nochmal genauso viel als Backup in einem extra Kanister dabei gehabt. Das ist überlebenswichtig, falls man zum Beispiel eine Panne hat, nicht weiterkommt und vielleicht tagelang auf Hilfe warten muss.
Navigiert haben wir mit maps.me. Hier haben wir vorab die Karte heruntergeladen. Die Karte ist sehr detailliert und extrem hilfreich. Hier sind sogar kleine Sehenswürdigkeiten, wie einzelne große Baobabs oder auch Campingplätze eingezeichnet.
Wir sind am ersten Tag nachmittags in Nata los und bis zum 1. Schlafplatz (dem großen Affenbrotbaum) gefahren. Am 2. Tag ging es dann rein in die Sua Pan und auf Kubu Island und dann von dort rüber (gen Westen) in die große Nwetwe Pan. Hier haben wir dann mitten auf der Salzpfanne geschlafen. Am 3. Tag ging es von dort gen Norden wieder auf eine normale Straße (Gweta).
Wichtig noch zu wissen: Wir waren in der Trockenzeit im Oktober da und die Salzpfannen waren komplett ausgetrocknet. Wir konnten sie dadurch problemlos befahren. In der Regenzeit füllen sich die Pfannen teilweise mit Wasser, es entstehen riesige Seen und viele Vögle und Säugetiere kommen. Auch eine besondere Zeit, aber dann könnt ihr die Salzpfannen nicht befahren bzw. müsst vorher prüfen, ob sie trocken genug sind (sonst könntet ihr einsinken).
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Viel Abwechslung trotz “Salzwüste”
In dem riesigen Pfannensystem sind wir in drei Tagen wirklich kaum anderen Menschen begegnet, es gibt nur (soweit wir wissen) zwei Lodges am Rande der Salzpfannen (Jack’s Camp und Makgadikgadi Lodge) – und sonst vor allem ganz viel NICHTS.
Es gibt aber durchaus auch Abwechslung. Vor allem am Rand der jeweiligen Pfannen. Mal ein riesiger Baobab (Affenbrotbaum), dann eine ehemalige Insel mit großen Felsblöcken (Kubu Island) und dann wieder die Überquerung des “Festlandes”, bevor es dann in die nächste Pfanne geht.
Übernachtung mitten in der Salzpfanne
In unserer 2. Nacht haben wir uns mitten in einer Salzpfanne (der Nwetwe Pfanne) ein einsames Plätzchen zum Schlafen gesucht. Das war absolut gigantisch. Alles daran: Das Lagerfeuer, die Stille, der Sonnenuntergang und der krasseste Sternenhimmel, den wir jemals vom Dach des Autos bestaunt haben.
Auch der Weg dorthin war ein eigenes Highlight. Es macht total Spaß, einfach wild und frei über die Salzkruste zu düsen. Ohne Weg, ohne Ziel – und dann einfach irgendwo “seinen Platz” zu finden. Am Anfang sind wir noch an einer kleinen Insel vorbeigekommen. Da gab es noch ein paar Gräser. Aber ein paar Kilometer weiter, haben wir dann wirklich nichts mehr gesehen, nicht einmal mehr nervige Mücken.
Campingplatz auf Kubu Island
Fantastisch ist auch die Kubu Insel, die allerdings nur eine Erhöhung ist. Sie ragt etwa 20 Meter in die Höhe und ist knapp 1 Kilometer lang. Für alle, die etwas mehr Zivilisation suchen: Hier gibt es auch einen Campingplatz. Aber stellt euch das bitte nicht wie in Europa vor: Hier gibt es keine Infrastruktur. Nur ein paar ausgewiesene Bereiche mit Nummern. Das war’s. Diese sollten vorab gebucht werden.
Die Insel ist auf jeden Fall beeindruckend. Eine Ansammlung von Felsen und riesigen Baobabs, mitten in der Salzwüste. Wir sind einmal rund herum und in den Bäumen und auf den Felsen geklettert.
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Fazit
Rein in die Salzpfannen, das ist schon eine lange und anstrengende Fahrt, aber das hat sich definitiv gelohnt. Es war aber teilweise schon auch ein mulmiges Gefühl, so ganz allein in der Stille zu sein. Wenn da was passiert wäre? Doch die Nacht wird euch bestimmt für immer in Erinnerung bleiben. Uns geht es zumindest so, wenn wir an unsere 4-monatige Tour denken: Die Nacht in den Makgadikgadi Pans nennen wir fast immer als 1. Highlight.
Es ist auch eine perfekte Ergänzung als Abenteuer im Vergleich zum restlichen Land: Hier liegt der Fokus sonst eher auf Tieren und Safaris. Und daher fanden wir es besonders toll, hier mal noch so eine ganz andere Botswana-Erfahrung machen zu können.
Wenn ihr mögt (je nachdem aus welcher Richtung ihr davor gekommen seid), könnt ihr dann im Anschluss von hier gen Norden fahren Richtung Chobe oder Okavango Delta – oder euch noch speziell den Makgadikgadi Pans Nationalpark anschauen. Hier gibt es dann, wenn es feuchter wird, auch viele Tiere zu beobachten.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Website: Botswana
- Reise- und Sicherheitshinweise: Botswana
- Top–Sehenswürdigkeiten & Nationalparks in Botswana
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