Kann es denn noch besser werden? Ich stehe an den Klippen der Hängebrücke von Carrick-a-Rede an der Küste von Nordirland und blicke auf die wilde See unter mir herab. Diese Attraktion ist besser als in jedem Film. Die Natur wirkt so unberührt, so ungezähmt und so farbenfroh. Leuchtend grüne Wiesen treffen auf schroffe Klippen und auf bedrohliche, dunkelblaue Strudel am Fuße der Felswand. Das war aber nicht die einzige Sehenswürdigkeit an der Causeway Coastal Route, die mich in Staunen versetzt hat.
Lohnt sich die Causeway Coastal Route in Nordirland?
Die Causeway Coastal Route führt über 243 km von Belfast bis nach Londonderry immer entlang der Irischen See und dem Atlantischen Ozean. Auf dem Weg liegen zahlreiche Attraktionen und Ausflugsziele, die zum Haltmachen und Staunen einladen. Darunter ehemalige Burgen, gruselige Spukhäuser, eindrucksvolle Wasserfälle, steile Küstenabschnitte und wackelige Hängebrücken.
Einige Locations sind bereits durch Game of Thrones bekannt geworden. Denn die spektakuläre Natur musste bei der einen oder anderen Szene der beliebten Serie als Drehort herhalten. Andere Motive werden fleißig in den sozialen Netzwerken geteilt und wieder andere gelten (noch) als Geheimtipp.
Achtung! Linksverkehr in Nordirland
Länge: | 234 km |
Start: | Belfast |
Ziel: | Londonderry |
Empfohlene Dauer: | 5 Tage |
Beste Reisezeit: | Frühjahr/Herbst |
Die verschiedenen Sehenswürdigkeiten liegen alle unweit der Straße. Die Tour ist mit braunen Schildern ausgewiesen und wenn ihr denen folgt, könnt ihr euch gar nicht verfahren. Außerdem gibt es an den meisten Orten direkt kostenlose Parkplätze.
Doch ganz so reibungslos, wie das jetzt klingt, läuft es in Wahrheit nicht ab. Da ist zum einen der Linksverkehr, der die Verkehrssituation deutlich erschwert. Außerdem sind die Straßen super eng. Die irischen Fahrer sind das gewohnt, das merkt man.
Fahrt im Zweifel lieber ein bisschen vorsichtiger und langsamer, das versteht sich aber hoffentlich von selbst. Ansonsten ist es ratsam, sich die Ziele, die ihr besichtigen wollt, schon vorher rauszusuchen. Markiert sie euch auf einer Karte. Wenn ihr einfach drauf los fahrt, fahrt ihr vielleicht an dem einen oder anderen Ort vorbei, der euch eigentlich interessiert.





Einige Ziele sind außerdem nicht ausgeschildert. So haben wir vergeblich ein Schild in Richtung Cushendun Caves gesucht. Nur dank des Standorts auf Google Maps haben wir die Stelle schließlich gefunden. Und es hat sich gelohnt, diesen Abstecher zu gehen. Als wir dann schließlich vor den riesigen Höhlen stehen, frage ich mich, wie sich dieser imposante Ort so unsichtbar hinter Häuserfassaden verstecken konnte.
Die Hängebrücke bei Sonnenuntergang besuchen
Wir haben Glück mit der Jahreszeit. Es ist Anfang Oktober. Da sind wir auf der Strecke nahezu alleine unterwegs. Im Hochsommer, zur Ferienzeit, sei die Straße viel voller. An einigen Orten staut es sich trotzdem. Zum Beispiel an der Carrick-a-Rede Rope Bridge. Die Hängebrücke, die eine schroffe Insel mit dem Festland verbindet, zählt zu den beliebtesten Zwischenstopps an der Causeway Coastal Route.
Um hier ein Foto alleine auf der Hängebrücke zu bekommen, müsst ihr durchaus Schlange stehen. Oder aber ihr kommt ganz am Ende der Öffnungszeiten. Wir trudeln gegen 18 Uhr ein und sind die letzten, die noch Tickets für die Brücke erwerben können. Perfekt. Denn so haben wir alles für uns alleine. Da lässt es sich doch gleich nochmal besser genießen.
Instatipp: Die Steilküste bei der Carrick-a-Rede Rope Bridge ist auch ohne Brücke super fotogen. Vor allem, wenn ihr den Sonnenuntergang mit auf dem Bild festhaltet. Dann wird alles in ein warmes Licht getaucht.
Giant’s Causeway nur eine von vielen Attraktionen
Nach der Rope Bridge soll auf unserer Tour nur noch der Giant’s Causeway kommen, der Damm des Riesen und UNESCO-Weltnaturerbe. Aber kann es überhaupt noch besser werden?
Wir haben bisher den Klippenpfad The Gobbins gesehen, besuchten das Gespenst im Ballygally Castle Hotel, sind durch den Bilderbuch-Hafen von Carnlough spaziert und hielten an den Cushendun Caves an. Einige Ziele mussten wir sogar aus Zeitgründen schon auslassen.
Es ist bereits spät geworden. Das Tageslicht schwindet langsam. Also müssen wir uns beeilen. Beim Giant’s Causeway gibt es zum Glück keine Öffnungszeiten. In wenigen Minuten Gehzeit sind wir zu den imposanten Felstürmen hingelaufen.
Eindrucksvoll ragen hier zigtausend, gleichmäßig geformte Basaltsäulen aus dem Meer. Die größten dieser Säulen haben eine Höhe von 12 Metern. Sie sind vor rund 60 Millionen Jahren durch das Abkühlen heißer Lava entstanden. Der Vulkan ist mittlerweile durch Erosion verschwunden, doch die Kraft der Natur ist noch immer zu spüren. An der Küste donnern meterhohe Wellen gegen die Felsen.
Wir warten ab, bis die Sonne untergegangen ist, wir kaum noch etwas sehen können und lassen so lange diesen Ort auf uns wirken.




Fazit
Ein Tag reicht gar nicht aus, um alles zu sehen. Wir wollten eigentlich noch die gewaltige Felswand am Fair Head besuchen, die Wasserfälle im Glenariff Forest Park bestaunen und durch die Allee der Dark Hedges flanieren sowie den Whiterocks Beach erkunden. Außerdem wäre es spannend gewesen, die beiden Städte Belfast mit dem Titanic Museum und Londonderry noch zu besichtigen.
Aber auch wenn ihr nicht alles sehen könnt, so lohnt sich die Fahrt über die Causeway Coastal Route uneingeschränkt. Denn auf dem Roadtrip gibt es so viele interessante Orte innerhalb von kürzester Zeit zu sehen. Und all diese Locations sind so verschieden und so besonders auf ihre eigene Art und Weise, dass es schwer ist, ein einziges Highlight herauszupicken.
PS: Auf der Karte unten habe ich alle unsere Stopps eingetragen.
Lage
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