Das Meer glitzert, am Horizont dümpeln einige Yachten, sonst wirkt die Côte d’Azur unberührt. Und ich throne darüber, am vielleicht schönsten Ort der Welt: dem exotischen Garten von Èze. Nachdem ich gefühlt jeden Kaktus hier fotografiert habe, gehe ich zurück ins malerische Dorf Èze. Hier sieht Südfrankreich noch ein bisschen aus wie im Mittelalter. Die schmalen Gassen sind gesäumt von charmanten Steinhäusern, Kunsthandwerksläden und gemütlichen Cafés.

Lohnt sich ein Ausflug nach Èze an der Côte d’Azur?

Èze (knapp 2.400 Einwohner) ist eine bezaubernde mittelalterliche Stadt an der französischen Riviera, die auf einem Hügel oberhalb des Mittelmeers thront. Sie liegt zwischen Nizza und Monaco und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Küste und das azurblaue Meer. Ihr höchster Punkt erstreckt sich bis auf 700 m Höhe.

Die Stadt ist berühmt für ihre malerischen Gassen, gepflasterten Straßen und historischen Gebäude. Ein weiteres Highlight von Èze ist der exotische Garten, der hoch über der Stadt auf einem Felsvorsprung liegt. Und natürlich kann man hier wunderbar die umliegende Landschaft erkunden, sei es bei Wanderungen entlang der Küste oder in den nahe gelegenen Bergen.

Fototipp: Am schönsten sind die Fotos vom botanischen Garten aus. Geht einfach ganz nach oben und fotografiert dann von dort auf die Küste hinab. Vielleicht bekommt ihr auch, so wie ich, die französische Flagge mit aufs Bild.

Anreise nach Èze-Village

Lage:Côte d’Azur
Einwohner:2.343 
Kultur-Tipp:Galerie LAGALERY Fine Arts
Must-See:Nietzsche-Weg
Anreise:PKW/ÖPNV

Èze liegt in Südfrankreich und ist zweigeteilt. Èze-Village befindet sich an der Moyenne Corniche, der mittleren von drei Straßen unterschiedlicher Höhe, die zwischen Nizza und Menton an der französischen Riviera verlaufen.

Die Autostrecke von Monaco nach Èze beträgt 9 km und von Nizza etwa 13 km. Wer kein Auto hat und keinen Parkplatz suchen möchte, fährt am besten mit dem Bus. Von Nizza nach Èze nehmt ihr die Linien 82 oder 112. Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten. Von Monaco aus erreicht ihr Èze Village mit der Buslinie 112 von der Haltestelle Cremaillere.

Tour durch das mittelalterliche Dorf Èze

Nachdem uns der Bus am Fuß des Dorfes abgesetzt hat, folgen wir der Menschenmenge hinauf ins Dorf. Èze ist komplett aus Stein gebaut und schmiegt sich an einen Hügel. Die Hauptattraktion hier ist das mittelalterliche Dorf selbst, mit seinen vielen gut besuchten Restaurants und Bars.

Zuerst sollte man sich einfach treiben lassen, sich ein wenig in den Gassen verlieren und von jeder mindestens ein Foto machen. Ein schönes Motiv ist zum Beispiel der Wasserspeier, von dem ihr frisches Trinkwasser bekommt – wo genau im Labyrinth ihr ihn findet, kann ich euch jedoch nicht mehr sagen. Wasser allein ist uns nicht genug – wir wollen Wein. Wir machen es uns auf der herrlichen Terrasse des Château Èze gemütlich und genießen die Aussicht.

Anschließend steht eine kleine Shopping-Tour an, denn hier gibt es viele kleine Geschäfte, in denen man kunstvollen Schmuck und schicke Kleidung kaufen kann. Übrigens solltet ihr bei eurer Tour auch die hübsche kleine Kirche von Èze nicht auslassen. Das eher schlichte Gebäude mit dem dunklen Innenraum ist typisch für Südfrankreich.

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Der schönste Ort in Èze: Der exotische Garten

Èze ist voller Galerien und Kunsthandwerk. Am schönsten finde ich LAGALERY Finearts, die ihre Bilder auch auf der Straße ausstellt. Die Galerie verkauft großflächige Gemälde, auf denen das Meer, die kleinen Dörfer hier in Südfrankreich und Lavendelfelder abgebildet sind.

Vielleicht ist das Dorf so beliebt bei Künstlern, weil hier viele Touristen vorbeikommen. Der Galerist meint jedoch, die Künstler waren schon hier, bevor er überhaupt geboren wurde. „Ich habe keine Ahnung, warum die Künstler in dieses Dorf gekommen sind, aber ich stelle mir vor, dass es anderen Dörfern an der Côte d’Azur und in der Provence ähnlich geht: das Klima, das Licht, die Schönheit.“

Der meiner Meinung nach allerschönste Ort der Côte d’Azur ist auch auf mehreren Bildern zu sehen: Der Jardin Exotique des Plantes, der botanische Garten, der auf dem höchsten Punkt von Èze liegt. Der Garten wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in den Ruinen einer mittelalterlichen Festung angelegt.

Auf der Südseite des Gartens gibt es heute zahlreiche Arten von Sukkulenten und Xerophyten aus aller Welt. Auf der Nordseite mit ihren Höhlen und Kaskaden gibt es Pflanzen aus dem Mittelmeerraum und aus anderen feuchten Regionen. Dazwischen stehen Skulpturen und Infotafeln.

Das Bild zeigt eine dramatische und malerische Aussicht auf das Dorf Èze, gelegen an der Mittelmeerküste Frankreichs. Das Dorf thront auf einem steilen Hügel und ist umgeben von üppiger Vegetation, vornehmlich Zypressen und anderen mediterranen Pflanzen. Die warmen Farbtöne der traditionellen Gebäude kontrastieren mit dem tiefen Blau des Meeres. Unten erstreckt sich eine Halbinsel, die in das Meer hineinragt, und es sind dicht bebaute Küstengebiete zu erkennen, die sich entlang des Wassers ausbreiten. Die Szene ist in sanftes, warmes Sonnenlicht getaucht, was auf eine Aufnahme am späten Nachmittag oder frühen Abend schließen lässt.
Èze am Mittelmeer ©Francois Roux

Auf dem Nietzsche-Weg zum Meer

Der Rückweg führt uns über den in der Region berühmten Nietzsche-Weg. Friedrich Nietzsche soll hier Inspiration für „Also sprach Zarathustra“ gefunden haben. Der deutsche Philosoph war von der Schönheit der Landschaft und der ruhigen Atmosphäre von Èze fasziniert.

Nietzsche lebte eine Zeit lang in Èze und ging diesen Weg fast täglich. Keine schlechte Wahl, wie ich finde. Der Weg beginnt in der Nähe der Kirche von Èze und schlängelt sich den Hügel hinab durch mediterrane Vegetation, vorbei an Olivenhainen, Pinien und duftenden Kräutern. Während des Abstiegs bietet der Weg spektakuläre Ausblicke auf die Küste und das azurblaue Meer, das Nietzsche selbst oft bewunderte.

Die Wanderung ist relativ einfach und dauert etwa eine Stunde, je nach Tempo und Pausen. Am Ende des Weges gelangt man zum Strand von Èze-sur-Mer, wo man sich im klaren Mittelmeer erfrischen kann – Badezeug nicht vergessen! Wer nicht wieder hinaufwandern möchte, kann hier unten einfach den Zug zurück nach Nizza oder Monaco nehmen.

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Fazit

Ein Besuch in Èze lohnt sich auf jeden Fall, schließlich reist ihr quasi durch die Geschichte und könnt die tolle Natur sowie die kulturelle Vielfalt der französischen Riviera bewundern. Die schmalen Gassen und gepflasterten Straßen laden zum Flanieren und Fotografieren ein. Und das Highlight ist natürlich der Besuch des exotischen Gartens hoch über der Stadt, mit seiner Vielfalt an Pflanzen und dem schönsten Ausblick auf das Mittelmeer.

Ich finde, dass der Nietzsche-Weg das Ganze dann noch richtig abrundet. Also begebt euch auch auf die Spuren des berühmten Philosophen durch die mediterrane Landschaft und genießt die spektakulären Ausblicke! Wer Lust auf mehr Spaziergänge an der Côte d’Azur hat, dem empfehle ich auch die Wanderung über die Île Sainte-Marguerite bei Cannes.

Lage

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