Die Drachenhöhle „Cuevas Del Drach“ ist ein Besuchermagnet auf Mallorca. Ob das einfach nur gute Werbung ist, frage ich mich vorher? Etwas skeptisch erwarte ich nicht zu viel. Doch bereits auf den ersten Metern strahlen Stalagmiten überall, glühend rot beleuchtet. Völlig begeistert beginne ich wie wild zu fotografieren. Weiter unten plätschert idyllisch türkisblaues Wasser. Gekrönt wird der Ausflug dann auch noch von einem Live-Orchester von Profi-Musikern in der Höhle.

Lohnt sich der Besuch in der Drachenhöhle auf Mallorca?

Die Drachenhöhle „Cuevas Del Drach“ (Drachenhöhle) ist eine große Höhle an der Ostküste der spanischen Balearen-Insel Mallorca. Die Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. Der Name Drachenhöhle stammt vermutlich aus der Legende, dass Piraten und Templer ihre Schätze in der Höhle einem Drachen zum Schutz gegeben haben.

Unzählige Stalagmiten und Stalaktiten, angenehme Temperaturen und ein Live-Orchester warten im Inneren auf die Besucher. Erstmals wurde die Höhle 1338 schriftlich in einem Brief an den Bürgermeister von Manacor erwähnt. Mit der Erforschung begann erst 1880 der deutsche Soldat und Entomologe Friedrich Will auf Einladung vom österreichischen Erzherzog Ludwig Salvator.

Die Höhle hat eine Ausdehnung von 1.200 Metern und reicht bis in eine Tiefe von 25 Metern. Angenehme Temperaturen von rund 20° Grad herrschen dort. Am Grund der Höhle befindet sich der Lago Martel. Mit 177 Metern Länge und bis zu 12 Metern einer der größten unterirdischen Seen weltweit. Die Höhle besteht aus Kalkfelsen. Durch Wasser lösen sich Mineralien aus dem Gestein und es bilden sich Stalaktiten und Stalagmiten. Deren Wachstum liegt zwischen 0,2 und 1,6 Millimetern im Jahr.

Fototipp: Blitz und Stativ sind nicht erlaubt. Ein aktuelles Smartphone ist aufgrund der schwierigen Lichtbedingungen vermutlich eine gute Wahl. Ansonsten ein lichtstarkes Objektiv und eine gute Kamera verwenden.

Anreise zur Drachenhöhle

Lage:Ostküste von Mallorca
Preise:Tickets und Zeiten
Highlight:Beleuchtete Stalagmiten
Dauer:ca. 1 Stunde
Must-See:Live-Konzert auf dem See

Von Palma de Mallorca bin ich circa 1 Stunde mit dem Mietwagen gefahren. Adresse für das Navi: Ctra. de les Coves, s/n, 07680 Porto Cristo, Illes Balears. Vor Ort gibt es einen großen kostenlosen und kameraüberwachten Parkplatz vor der Höhle.

Alternativ könnt ihr aber auch mit öffentlichen Bussen anreisen. Vorher solltet ihr aber die Verbindung checken. Außerdem könnt ihr sogar durch die Lage bei Porto Christo von einigen Orten Mallorcas mit dem Boot anreisen. Vom Hafen sind es knapp 15 Minuten Fußweg.

Tickets online buchen

Es empfiehlt sich, Tickets online im Voraus zu buchen. Das ist etwas billiger und man spart sich Wartezeit am Ticketschalter. Vom Empfangsbereich sind es rund 200 Meter bis zum Eingang der Höhle. Einmal in der Stunde wird die Tür der Höhle geöffnet und jeweils eine Gruppe von Besuchern hineingelassen.

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Stalagmiten und Stalaktiten zum Staunen

Kaum ist man in der Höhle, geht das Staunen los. Bereits auf den ersten Metern erblicke ich tausende Stalagmiten und Stalaktiten. Manche sind ganz dünn und nur wenige Zentimeter groß. Andere sind so dick wie Baumstämme und erstrecken sich wie Pfeiler vom Boden bis an die Decke.

Man hört und sieht, wie langsam die Tropfen an den langen Gebilden herunterlaufen und schließlich auf den Boden fallen. Sie lösen dabei Mineralien heraus und lagern sie an der Spitze wieder an. Nach diesem Prinzip wachsen die Gebilde immer größer. 

Alles ist wundervoll beleuchtet. Manchmal bin ich überrascht, wie tief einige Stellen in den Fels hineinragen. Immer wieder blitzt stahlblaues Wasser aus den Tiefen der Höhle hervor. Das wird erst durch die Beleuchtung deutlich. Über einen befestigten Besucherpfad geht es immer weiter über Treppen hinunter in die Höhle. 

Abseits des Weges geht es teilweise steil hinunter. Wie in eine Unterwelt, wobei die beleuchteten Felsen wie Feuer zu glühen scheinen. Ich komme mir vor wie in Herr der Ringe in den Höhlen von Moria. Kurz habe ich die schaurige Orchester-Musik von Herr der Ringe im Ohr. Ich muss mich kurz schütteln. 

Es gibt nur einen einzigen Pfad. Verirren geht eigentlich nicht. Alle 100 Meter steht zudem ein Mitarbeiter der Höhle und erleuchtet mit Taschenlampen den Weg. 

Live-Konzert auf dem unterirdischen See

Gefühlte 500 Fotos später erreiche ich den Grund der Höhle und den See Lago Martel. Die Beleuchtung ist hier in der größten Halle der Höhle zunächst bewusst abgeschaltet. Es ist etwas mystisch und die Spannung auf das, was gleich kommt, steigt. Die Halle selbst ist beleuchtet, aber den See kann man nur erahnen.

Die Mitarbeiter platzieren die Besucher auf einer Art Tribüne. Hier wird mir erst klar, wie viele Leute mit mir in der Gruppe sind. Auf den Sitzbänken ist Platz für schätzungsweise 200 – 300 Leute. Ich bin überrascht, dass es eng wird, bis alle Besucher sich gesetzt haben. Über eine Ansage wird um Ruhe gebeten.

Dann taucht am anderen Ende des Sees ein Boot auf. Wundervoll beleuchtet. Langsam rudert es in Richtung der Tribüne, gefolgt von zwei weiteren Booten. Darauf sitzen vier Musiker. Klassische Musik erfüllt die Höhle. Sie spielen auf einem Piano und mehreren Streichinstrumenten live ein paar Stücke. Es sind Profi-Musiker, die ihr Handwerk beherrschen, das merkt man. Fasziniert lauschen wir und geben begeistert Applaus. 

Rückweg mit dem Boot

Nach dem Konzert fährt das Boot mit den Musikern zurück. Auf drei weiteren Booten können nun die Besucher Richtung Ausgang über den See mitfahren. Das ist natürlich ein tolles Erlebnis und der Andrang auf eine Bootsfahrt dementsprechend groß.

Als ich die lange Schlange sehe, entscheide ich mich einfach den Fußweg parallel zum See zu nehmen. Nach dem See geht es wieder ein paar Treppen hinauf und nach wenigen hundert Metern befindet man sich wieder am Ausgang der Höhle.

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Fazit

Insgesamt ist es ein sehr touristisch geprägtes Ausflugsziel. Jede Besuchergruppe ist schätzungsweise 250 Leute stark. Alles ist auf viele Touristen ausgelegt. Nach dem Ausgang der Höhle gibt es Souvenirläden und mehr Snack- und Eiscremeangebote als einem lieb ist. Das Personal ist freundlich und trotz der vielen Besucher ruhig und gelassen. 

Die Höhle ist aber sehr schön. Es gibt wirklich auf jedem Meter etwas zu sehen. Die rötlichen Felsen und das türkisblaue Wasser sind ein herrlicher Anblick. Das Highlight ist letztlich das Konzert auf dem See. Die Musiker sind wirklich gut. Also sehr touristisch, aber dennoch sehenswert. 

Wer nach der dunklen Höhle einen weiten Ausblick sucht, dem empfehle ich den Torre de Cala Manacor in nur 650 Meter Entfernung vom Parkplatz der Höhle. Von dort gibt es eine wunderbare Aussicht auf das Mittelmeer.

Lage

Praktische Links

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