Die Neugier packt mich, während ich die Stufen der Bockwindmühle in Nordrhein-Westfalen emporklettere. Dieses interaktive Freilichtmuseum in Kommern hält an fast jeder Ecke eine spannende Überraschung zwischen urigen Höfen, alten Maschinen und Tieren parat. Es ist ein historisches Highlight für Groß und Klein, das Besucher auf eine Zeitreise in die rheinische Vergangenheit schickt. Lasst uns gemeinsam die verschiedenen Epochen und Veranstaltungen in den Baugruppen erkunden.
Lohnt sich ein Besuch im LVR-Freilichtmuseum Kommern?









Das LVR-Freilichtmuseum Kommern, das 1961 eröffnet wurde, ist ein interaktives Freilichtmuseum und rheinisches Landesmuseum für Volkskunde in Nordrhein-Westfalen. Es befindet sich in Mechernich im Kreis Euskirchen und wird vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) betrieben. Auf über 100 Hektar können Besucher rund 78 originalgetreu rekonstruierte historische Gebäude entdecken. Das Museum ist ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher jeden Alters.
Es ist in verschiedene Ausstellungsbereiche und historische Baugruppen gegliedert, die jeweils spezifische Epochen in den Regionen Westerwald, Eifel, Niederrhein und Bergisches Land sowie den Marktplatz Rheinland aufgreifen. Wechselnde Sonderausstellungen werden in drei Pavillons gezeigt, die den Besuchern gemeinsam mit gespielter Geschichte und verschiedenen Veranstaltungen im Jahresprogramm ein abwechslungsreiches Programm bieten. Im Sommer besteht sogar die Möglichkeit, mit der gebührenpflichtigen Sommerrodelbahn in der Baugruppe Bergisches Land zu fahren.
Fototipp: Wenn du schon immer mal ein imposantes Foto von einer Mühle machen wolltest, dann erhältst du dafür im Freilichtmuseum die Chance. Insgesamt drei Mühlen kannst du in der Baugruppe Eifel als auch in der Baugruppe Niederrhein fotografieren – sowohl von außen als auch aus dem im Inneren der Mühle (Baugruppe Niederrhein). Bei der Bockwindmühle aus Spiel kannst du sogar ein Foto aus luftiger Höhe machen.
Anreise zum LVR-Freilichtmuseum Kommern
Lage: | Mechernich, 55 km von Köln |
Anreise: | TaxiBusPlus oder PKW |
Must-Do: | Marktplatz Rheinland |
Einkehrtipp: | Gastwirtschaft zur Post |
Besonderheit: | Eines der größten Freilichtmuseen Europas |
Die schnellste Möglichkeit, zum LVR-Freilichtmuseum Kommern zu gelangen, ist aufgrund der ländlichen Lage die Anreise mit dem Pkw. Von Köln dauert die Anreise rund 50 Minuten. Am Museumsgelände stehen ausreichend kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung.
Alternativ gibt es die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Dafür kannst du die Regionalbahn bis zum Bahnhof Mechernich nehmen und anschließend mit dem TaxiBusPlus zum Museumsgelände fahren. Dieser fährt wie ein Linienbus nach Fahrplan, jedoch ist eine Vorbestellung über 02441-99454545 mindestens 30 Minuten vor der Abfahrt notwendig. Auch über Wander- und Radwege lässt sich das LVR-Freilichtmuseum Kommern erreichen.
Kostenloser Fahrdienst zum Freilichtmuseum
Das Wichtigste für deinen Besuch im Freilichtmuseum lautet: Zeit mitbringen, mindestens 4 Stunden! Denn es gibt so einiges zu entdecken. Der Besuch ist ganzjährig möglich, in den Sommerferien kann es aber voll werden. Wissen sollte man außerdem, dass der Aufgang vom Parkplatz zum Museumsgelände einen recht anspruchsvollen Anstieg hat, der etwa 270 m lang ist und 30 Höhenmeter überwindet.
Das Freilichtmuseum bietet dafür einen kostenlosen Fahrdienst zum Eingang. Wer möchte, kann sich eigene Verpflegung mitnehmen. Es gibt jedoch auch Einkehrmöglichkeiten im Museum selbst, die Gastwirtschaft zur Post, in der typische Spezialitäten aus Eifel, Westerwald, Bergischem Land und Niederrhein verzehrt werden können.
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Kühe und Tante-Emma-Laden im Freilichtmuseum Kommern
Wo soll es eigentlich als Erstes hingehen? Hält man den Geländeplan zum ersten Mal in der Hand, wird einem bewusst, dass es zahlreiche Baugruppen zu entdecken gibt. Wir betreten das Gelände beim “Westerwald/Mittelrhein” und entscheiden uns für einen Rundgang mit Start in der Baugruppe Eifel und danach zum Niederrhein.
Der Geruch von frisch gebackenem Brot umgibt uns, denn an diesem Tag ist das Backen von traditionellem Brot ein Teil einer Veranstaltung. Wer das Freilichtmuseum besucht, kann sich auf alte Höfe freuen, in die man hineinspazieren und sie entdecken kann. Zwischen den Höfen kannst du Kühe, Schafe und Katzen entdecken, die in das traditionelle Bild passen.
Ein Besuch im Tante-Emma-Laden anno 1930 ist ein Muss, denn dort kannst du Süßigkeiten erwerben und dich in alte Zeiten zurückversetzen. In den Häusern, Ställen und Scheunen entdecken wir die Unterschiede verschiedenster Getreidesorten und erkunden Häuser mit verzierten Schaugiebeln und strohverkleideten Traufwänden, die als Wetterschutz dienen. Wir erfahren an einem großen Weinkelter aus dem Jahr 1683, dass es auch im Vorland der Eifel Weinbau gab, weil die Klimaverhältnisse im ausgehenden Mittelalter fruchtbarer waren.
Blick in die traditionellen Mühlen
Nachdem wir an einer der letzten Fachwerkkapellen der Eifel vorgehen und den warmen Sommertag genießen, erwarten uns drei Mühlen: Zuerst kann man die Sägemühle aus Niederweis besichtigen, die durch ein Wasserrad angetrieben wird.
Das Gelände ist von Wald umgeben. Durch die Kronen der Laubbäume scheinen Sonnenstrahlen und tauchen die Mühle in ein warmes Licht. Nach einem kurzen Fußweg erwartet dich dann die große, imposante Kappenwindmühle in der Baugruppe Niederrhein. Das Besondere: Ihre Flügel umfasst Jalousien, die vom Boden aus verstellbar sind.
Zur linken Seite wirst du kaum die Bockwindmühle von 1782 aus Spiel übersehen können. Ich kann jedem empfehlen, sich Zeit zu nehmen, einen Blick in die Mühlen zu werfen und die Zusammenhänge mit den umliegenden Höfen zu verstehen. Bei der Bockwindmühle ist es sogar möglich, emporzuklettern. Das kann ich definitiv empfehlen!
Wanderausstellung am Museumsplatz im Freilichtmuseum
Ein tolles Highlight für Kinder ist die Sommerrodelbahn im “Bergischen Land”, die sich in der Nähe vom Mannesmann-Haus aus Bliedinghausen befindet. Sie ist zwar etwas in die Jahre gekommen und eher kurz, eignet sich aber dennoch für Kinder als willkommene Alternative.
Besonders spannend finde ich den Marktplatz Rheinland, der die bisherigen Baugruppen des Freilichtmuseums zeitlich von 1945 in die Gegenwart ergänzt. Hier lässt sich nicht nur ein Quelle-Fertighaus aus 1965 und die Gaststätte Watteler 1974 erkunden, sondern auch eine Bunkeranlage, eine Flüchtlingsunterkunft und eine Milchbar.
Faszinierend laufe ich an den Gebäuden vorbei und werfe immer wieder einen interessierten Blick hinein. Bei vielen Besuchern kommen hier Erinnerungen an Bluna, Malzkaffee, Käseigel und Russische Eier hoch. Und dann erwartet uns noch ein weiteres historisches Highlight: Die Wanderausstellung am Museumsplatz, die eine interaktive Ausstellung von der Entwicklung von der Feuerstelle bis zum Thermomix zeigt. Wer zum Ende seines Besuchs einkehren möchte, kann dies gemütlich auf dem Rückweg seiner Rundtour in der Gastwirtschaft zur Post machen.
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Fazit
Egal, ob jung oder alt – für jede Altersgruppe gibt’s auf dem Gelände des Freilichtmuseums Kommern etwas zu entdecken. Wer die Eifel besucht, sollte sich mindestens einen halben Tag für seinen Besuch im LVR-Freilichtmuseum Kommern Zeit nehmen. Es lohnt sich, auch zuvor in den Veranstaltungskalender zu schauen und sich zu bestimmten Uhrzeiten in den Baugruppen aufzuhalten.
Die Lage des Freilichtmuseums bietet sich optimal für einen anschließenden Besuch am Amazonas der Eifel, dem Rursee an. Außerdem liegt die Vulkaneifel nicht weit entfernt, in der du einen spannenden Ausflug in den Vulkankeller und zum Laacher See mit den Mofetten am Ostufer machen kannst.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Seite: LVR-Freilichtmuseum Kommern
- Top-Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten in NRW
- Die schönsten Ausflugsziele und Wanderungen in der Eifel
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