Wenn von besonders interessanten Orten und Reisezielen in Deutschland die Rede ist, fällt oft ein Name – Rothenburg ob der Tauber. Die ausgezeichnet erhaltene Altstadt der fränkischen Stadt ist ein international bekannter Reisetipp. Selbst im Zweiten Weltkrieg zerstörte Attraktionen wurden so originalgetreu wieder aufgebaut, dass Rothenburg ob der Tauber wie das Ausflugsziel einer Zeitreise zurück ins Mittelalter wirkt. Wir stellen einige der schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vor.
Sehenswürdigkeiten in Rothenburg ob der Tauber im Überblick
Rothenburg ob der Tauber liegt in Franken, Bayern, rund 80 km westlich von Nürnberg und hat knapp 11.000 Einwohner. Über die Grenzen Deutschlands hinaus ist es wegen seiner wunderbar erhaltenen oder teils authentisch restaurierten mittelalterlichen Altstadt bekannt. Deren Herzstück ist das Plönlein, ein Platz mit schiefem, gelbem Fachwerkhaus, das längst als Stadtwahrzeichen gilt.
Doch Rothenburg ob der Tauber hat viele weitere historische Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter eine Stadtmauer und einen fotogenen Marktplatz mit Rathaus. Selbst Weihnachtsfans kommen in dem Städtchen auf ihre Kosten, im ganz besonderen Deutschen Weihnachtsmuseum. Falls ihr es noch nicht wisst: Rothenburg ob der Tauber ist die Weihnachtshauptstadt Deutschlands!
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1. Plönlein: Stadtwahrzeichen & Postkartenmotiv Nummer eins

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| Erbaut: | ab dem 16. Jhd. |
| Bedeutung: | „kleiner Platz am Brunnen“ |
| Besonderheit: | schiefes Fachwerkhaus |
Es darf auf keiner Postkarte von Rothenburg ob der Tauber fehlen: ein etwas schiefes, gelbes Fachwerkhaus, das längst das Stadtwahrzeichen und ein klassisches Motiv der Altstadt darstellt. Dabei bedeutet „Plönlein“ eigentlich „kleiner Platz am Brunnen“ und umfasst neben dem gelben Haus auch den Brunnen davor sowie zwei Türme zu beiden Seiten.
Diese gehörten einst zur Stadtmauer und vervollständigen das Bild von Rothenburgs Altstadtidylle an dieser Stelle. Das Fachwerkhaus selbst ist ein normales Wohnhaus, dessen älteste Teile aus dem 16. Jahrhundert stammen sollen.
2. Burggarten: Der schönste Panoramablick über die Stadt

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| Besonderheit: | Keine Burg |
| Must-See: | Aussichtskanzeln |
| Must-Do: | Besuch Burg-Gedenkstätte |
Wenn ihr euch eine imposante Burg vorstellt, an die sich ein malerischer Garten anschließt, seid ihr auf eine Überraschung gefasst: Rothenburgs Burggarten ist zwar malerisch, hat aber gar keine Burg. Am besten betretet ihr ihn über das Burgtor, um den besten Blick über die Stadt und das Taubertal von den Aussichtskanzeln zu genießen.
Von der Stauferburg, dank der der Burggarten seinen Namen hat, ist heute nur noch eine kleine Gedenkstätte übrig. Ansonsten ist der Garten ein toller Ort zum Entspannen, im Figurengarten und zwischen alten Bäumen.
3. Gerlachschmiede: Fachwerkhaus wie aus dem Märchen

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| Original erbaut: | 15. Jhd. |
| Must-See: | Wetterfahne |
| Besonderheit: | Trichterform |
Zugegeben, an märchenhaften Fachwerkhäusern mangelt es Rothenburg ob der Tauber nicht, aber neben dem Plönlein gibt es ein weiteres, das ihr sehen solltet – die Gerlachschmiede. Das spitze bzw. trichterförmige Haus bezaubert Besucher mit seinem geschwungenen Dach, auf dem eine Wetterfahne steckt.
Das Originalhaus wurde im 15. Jahrhundert errichtet, 1945 jedoch bei Luftangriffen zerstört und originalgetreu wieder aufgebaut. Bis 1967 diente es als Schmiede, in der Pferde neue Hufeisen bekamen. Heute ist die Gerlachschmiede als eines der schönsten Fachwerkhäuser Rothenburgs bekannt, das auch einem Grimm-Märchen entstammen könnte.
4. Deutsches Weihnachtsmuseum: Das ganze Jahr Weihnachten
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| Eröffnet: | 2000 |
| Geöffnet: | 7 Tage die Woche |
| Must-See: | Gabenbringer |
Wenn ihr Weihnachten liebt, es euch aber zu lange dauert bis zum nächsten Fest, ist das Deutsche Weihnachtsmuseum in Rothenburg ob der Tauber ein Must-see. Käthe Wohlfahrts Weihnachtsmuseum entführt euch in die Geschichte der Weihnacht, von ihrem Entstehen bis zu heutigen Bräuchen.
Unter dem Museum befindet sich zudem ein „Einkaufsparadies“ rund um Weihnachten mit etwa 12.000 Artikeln. Kein Wunder, dass Rothenburg als „Weihnachtshauptstadt Deutschlands“ gilt. Und: In der Adventszeit ist der Weihnachtsmarkt von Rothenburg einen Besuch wert, da er die Gassen in einen Lichtertraum verwandelt.
5. Röderturm: Der begehbare Stadtmauer-Turm

| Errichtet: | 14. Jhd. |
| Stufen: | 103 |
| Must-See: | Ausstellung |
Der Röderturm ist der einzige Turm von Rothenburgs Stadtmauer, der Besuchern zugänglich ist. Es lohnt sich, die 103 Stufen hinaufzusteigen, denn ihr werdet mit einer fantastischen Aussicht über die Altstadt belohnt. Das ist jedoch nicht alles, denn der Röderturm beheimatet auch eine Ausstellung zum Thema Stadtentwicklung und der einstigen Stadtverteidigung.
Als der Turm im 14. Jahrhundert entstand, diente er nämlich, wie die anderen Stadtmauer-Türme, als Meldeposten. Wie viele Bauten in Rothenburg wurde auch der Röderturm im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber kurz danach wieder aufgebaut.
6. Stadtmauer: Erkundung auf dem Turmweg

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| Errichtet: | 14. Jhd. |
| Must-Do: | Wanderung Turmweg |
| Strecke: | 4 km |
Die Stadtmauer Rothenburgs wurde bereits im 14. Jahrhundert zur Stadtverteidigung errichtet, und noch heute betreten Besucher die Altstadt durch die sechs Stadttore. Einen umfassenden Eindruck von der größtenteils nach Kriegszerstörungen wieder aufgebauten Stadtmauer bekommt ihr auf dem „Rothenburger Turmweg“.
Er führt auf etwa 4 km rund um die Altstadt und zu zahlreichen Informationstafeln. Dabei eröffnet sich immer wieder ein traumhafter Blick auf die Altstadt, und ihr werdet verstehen, warum Rothenburg als „fränkisches Jerusalem“ gilt – beim Blick über die 46 historischen Türme. Außerdem entdeckt ihr unterwegs weitere Sehenswürdigkeiten.
7. Doppelbrücke im Taubertal: Rothenburgs historische Brücke

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| Erbaut: | 14. Jhd. |
| Must-Do: | Wanderung am Fluss |
| Besonderheit: | 2 Bogenreihen |
Warum die Tauberbrücke den Kosenamen „Doppelbrücke“ erhielt, erklärt sich bei dem Anblick von selbst: Sie besteht aus zwei Bogenreihen übereinander, und ihre Ursprünge sollen auf das 14. Jahrhundert zurückgehen. Die Brücke über den Fluss Tauber erinnert an ein römisches Viadukt, obwohl keine römische Besiedlung in der Region bekannt ist.
Die Doppelbrücke ist nicht nur ein schönes Fotomotiv, sondern auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen oder Fahrradtouren, zum Beispiel auf dem Mühlenweg oder einem der Jakobswege – von denen sich in Rothenburg sogar sechs treffen.
8. Marktplatz und Rathaus: Platz mit schlossähnlichem Prachtbau

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| Besonderheit: | monumentales Rathaus |
| Erbaut (Rathaus): | ab 13. Jhd. |
| Must-Do: | Rathausturm besteigen |
Wenn ihr im Burggarten enttäuscht wart, keine Burg zu sehen, macht der Marktplatz dies mit seinem Rathaus garantiert wett: Der monumentale gelbe Bau, der ab dem 13. Jahrhundert entstand, wirkt mit seiner Renaissance-Fassade und einer Schautreppe mehr wie ein Schloss als ein Rathaus.
Ihr könnt den Rathausturm für einen weiteren Panoramablick besteigen, aber auch das Ensemble der farbenfrohen Häuser am Marktplatz und der Marktplatzbrunnen laden zur Erkundung ein. Oder zur Rast in einem Café, von dem aus sich das Treiben auf dem Marktplatz beobachten lässt.
9. Jakobskirche: Pilgerstätte für Jakobsweg-Wanderer

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| Fertiggestellt: | 1484 |
| Must-See: | Heilig-Blut-Altar |
| Must-Do: | Besuch Orgelkonzert |
Wie zuvor erwähnt, liegt Rothenburg an sechs verschiedenen Jakobswegen, und so braucht es natürlich auch eine Jakobskirche. Die Kirche, die 1484 fertiggestellt wurde, besuchen jährlich rund 1.000 Pilger, doch berühmt ist sie für etwas anderes: ihren „Heilig-Blut-Altar“ von Tilman Riemenschneider, über den ihr bei einer Kirchenführung spannende Details erfahrt.
Um die bunten Fenster im Ostchor zu bewundern, lohnt sich ein Besuch bei Morgenlicht. Außerdem zählt die Rieger-Orgel der Jakobskirche zu den größten Bayerns. Ihren Klängen bei einem Orgelkonzert zu lauschen, ist eine besondere Erfahrung.
10. Mittelalterliches Kriminalmuseum: Europas größtes Rechtskundemuseum

| Must-See: | Gewölbe mit Folterinstrumenten |
| Hinweis: | viel Zeit mitbringen |
| Besonderheit: | Umfang der Ausstellung |
Wie fühlt es sich an, am Pranger zu stehen, und welche Folterinstrumente gab es im Mittelalter außer Streckbänken und Daumenschrauben? Dies und vieles mehr erfahrt ihr im Mittelalterlichen Kriminalmuseum Rothenburgs, das als größtes Rechtskundemuseum Europas gilt.
Ob im Gewölbe mit Folterstühlen und Co., beim Betrachten der Schandmasken-Sammlung oder bei der Ausstellung zu Hexenprozessen – in diesem Museum bekommt ihr wohl öfter Gänsehaut. Ebenso viel gibt es jedoch zu lernen, denn das Museum räumt mit mehreren Vorurteilen auf. Eine wohlverdiente Pause bietet das Café in der Scheune.
Weitere Reisetipps in Bayern
Schon gewusst? Falls euch Rothenburg ob der Tauber hochromantisch erscheint, hier die beste Nachricht: Die Stadt liegt an der bekannten „Romantischen Straße“, die auf 460 km durch 29 besonders romantische und bilderbuchhafte Orte in Bayern führt. Starten könnt ihr in Würzburg im Norden oder aber in Füssen im Süden und dabei Top-Sehenswürdigkeiten wie Schloss Neuschwanstein oder eben Städtchen wie Rothenburg ob der Tauber, Schwangau oder Dinkelsbühl erkunden. Neben kulturellen Highlights erlebt ihr die ständig wechselnde, malerische Landschaft zwischen Main und Alpen entlang Deutschlands sogenannter „ältester Ferienstraße“. Der Roadtrip lässt sich außerdem wunderbar mit Ausflügen ins ebenfalls romantische Taubertal rund um Rothenburg ob der Tauber verbinden.
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