Bei dieser Wanderung geht es auf das Walberla (Ehrenbürg) in der bezaubernden Fränkischen Schweiz. Ich erlebe einen idyllischen Ort mit 360° Grad Panoramablick vom Gipfel Walberla und üppige Sommerwiesen in voller Blüte. Nach der Wanderung erfrische ich mich im Kneippbecken und es gibt die Möglichkeit gemütlich einzukehren und regionale Köstlichkeiten zu genießen. Kommt mit zu diesem wunderbaren Ausflugsziel in Oberfranken.

Lohnt sich die Wanderung rund ums Walberla (Ehrenbürg)?

Das Walberla (Ehrenbürg) ist ein markanter Tafelberg in der Fränkischen Schweiz nahe Erlangen. Der Berg hat eine Doppel-Kuppe. Die Kuppe im Norden heißt Walberla (523 m), die Kuppe im Süden Rodenstein (512 m), der ganze Berg Ehrenbürg. Im Volksmund wird alles zusammen einfach das Walberla genannt. Manchmal wird sie auch als Tor zur Fränkischen Schweiz verstanden.

Der Berg besteht aus massivem Dolomitgestein und der Gipfel ist komplett waldfrei. Daher bietet das Gipfelplateau einen tollen Panoramablick ins Regnitz-, Ehrenbach- und Wiesental und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Naturbegeisterte.

Oben befindet sich die im 17. Jahrhundert erbaute Walburgis-Kapelle. Das Walberla ist auch für seine vielfältige Flora und Fauna bekannt und wurde wegen der Trockenrasen und selten Pflanzen unter Naturschutz gestellt. Traditionell findet am ersten Wochenende im Mai das Walberlafest statt, das mit Musik, Tanz und kulinarischen Genüssen aufwartet.

Fototipp: Die Flanken des Gipfelplateaus brechen steil ab. Dort kann man das Gestein in den Vordergrund nehmen und mit der Landschaft den Hintergrund gestalten. Im Frühsommer kann man auch Details von den blühenden Pflanzen machen. Aber bitte unbedingt auf den Wegen bleiben.

Anreise nach Kirchehrebach

Ausgangspunkt:Kirchehrenbach
Strecke:6,3 km
Gehzeit:2 Std.
Höhenmeter:460 hm
Einkehrtipp:Zum Walberla

Kirchehrenbach hat einen Bahnhof, der nur 1 km vom Ausgangspunkt der Wanderung entfernt ist. Von Nürnberg aus fährst du mit dem Regionalexpress bis nach Forchheim und steigst dort in die Regionalbahn RB22 um. Die Reise dauert rund 40 Min. Oder von Bamberg aus mit der S1 bis nach Forchheim und dort in die Regionalbahn RB22 umsteigen. Die Reise dauert ebenfalls rund 40 Min. 

Autofahrer navigieren am besten zum Wanderparkplatz Walberla Kirchehrenbach. Aus Nürnberg dauert die Anfahrt rund 40 Min., aus Würzburg knapp 1:10 Std. 

Laut Betreiberin der Gaststätte gegenüber darf man auf dem Wanderparkplatz auch über Nacht mit dem Wohnmobil stehen bleiben. Dort selbst ist nichts gekennzeichnet, es machen aber viele, sagt sie. Es wird wohl geduldet. Leider notwendig zu sagen: Wichtig ist natürlich, dass jeder seinen Müll auch wieder mitnimmt.

Kurzer steiler Aufstieg aufs Walberla

Es geht vom Parkplatz aus direkt steil los, durch Streuobstwiesen auf Schotterwegen den Berg hinauf. Ich komme direkt etwas ins Schwitzen, denn an diesem Tag ist es knapp 30 Grad heiß. Um mich herum blühen die Sommerwiesen in Lila- und Gelbtönen. Sofort begrüßt mich ein Buntspecht in einem Birnbaum. Das geht ja super los, denke ich mir. Die meisten Bäume in den Streuobstwiesen sind Kirschbäume. Das Gebiet rund um den Berg gilt als größter zusammenhängender Süßkirschenanbau in Deutschland. 

Da es ein warmer Tag an einem Wochenende ist, begleiten mich viele Wanderer zumindest am Anfang der Tour. Auf halber Höhe im Aufstieg zum Gipfel kann man bereits die Aussicht genießen. Ich stelle meinen Rucksack auf der Bank ab, mache ein Foto und nehme schonmal einen großen Schluck Wasser zu mir. Dann gehts weiter mit gleichbleibender Steigung nach oben.

Es ist ein geteerter, relativ steiler Weg. Als ich meinen Tritt nach der Pause wieder gefunden habe, geht es allerdings. Ich bewundere die blühenden Wiesen und habe die Felsen auf dem Gipfel in der Ferne schon im Blick, als völlig unverhofft plötzlich schon die Kapelle auf dem Gipfel hinter einer Kurve auftaucht. Das ging ja auf einmal schneller als gedacht.

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Toller Ausblick vom Gipfelplateau

Ich erkunde erstmal das Plateau. Auch hier oben blühen die Wiesen, Leute machen Picknick, es gibt viele Bänke zum Ausruhen und Rasten. Zu jeder Seite hin kann man die Aussicht genießen. Das umliegende Land ist relativ flach und so geht der Blick ganz weit in die Landschaft hinein. Sowohl an der Ost- als auch an der Westflanke gibt es steile Felsklippen, auf die man sich setzen und in die Ferne schauen kann. 

Aus der Kapelle höre ich Leute singen, nach ein paar Minuten kommen sie heraus und ich kann mir die Kapelle ungestört von innen ansehen. Hier oben das Walberlafest zu erleben, stelle ich mir gigantisch vor, bei dieser Aussicht. Das Fest entstand wohl als Wallfahrt, doch Studierende aus dem 20 km entfernten Erlangen nahmen es schnell zum Feiern für sich ein und so wird bereits 1809 berichtet, dass: „die wahre Andacht einer groben Lustbarkeit gewichen sei”.

Der gegenüberliegende Gipfel ist nun in Sichtweite, nur 750 Meter entfernt. Ich weiche jetzt etwas von der eigentlichen Route ab, zu verlockend ist der direkte Weg hinüber mit tollem Panorama. Der eigentliche Weg führt etwas den Berg hinunter und dann unterhalb der Felsenklippen durch den Wald. Vom Rodenstein ergibt sich nochmal ein toller Blick zurück zur Kapelle. Ich steige über unbefestigte Wege den Berg etwas ab und treffe dann wieder auf die eigentliche Route.

Wetter


Die interaktive Karte zeigt, wie das Wetter aktuell in Kirchehrenbach ist und die Vorhersage der nächsten 5 Tage aussieht.

Zurück durch den schattigen Wald

Ab hier sind nun deutlich weniger Leute anzutreffen. Der Weg führt links in den Wald hinein und erscheint mir offen gesagt auf den ersten Metern etwas langweilig zu sein. Es ist indessen angenehm schattig. Nach einer Weile wird der Weg immer schmaler und man muss ein paar Zweige aus dem Weg drücken. An manchen Stellen gab es Windbruch, wodurch man teilweise die Felsen vom Plateau, auf dem ich vor ein paar Minuten noch stand, erahnen kann.

Hier kann man einen Abstecher nach Leutenbach nehmen und zum Beispiel in der Brauereischenke Gasthof Drummer einkehren. Der Abstecher hat hin und zurück rund 3 km Länge. Weiter geht es für mich durch den Laubwald zurück zum Parkplatz. Dort wartet ein schönes Kneippbecken. Das kühle Nass kommt wie gelegen, um nach der Wanderung bei 30° Grad kurz die Beine abzukühlen.

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Nach der Tour einkehren im “Zum Walberla”

Am Ende der Tour bietet sich das Restaurant “Zum Walberla” an zum Einkehren. Es liegt direkt gegenüber vom Wanderparkplatz und hat eine Terrasse mit Blick auf die Landschaft. Die warmen Speisen sahen gut aus und schmecken bestimmt auch, nur hatte ich an diesem warmen Sommertag direkt nach der Wanderung keinen Appetit auf etwas Deftiges. Der Eisbecher war lecker. Spätestens wenn die Einheimischen im fränkischen Dialekt „an Müller-Durgau“ bestellen, weiß man, dass man in Franken ist.

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Fazit

Es ist eine tolle Runde, empfehlenswert für eine kleine Wanderung am Nachmittag. Für Kinder eher ungeeignet, da die Wege manchmal steil sind und die letzte Hälfte wenig ereignisreich ist. Das Highlight ist der Ausblick auf dem Gipfelplateau rund um die Kapelle. Hier oben kann man sich ruhig etwas länger aufhalten und den Blick genießen. Der perfekte Zeitpunkt dürfte der Frühsommer sein, wenn alle Wiesen blühen.

Bei schlechtem Wetter kann man auch das Pfalzmuseum in Forchheim besuchen. Dort gibt es das Archäologiemuseum Oberfranken, das Stadt- und das Trachtenmuseum sowie wechselnde Sonderausstellungen.

Lage

Praktische Links

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