Es ist eines der atemberaubendsten Wanderziele Norwegens und möglicherweise unserer Erde. Diese einzigartige Wanderung führt dich zu einem beeindruckenden Aussichtspunkt im südlichen Norwegen. 604 Meter hoch über dem Lysefjord ragt der Preikestolen majestätisch empor und bietet einen herausragenden Blick auf die umliegende Landschaft Fjordnorwegens. Kommt mit mir zu diesem Wahnsinns-Ausflugsziel in Skandinavien.

Lohnt sich die Wanderung zum Preikestolen in Norwegen?

Der Wanderweg zum Preikestolen führt durch eine spektakuläre Naturlandschaft mit steilen Felsformationen, grünen Tälern und klaren Gewässern. Bei der Halbtagestour geht es durch die weitestgehend unberührte Wildnis im südlichen Norwegen. Das Ziel der Wanderung ist auch als Felskanzel oder Predigtstuhl bekannt.

Der insgesamt 3 bis 4-stündige Fußmarsch zur Aussichtsplattform am Preikestolen ist eine Herausforderung, aber die Belohnung für jeden vergossenen Schweißtropfen ist es wert. Die Aussicht über den Lysefjord ist ein unvergessliches Erlebnis und dieses Abenteuer sollte auf keiner Rundreise durch Norwegen fehlen.

Fototipp: Ein schönes Motiv ist die Aussichtsplattform hochkant ein paar Meter vor der Felskanzel zu fotografieren. Dabei kann der Felsen seine ganze Höhe zeigen und im Hintergrund werden kleinere Hügel und der Fjord zu sehen sein.

Anreise zum Preikestolen BaseCamp

Startpunkt:Preikestolen BaseCamp
Strecke:8 km
Gehzeit:3 – 4 Std.
Höhenmeter:500 hm
Parkplatzkosten:ca. 21 Euro / Tag

Um zum Startpunkt der Wanderung zum Preikestolen zu gelangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Anreise, je nachdem, von wo aus gestartet wird. Die meisten Besucher starten ihre Anreise in Stavanger. Öffentliche Busse sind dabei eine Möglichkeit, die 50 Minuten zum Ausgangspunkt zu überwinden. Dabei erfolgt die Fahrt unter anderem durch den mit über 14 Kilometer längsten Unterwassertunnel der Welt, den Ryfylketunnelen. Gleichzeitig werden private Transfers und Touren zusätzlich zu Stavanger auch von Sandnes, Jørpeland und Forsand angeboten.

Dabei haben alle das gleiche Ziel: Das Preikestolen BaseCamp mit seinen umliegenden 1.000 Parkmöglichkeiten. Auf den letzten Kilometern der Straße vor dem Wanderparkplatz herrscht am Straßenrand zudem ein striktes Halteverbot.

Wer aus südlicher Richtung anreist, kann auch ab Lysebotn die Autofähre nach Forsand nehmen. Das hat zum einen den Vorteil, dass man die Wanderung zum Kjeragbolten einplanen kann. Zum anderen kann man den Preikestolen schon von der Fähre aus beobachten und sich von der exponierten Lage der 25 × 25 Meter fassenden Felskanzel verzaubern lassen.

Vorbereitung ist mehr als die halbe Miete

Es ist wichtig, dass du für die Wanderung zum Preikestolen geeignete Ausrüstung mitbringst. Insbesondere bequeme Wanderschuhe, wetterfeste Kleidung, Proviant und ausreichend Flüssigkeit sind mitzuführen. Achte auf die Wetterbedingungen, da die Wanderung bei schlechtem Wetter anspruchsvoller und bei der felsigen Aussichtsplattform sogar gefährlich werden kann. 

Für einen engeren Kontakt zur Natur und vorteilhaftere Bedingungen für deine Urlaubsbilder empfehle ich dir, Menschenmassen zu vermeiden. Das erreichst du im Sommer durch einen Start vor 8 Uhr oder nach 16 Uhr. 

Die langen Tageslichtstunden ermöglichen es dir, im Sommer die geschäftigen Zeiten zu umgehen. Zwischen Oktober und April ist diesem Aspekt nicht so viel Aufmerksamkeit zu schenken. Zu jener Zeit ist es dafür umso wichtiger, den Wetterbericht zu verfolgen. Bei einer unvorteilhaften Vorhersage mit Schnee oder Glätte sollte über einen Guide nachgedacht oder ein alternatives Datum in Betracht gezogen werden.

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Durch Sumpflandschaften und Nadelwälder

Allgemein wird der 8 km lange Weg zum Preikestolen (hin und zurück) mit einem moderaten Schwierigkeitslevel angegeben. Die Strecke ist dauerhaft gut ausgeschildert und für den Aufstieg solltest du je nach Fitnessniveau 2 bis 3 Stunden einkalkulieren. Abwechslungsreich führt der Pfad, der auf der Gesamtstrecke 500 Höhenmeter zulegt, durch Sumpflandschaft und Nadelwälder.

Ein Sprichwort besagt: „Zum Erfolg gibt es keinen Aufzug, du musst die Treppe nehmen.“ Ähnlich verhält es sich auch bei dieser Wanderung. Dabei vereinfachen teilweise Steintreppen, die von Sherpas aus Nepal verlegt wurden, den Aufstieg. Außerdem wechseln sich Holzbohlen mit Schotter und Naturstein ab. Erreichst du eine Wetterschutzhütte an einem kleinen See auf der rechten Seite des Weges, weißt du, dass es nicht mehr weit zur Belohnung ist. Das Gelände wird am Schluss nochmal recht abschüssig und der enge Weg schmiegt sich an die Felswand.

Einer der gefährlichsten Foto-Spots der Welt

Nachdem das letzte Stück nochmal volle Konzentration von dir fordert, schaust du dann auf die Felskanzel, welche rund 25 Meter aus dem Felsen ragt und eine eindrucksvolle Kante bildet. So einen Nervenkitzel, wenn man ohne Absperrung 600 Meter über dem Lysefjord thront, erlebt man nur selten im Leben.

Seit längerem wird über die Errichtung einer „No-Selfie Zone“ diskutiert, um weitere Abstürze zu verhindern. Hunderte Menschen sind in den letzten Jahren hier abgestürzt und gestorben. Dieser Panoramablick wird dir ganz sicher den Atem nehmen, aber kein Foto der Welt ist es wert, zu sterben bzw. sein Leben dafür zu riskieren. Unabhängig davon lädt die schöne Aussicht zum Picknicken ein und der ein oder andere Wanderer wird sein Zelt mitgebracht haben, um die Nacht hier oben zu verbringen.

Egal wofür du dich entscheidest, der gleiche Weg führt wieder zum Ausgangspunkt der Wanderung zurück. Hierfür sollten zwischen 1 und 2 Stunden veranschlagt werden. Die Knie werden dabei sehr beansprucht und eine Bandage kann dabei unterstützend sein. Auf jeden Fall solltest du dir genug Zeit lassen, da dein Kopf schon mit der Verarbeitung der Eindrücke dieser wunderbaren Wanderung beschäftigt ist.

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Fazit

Der Preikestolen reiht sich nahtlos in die Highlights in Fjordnorwegen ein. Zusammen mit anderen spektakulären Wanderungen in der Umgebung, wie zum Beispiel der Trolltunga oder dem Kjeragbolten, hat die Felskanzel das Potenzial, es auf jede „Bucket List“ zu schaffen. 

Bei der Wanderung sollte man die Ausrüstung und das Wetter besonders beachten. Auch wenn der Weg bestens markiert ist, kann Nebel, Regen, Wind und Schnee die Schwierigkeit der Wanderung zu jeder Jahreszeit erhöhen. Die Wanderung sollte dann nur mit entsprechender Vorbereitung und Erfahrung durchgeführt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dies ist insbesondere auf der ungesicherten Felsplattform jederzeit zu beachten. Ansonsten steht der atemberaubenden Aussicht über den Lysefjord, als Belohnung einer abwechslungsreichen Wanderung, nichts mehr im Wege.

Lage

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