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Ein unglaubliches Erlebnis, das mir und meiner Mutter in Erinnerung bleiben wird: Der Fernradweg zwischen zwei der aufregendsten Städte Europas: Berlin und Kopenhagen. Auf 700 Kilometern durchqueren wir nicht nur zwei Länder und ein Meer, sondern erkunden auch die wunderschönen Orte Oranienburg, Fürstenberg/Havel und das idyllische Waren an der Müritz. Nach der Mecklenburgischen Seenplatte führen wir von Rostock unser Abenteuer mit der Fähre nach Dänemark fort. Ein ganz besonderes Erlebnis in der bezaubernden nordischen Landschaft mit dem Highlight in Kopenhagen, das auch für Gelegenheits-Fahrradfahrer optimal geeignet ist.
Lohnt sich eine Tour auf dem Radweg Berlin-Kopenhagen?
700 Kilometer, zwei Länder und nordische Landschaften. Der Fernradweg zwischen Berlin und Kopenhagen verbindet zwei Kulturstädte und liegt zum größten Teil in Deutschland. Aufgrund der Topografie Norddeutschlands und Dänemarks hat der Fernradweg wenig starke Steigungen und lässt sich in drei Bereiche einteilen: Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Dänemark.
Die ersten 400 Kilometer führen durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bis nach Rostock, vorbei an unzähligen Seen, idyllischen Städtchen und weiten Feldern. Eine Fähre ab Rostock nach Gedser ist Teil der Tour, um die Landesgrenze zu überqueren. Die letzten 300 Kilometer führen durch Dänemark entlang landestypischer ursprünglicher Landschaften, die von grünen Wiesen, lieblichen Hügeln, imposanten Steilküsten und traumhaften Stränden umgeben ist.
Fototipp: Kurz vor der Überfahrt mit der Fähre ergibt sich ein gutes Fotomotiv in Warnemünde. Fahrt zum “Molenfeuer Westmole”. Hier am Leuchtturm dürft ihr zwar nicht Fahrradfahren, habt aber ein super Panorama. Mit etwas Glück fährt auch gerade eine Fähre vorbei.
Anreise zum Brandenburger Tor
Lage: | Berlin-Kopenhagen |
Strecke: | 700 Kilometer |
Etappen: | ca. 16 |
Unterkünfte: | Hotels, Camping & Co. |
Fähre: | Rostock – Gedser |
Der Berlin-Kopenhagen-Radfernweg lässt sich an seinem Start am Brandenburger Tor und seinem Ziel in Kopenhagen sehr gut mit der Bahn erreichen. Vom Hauptbahnhof braucht knapp 6 Minuten mit dem Fahrrad. Genauso schnell geht es mit der U5 bis zur Haltestelle “Brandenburger Tor”. Die Route wird generell von Berlin nach Kopenhagen aufgrund des Windes empfohlen, da der Gegenwind häufig stärker ist, wenn man von Kopenhagen nach Berlin fährt.
In Deutschland wird die Strecke als “Berlin-Kopenhagen-Radweg” ausgeschildert, in Dänemark heißt der Radweg “Nationalroute 9 Helsingør–Gedser”. Einplanen sollte man je nach Tempo ungefähr 2 Wochen für die gesamte Tour. Schneller seid ihr unter Umständen aber mit einem E-Bike.

Auch für Gelegenheitsfahrer machbar
Die Strecke ist nicht nur für Fahrradprofis geeignet, sondern auch optimal für Gelegenheits- und Genussradler ausgelegt – egal ob jung oder alt, so wie bei mir und meiner Mutter. Beim Gepäck gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Grundsätzlich eignen sich Fahrradtaschen, eine Lenkerhalterung und leichte Bekleidung. Fahrradausrüstung und Werkzeug, wie ein Fahrradschloss, eine Fahrradpumpe und ein Ersatzschlauch wird empfohlen. Auch Sonnenschutz und eine kleine Fahrradapotheke für den Notfall ist hilfreich.
Es besteht an der Strecke die Möglichkeit von Gepäcktransport, wir haben aber alles Notwendige am Fahrrad mit dabei. Durch die touristische Infrastruktur hat man eine große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten, beispielsweise Hotels, private Unterkünfte oder Campingplätze, die man vorher oder spontan buchen kann.
Die Fähre fährt regelmäßig am Tag. Vor der Abfahrt überprüfen wir gründlich, ob die Schaltung und Bremsen gut eingestellt und alle beweglichen Teile gut geschmiert sind. Auch die Bereifung kontrollieren wir vor der Tour. Dann kann das Abenteuer losgehen.





Urbaner Start am Brandenburger Tor
Am frühen Morgen hängen wir unsere Packtaschen am Brandenburger Tor ein und justieren unsere Helme. Unser urbaner Start in die ländliche Tour fühlt sich aufregend an. Bereit für unser Abenteuer machen wir uns auf den Weg zu unserem ersten Zwischenziel, während im Hintergrund die Siegessäule golden funkelt. Wir fahren vorbei am Schloss Charlottenburg in Richtung Westen. Danach geht es über die Spree und in Richtung Norden raus aus der Hauptstadt.
Nach einem imposanten Stopp am eindrucksvollen Schloss Oranienburg in Brandenburg setzen wir unsere Tour fort über stille Alleen, durch idyllische Dörfer und vorbei an uralten Backsteinkirchen und strahlend gelben Rapsfeldern. Im Ziegeleipark Mildenberg, heute ein Industriemuseum mit Erlebnispark, kurven wir zwischen den stillgelegten Ringöfen herum und picknicken am Havelufer.
Wieder auf dem Rad geraten wir in eine Art Flow, der einerseits die stille Harmonie fördert, andererseits den Austausch. Es lässt sich über so vieles reden, während man nebeneinander in die Pedale tritt. Erst recht, wenn es wie auf der 260 Kilometer langen Strecke durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gemütlich und ohne große Steigungen dahingeht.
Der Oder-Havel-Kanal ist nicht der einzige Kanal, der uns auf der Strecke begegnet. Zwischen Oranienburg und Zehdenick wimmelt es geradezu von ihnen, kreuz und quer zerfurchen sie das Land. Immer wieder fahren wir über Kanalbrücken bis wir an unserem nächsten Stopp gelangen: Fürstenberg/Havel, wo es etliche Übernachtungsmöglichkeiten gibt.
Badepausen an der Mecklenburgischen Seenplatte einplanen
Angekommen in Mecklenburg-Vorpommern, freuen wir uns auf die unzähligen Seen der Mecklenburgischen Seenplatte. Diese bieten uns nicht nur ein traumhaftes Landschaftsbild, sondern auch viele Gelegenheiten, zu rasten und uns beim Baden abzukühlen. Nach einer Schleife um den Useriner See geht es durch den faszinierenden Müritz-Nationalpark, der uns mit unberührter Natur, schönen Wäldern und etlichen kleinen Seen verzaubert. Über Neustrelitz führen wir unseren Weg fort zum schönen und idyllischen Uferstädtchen und Kurort Waren an der Müritz.
Wir lassen uns durch die wunderschönen Wälder treiben und gehen nach einem Fischbrötchen beim Fischerhof Dammerow im Jabelschen See mit Hochgenuss schwimmen, so wie später im Krakower See, bevor wir die Räder über das gemütliche Kopfsteinpflaster der Altstadt zu unserem Hotel schieben.
Halt in Güstrow im Ernst Barlach Museum
Einige der bedeutendsten Skulpturen des berühmten Bildhauers Ernst Barlach sind in der gotischen Gertrudenkapelle in Güstrow ausgestellt. Wir stehen still und betrachten den “Lesenden Klosterschüler”, den “Zweifler” und die “Pietà”, und versinken in die menschlichen Gefühle, die Barlach aus Holz und Gips geschaffen hat. Der Expressionist lebte 30 Jahre lang in Güstrow und soll sich sowohl von der örtlichen Backsteingotik als auch von der mecklenburgischen Landbevölkerung inspirieren lassen haben. Schaut euch unbedingt vor der Tour die Öffnungszeiten an.
Weiter bis Rostock zur Fähre
Auf unserer letzten Etappe in Deutschland geht es über weitgehend flache Radwege an idyllischen weiten Wiesen vorbei, bis wir schließlich Rostock erreichen. In Rostock fahren mitten durch die Stadt, vorbei am Stadthafen und weiter Richtung Norden zum Überseehafen, wo die Fähre nach Dänemark abfährt. Hier nutzen wir die Zeit, um vor unserer Überfahrt noch einmal durchzuatmen und lassen uns eine kräftige Meeresbrise um die Nase wehen, gespannt auf Dänemark.




Überfahrt nach Dänemark
Angekommen in Gedser (Dänemark), wo ihr auch den südlichsten Punkt Dänemarks findet, steht unser Abenteuer im zweiten Land an. Wir merken vor allem in Küstennähe die Winde, von denen wir uns in diesem Fahrradland treiben lassen. In Dänemark starten wir von der Südspitze der Insel Falster Richtung Norden entlang an grünen Wiesen und weiten Feldern durch Nykøbing.
Nach diesem Abschnitt erwartet uns Inselhopping mit dem Rad. Wir setzen zuerst mit einer Fähre von Falster nach Bogø über und fahren danach über eine Brücke nach Møn. Entlang der wunderschönen dänischen Küste sorgt die frische Seeluft für klare Gedanken. In Møn machen wir einen Abstecher zum höchstem Felsenkliff Møns Klint.
Auch auf der uns nun bevorstehenden Etappe erwarten uns weitere Highlights: Die bekannte Königin-Alexandrine-Brücke sowie die Kalvehave-Kirche, bevor wir das Küstenstädtchen Rødvig mit seinem imposanten Hafen erreichen. Stevns Klint, ein spektakuläres UNESCO-Weltnaturerbe und das mittelalterliche Schloss Gjorslev düfen auf unserer letzten Etappe nach Køge nicht fehlen. Vorbei an naturbelassene Strände können wir es kaum glauben: In unmittelbarer Nähe liegt vor uns die dänische Hauptstadt. Wir überqueren einige Brücken und erreichen unser Ziel: Kopenhagen.
Ankunft in der Fahrradstadt Kopenhagen
Kopenhagen ist als Fahrradstadt sehr bekannt. Hier gibt es sehr breite Fahrradwege, die weltweit fast nur von der Niederlande übertroffen werden. Um unser Abenteuer “Fernradweg Berlin-Kopenhagen” abzurunden, erkunden wir noch die Highlights von Kopenhagen: Vom Nyhavn mit den bunten Häusern und kleinen Booten geht es zur kleinen Meerjungfrau, vorbei an Schloss Rosenborg, Strøget und Christiansborg, bis wir schlussendlich die Freistadt Christiania erreichen. Einfach unglaublich!
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Fazit
Zwei Wochen von Berlin nach Kopenhagen – das hat es in sich! Nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell haben wir auf dem Fernradweg entlang Brandenburg, Mecklenburg und durch Dänemark einige Highlights wie Oranienburg, die Mecklenburgische Seenplatte, die Hansestadt Rostock, idyllische Uferstädtchen und imposante Felsenküsten entdeckt. Meine Mutter und ich werden diese Tour lange in Erinnerung behalten und können sie jedem empfehlen, der die nordischen Landschaften per Fahrrad bereisen möchte – unabhängig von Alter und Fahrraderfahrung.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Website: Fernradweg Berlin – Kopenhagen
- GPS-Daten zur Tour
- Top Sehenswürdigkeiten in Mecklenburg-Vorpommern
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