Ein gigantisches Sandmeer von über sechs Kilometern zieht sich an der Südküste der spanischen Insel Gran Canaria entlang – eine Landschaft, die der Sahara gleicht und das mitten im Atlantik. Zwischen Strand, Leuchtturm und der kleinen Stadt Maspalomas scheint es, als würden die Dünen unendliche Weiten einnehmen, während dahinter der tiefblaue Ozean glitzert. Was ist bei einem Besuch hier zu beachten? Und woher kommt eigentlich der ganze Sand? Ich nehme euch mit in die Mini-Wüste auf den Kanarischen Inseln.

Lohnt sich ein Besuch der Dünen von Maspalomas?

Über knapp 400 Hektar Sanddünen liegen an der Küste der kanarischen Insel Gran Canaria. Das Naturspektakel ist ohne Frage eines der Aushängeschilder der Insel, da es nichts Vergleichbares auf den Nachbarinseln oder auch sonst nirgendwo in Europa zu finden gibt. Über 6 km lang und 2 km breit ist die Mini-Wüste im Atlantik.

Die Grenzen des Sandmeers markieren der Strand Playa de Inglès im Osten und der Leuchtturm Faro de Maspalomas im Südwesten des Küstenabschnittes. Nicht nur der Ausblick, sondern vor allem das Wandern und Rutschen über die Dünen von Maspalomas (wörtlich übersetzt: „Mehr Tauben“) machen das Erlebnis spektakulär.

Fototipp: Für ein besonders schönes Foto kannst du bei Sonnenaufgang den Ausblick von einer der ersten Sanddünen nutzen. So ist nicht nur das Licht perfekt, sondern auch die Dünen lassen sich mit dem Meer im Hintergrund ideal einfangen.

Anreise zu den Dünen von Maspalomas

Lage:Gran Canaria, Spanien
Fläche:400 ha
Anreise:Bus, Mietwagen oder zu Fuß
Must-See:Sonnenaufgang
Besonderheit:Ursprung der Dünen unklar

Die Dünen von Maspalomas sind umrundet von Ferienorten, sodass ihr, je nach Lage euerer Unterkunft, das Sandmeer fußläufig erreichen könnt. Von der Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria aus ist es hingegen eine etwas weitere Strecke.

Die Buslinie 30 vom Betreiber „Global“ bringt euch in ca. 40 Minuten von der Hauptstadt zum Leuchtturm von Maspalomas. Hierbei werden auch andere Orte angefahren wie z. B. San Augustin, Playa de Inglés oder Meloneras, sodass die Dünen auch von näher gelegenen Unterkünften bequem erreicht werden können. Vom Flughafen könnt ihr mit der Linie 90 nach Maspalomas fahren.

Wanderung über die Dünen und Baden

Also gemütlich frühstücken und mittags los auf die Dünen? Keine so gute Idee. In der Mittagssonne heizt sich der Sand sehr stark auf, sodass auch Flip-Flops nicht helfen. Wer also barfuß spazieren möchte, sollte morgens oder abends losziehen. Außerdem sind Sonnenaufgänge- und Sonnenuntergänge besonders schön auf den Dünen zu beobachten.

Aus gutem Grund steht das Sandmeer Gran Canarias unter Naturschutz. Da viele Menschen trotzdem Müll hinterlassen oder dem Dünenfeld auf andere Art schaden, ist das Betreten der Dünen beschränkt worden. Seit 2020 dürfen Besucher nur noch auf bestimmten Wanderwegen die Landschaft durchqueren. Diese ziehen sich über 8 Kilometer lang und geben dennoch genügend Freiheit, um die Dünen in vollen Zügen zu genießen. Bei Verstoß müsst ihr mit saftigen Strafen rechnen. Achtet deswegen auf Schilder und Hinweise zu den erlaubten Wegen.

Baden und FKK-Hotspot am Atlantik

Wenn dann nach einigen Kilometern – hoch und runter über Sand laufen – die Kraft nachlässt, tut es besonders gut sich im Meer abzukühlen. Hierbei hilft ein Blick auf die Flaggen, die signalisieren, ob es sicher ist im Wasser zu schwimmen. Hängt die grüne Flagge, kann euch nichts stoppen! In den letzten Jahren hat sich ein Teil von Maspalomas übrigens zu einem FKK-Hotspot entwickelt. Dieser Abschnitt liegt zwischen dem Leuchtturm von und dem Strand von Playa del Inglés.

Neben den Sandbergen und dem Strand gibt es in der Nähe des Leuchtturms den Brackwassersee „La Charca“. Hier werden Touren mit Kamelen angeboten, die einem die endgültige Sahara-Atmosphäre vermitteln. In den Sommermonaten könnt ihr euch dann auch direkt am Strand in einem der Kioske stärken. Restaurants und Cafés findet ihr zahlreich rund um den Leuchtturm „Faro de Maspalomas“. Wenn ihr den Dünen unterwegs seid, packt aber auf jeden Fall ausreichend Wasser ein.

Woher kommen die Dünen Maspalomas?

Wissenschaftlich ist die Entstehung der Dünen von Maspalomas noch nicht geklärt, denn es gibt zwei Theorien, die erklären könnten, woher der riesige Sandkasten am Meer kommt. Laut der ersten Theorie könnten die Dünen durch Erosion entstanden sein. Also Wind und Wasser zerrieben Gestein, Korallen und Muscheln über viele Jahre hinweg. Die Passatwinde wiederum wehten den Sand dann ins Landesinnere. Hiernach wären die Sandberge über viele Tausend Jahre entstanden.

Die zweite und neuere Theorie stammt von der Universität in Las Palmas. In Bodenproben hat man festgestellt, dass die Dünen vor und innerhalb kurzer Zeit entstanden sein müssen. Außerdem deuten fehlende historische und geografische Aufzeichnungen vor 1800 darauf hin, dass die Dünen vorher nicht existierten. Die Forscher vermuten, dass die Folgen des Erdbebens von Lissabon im Jahr 1755 auch die Kanaren erreicht haben. Ein monströser Tsunami könnte die großen Mengen Sand auf der Insel hinterlassen haben, die dann durch die Passatwinde in ihre Formation geweht wurden.

Fazit

Die Dünen von Maspalomas sind das perfekte Ausflugsziel zum Erkunden und Staunen. Ob Action oder Entspannungsurlaub, ein Besuch des großen Sandmeers bietet Abwechslung zum Rest der Insel. Wandern über die Wüstenlandschaft und anschließend Baden im Meer verbindet zwei Welten. Vor allem die Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge kreieren eine besonders faszinierende Atmosphäre, die ihr bestimmt nicht so schnell vergesst. Mindestens 2 Stunden solltet ihr für den Besuch der Dünen einplanen. Zudem bieten Maspalomas und der Ortsteil Playa de Inglés viele Möglichkeiten zum Shoppen, Nachtleben und Angebote für Wassersport.

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