Schon im Mittelalter hat der Asien-Mythos China Reisende und Abenteurer angelockt: Tut es Marco Polo gleich! Wollt ihr die Skyline von Metropolen erkunden, zauberhafte Berggipfel am Horizont erblicken oder exotische Welten auf euch wirken lassen? China bietet eine unglaubliche Vielfalt an sehenswerten Attraktionen. Doch welche sind ganz besonders faszinierend? Damit ihr den Überblick bekommt: Wir haben einzigartige Reisetipps für euch zusammengestellt, die ihr unbedingt besuchen solltet.

Die besten Sehenswürdigkeiten in China im Überblick

Allein die Zahlen flößen Ehrfurcht ein: Die Volksrepublik China hat 1,4 Milliarden Einwohner, die sich auf 9,5 Millionen Quadratkilometern verteilen. Hier gibt es Megastädte, Hochgebirge, Wüsten und uralte Kulturlandschaften. Im tropischen Süden warten die Regenwälder in Yunnan oder spektakuläre Felsnadeln im Zhangjiajie-Nationalpark auf euch. Wie ein Scherenschnitt thronen die malerischen Berggipfel von Guilin über allem. An der Seidenstraße versteckt sich hinter Sanddünen die Wüstenoase Dunhuang. Und bei Xi’an wurde eine ganze Terrakotta-Armee ausgegraben. Doch schon allein die Große Mauer oder die Verbotene Stadt in Peking sind die Reise nach China wert. Auch die Vielfalt der chinesischen Küche ist ein unschlagbares Argument, um das Reich der Mitte zu entdecken. 


#china

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1. Zhangjiajie-Nationalpark: Gigantische Felstürme

© aldorado
Region:Hunan
Must-See:Glasbodenbrücke
am Tianmen-Berg
Besonderheit:UNESCO-Weltnaturerbe

In der südöstlichen Provinz Hunan erhebt sich eines der größten Naturwunder Chinas. Die Erosion hat über Jahrtausende dafür gesorgt, dass Hunderte von Felsnadeln beinahe senkrecht in den Himmel ragen. Im Wulingyuan/Zhangjiajie-Nationalpark erlebt ihr die höchste Naturbrücke: Hier verschmelzen zwei Berggipfel 357 m über der Schlucht und manchmal ziehen Nebelschwaden durch den Schlund. Den Adrenalinspiegel pushen könnt ihr, wenn ihr auf einer Glasbodenbrücke am Tianmen-Berg über 300 m tiefe Abgründe geht. Herrliche Wanderungen, klasse Rafting-Touren und unvergessliche Ausblicke warten in diesem UNESCO-Weltnaturerbe auf euch, das wie eine meisterhaft gemalte Fantasy-Landschaft wirkt.

2. Yunnan: Tropischer Regenwald im Süden

© easyparadise
Region:Xishuangbanna
Must-See:Elefanten und Tiger
im Dschungel
Besonderheit:Vorsicht in der Regenzeit

Der Bezirk Xishuangbanna grenzt an die Länder Laos und Myanmar. Genau wie dort fließt der Mekong durch eine mancherorts urtümlich wirkende Landschaft. Hier leben Minderheitenvölker wie die Dai, Yao oder Lisu in eigentümlichen Dörfern. Zum Teil tragen sie sogar noch ihre typischen, traditionellen Trachten.

Für Trekkingtouren durch den tiefen Dschungel solltet ihr euch einen Führer engagieren, sogar Elefanten und Tiger gibt es in abgeschiedenen Gebieten. In der Regenzeit wimmelt es hier von Blutegeln: Tragt festes und geschlossenes Schuhwerk! In Yunnan erlebt ihr ein Stück Südostasien in China.

3. Chinesische Mauer: Das größte Bauwerk der Welt

© tbralnina

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Länge:21.196 km
Must-See:Badaling
Beste Reisezeit:April, Mai, September-November

Die Chinesische Mauer ist ein unsterblicher Mythos unter allen China-Reisenden. Dieser gewaltige Grenzwall verläuft nördlich von Peking und zählt bis zu 2.200 Jahre. Die Große Mauer konnte den Mongolenherrscher Dschingis Khan allerdings nicht von seinen Eroberungsfeldzügen abhalten. Endlos scheinende Mauerabschnitte mit Wachtürmen schlängeln sich über die karge, bergige Landschaft.

Der Hauptstadt am nächsten liegt der perfekt restaurierte, viel besuchte Mauerabschnitt von Badaling. In Gubeikou verläuft die Mauer mitten durch ein historisches Dorf. In Jiankou oder Jinshangling könnt ihr faszinierende Wanderungen an der authentischen, wenn auch bröckelnden Mauer unternehmen. 

© axz65

4. Dunhuang: Wüstenoase an der Seidenstraße

Provinz:Gansu
Must-See:Wüstenoase
Zusatz-Tipp:Mangao-Grotten
(25 km entfernt)
Beste Reisezeit: April-Mai

Die Provinz Gansu im Nordwesten wird von Gebirgen und der Wüste Gobi geprägt. Die Oasenstadt Dunhuang versteckt sich zwischen riesigen Sanddünen, die ihr schweißgebadet besteigen könnt. Der zauberhafte Mondsichelsee wird beinahe vom Sand verschluckt.

Ein paar Kilometer außerhalb liegen die grandiosen Mogao-Grotten. Vor über tausend Jahren lebten hier zahllose Mönche, die die Höhlen mit farbenprächtigen Fresken ausmalten und bis zu 34,5 Meter hohe Buddha-Skulpturen schufen. Von den 492 Grotten sind pro Tag nur 20 zugänglich, um die kostbaren Kunstschätze zu schonen. 

5. Roter Strand von Dawa: Knallrote Meeresküste im Nordosten

Anreise:über Panjin
(30 km)
Must-Do:Foto auf dem Holzsteg
Beste Reisezeit:Spätsommer

Seid ihr im Spätsommer in China, dann versäumt nicht den Roten Strand von Dawa. Erwartet aber keinen Sandstrand! Der Fluss Liao He mündet bei Panjin ins Meer. In seinem Delta wächst ein Teppich aus Strand-Soden. Diese Seetang-Art erstrahlt im Frühling grün und im Spätsommer leuchtend rot. Der Red Beach ist etwa 30 km lang und 1 km breit, ein kleiner Teil dieses Naturschutzgebiets darf betreten werden. Wenn ihr auf den Holzstegen des Liaoheku Honghaitan National Marine Park umherwandert, wird euch die rote Pracht betören. 

6. Zhujiajiao bei Shanghai: Das Venedig Chinas

Region:Shanghai
Must-See:Fangsheng- Brücke
Beste Reisezeit:April, Mai, Oktober und November

Shanghai ist für seine futuristische Skyline bekannt. Im Stadtteil Pudong könnt ihr auf Aussichtsplattformen steigen und eine Ahnung von dieser gigantischen Weltmacht bekommen. Sehnt ihr euch dann nach dem alten China, dann auf nach Zhujiajiao 30 Kilometer weiter westlich. Zwischen idyllischen Kanälen verteilen sich die kleinen Stadtviertel und engen Gassen. Jahrhundertealte Tempel, Gärten und Brücken verströmen einen nostalgischen Charme. Die schönste heißt Fangsheng- Brücke und stammt aus dem Jahre 1571. Sie erinnert entfernt an die Rialto-Brücke in Venedig und gibt ein perfektes Fotomotiv ab. 

7. Hua Shan: Heiliger Berg mit großartigem Panorama

Huan Shan China
© Jan

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Region:Shaanxi
Höhe:2.154 m
Must-See:Dongdao-Tempel
Besondertheit:Ihr solltet trittsicher
und schwindelfrei sein

Der Hua Shan in der Provinz Shaanxi gehört zu den fünf heiligen Bergen des Daoismus. Er besteht aus mehreren Bergkuppen, die über abenteuerliche Wanderrouten miteinander verbunden sind. Senkrecht aufragende Felsen säumen die Wege. Mancherorts müsst ihr in den Fels gehauene steile Stufen passieren, ihr solltet also trittsicher und schwindelfrei sein. Atemberaubend sind der Grat des Dunklen Drachens und der Plankenweg. Mit Klettergurt gesichert, balanciert ihr auf hölzernen Brettern an einem 2000 Meter tiefen Abhang entlang. Seilbahnen führen auf manche Gipfel, wo sich altehrwürdige Heiligtümer wie der Dongdao-Tempel befinden. 

8. Jiuzhaigou-Nationalpark: Farbenprächtige Seen und Wasserfälle

Der Fünf-Blumen-See

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Region:Sichuan
Must-See:Fünffarbensee
Beste Reisezeit:September und Oktober

Das “Tal der Neun Dörfer”, so heißt dieser Nationalpark in der tibetisch geprägten Provinz Sichuan übersetzt. In dem UNESCO-Weltnaturerbe gibt es zahlreiche Seen, die in strahlendem Türkis um die Wette glitzern. Auf 4350 m Höhe liegt der Lange See, von dem ihr bis zum spektakulär schillernden Fünffarbensee wandern könnt. Ebenso poetisch klingen die Namen „Bambuspfeilsee“ oder „Wasserfall der Perlen“. Vom Tigermaul, einem Fels in luftiger Höhe, könnt ihr einen Blick auf den verwunschenen „See der fünf Blumen“ riskieren. In der Wildnis dieser Bergwelt leben sogar ein paar Pandabären.

9. Yungang-Grotten: Ehrfurcht einflößende buddhistische Monumente 

Region:Shanxi
Must-See:das hängende Kloster
Beste Reisezeit:April bis Oktober

Wollt ihr zählen? Insgesamt 51.000 Statuen befinden sich in den Yungang-Grotten. Monumentale Buddha-Figuren wurden direkt aus dem Fels gehauen und sind über 1000 Jahre alt. Manche Höhlenwände sind mit farbenfrohen Fresken bedeckt, die allerdings während der Kulturrevolution beschädigt wurden. 252 Grotten gibt es, von denen etwa 40 besichtigt werden können. Eine Augenweide ist das hängende Kloster weiter südlich, welches direkt am senkrechten Abhang klebt. Die Grotten erreicht ihr von der Millionenstadt Datong aus, die von einer stimmungsvollen, aber nagelneuen Stadtmauer umgeben ist.

10. Li Jiang Fluss: Magische Landschaften bei Guilin

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Region:Guilin
Must-See:Flusstour
Beste Reisezeit:ganzjährig, aber unbedingt
Feiertage meiden

Denkt ihr an China, dann habt ihr wahrscheinlich die Bilderbuchansichten bei Guilin vor Augen. Die mystisch wirkenden Karstberge und der gemächlich durch die Landschaft fließende Fluss Li Jiang sind einfach wunderschön. Besonders auf der Flusstour von Guilin nach Yangshuo werdet ihr der Magie dieser entrückten Szenerie bestimmt erliegen. Manche Gipfel könnt ihr erklimmen, von denen die Aussicht auf die surreale Umgebung unvergesslich ist. Verfangen sich Wolkenfetzen in den Felsen, wird es richtig mystisch. Die Reed Flute Cave, übersetzt Schilfflötenhöhle, begeistert durch farbig beleuchtete Stalaktiten, Stalagmiten und bizarre Felsformationen.

11. Zhangye-Danxia-Nationalpark: Farbenprächtige Regenbogenberge

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Nationalpark:Zhangye Danxia
Must-See:Die Berge in den
Morgenstunden
Beste Reisezeit:Juni bis September

Die Natur erschafft beinahe psychedelisch anmutende Gemälde, das könnt ihr im Geo-Nationalpark Zhangye Danxia erfahren. Über die Jahrtausende haben sich zahlreiche unterschiedliche Mineralien im Gestein abgelagert. Durch Verwitterung sind verschiedenste skurrile Formen entstanden. Kurz nach Sonnenaufgang erstrahlen die Sedimente in beinahe allen Regenbogenfarben: Leuchtendes Gelb, Orange, Weiß und Braun lassen euch glauben, dass ihr auf dem Mond gelandet seid. In der Provinz Gansu gelegen, ist der Park, ein echter Instagram-Hotspot, durch gut ausgebaute Wege und Aussichtsplattformen erschlossen.

12. Peking: Chinas faszinierende Hauptstadt

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Einwohner:22 Mio.
Must-See:Himmelstempelpark
Beste Reisezeit:Mai, Juni und September

Wie durch ein Wunder hat die Verbotene Stadt in Peking die Jahrhunderte überdauert. In dieser größten Palastanlage der Welt haben 24 chinesische Kaiser mit ihrem Hofstaat gelebt. Die monumentalen Tore, Pagoden, Hallen und Paläste werden von einem 52 m breiten Wassergraben umschlossen. Hier erlebt ihr die Pracht des Alten China hautnah. Die 22-Millionen-Metropole ist heute eine moderne Weltstadt. Durchstreift ihr aber eines der alten Viertel mit den traditionellen Hofhäusern, den Hutongs, wird die Vergangenheit lebendig. Bezaubernd sind der Himmelstempelpark, der Sommerpalast am Kunming-See und der Park des Duftbergs.

13. Longji Reisterrassen: Malerische Aussichten

© creativefamily
Region:Guangxi
Must-Do:Wandern durch die
Reisterassen
Beste Reisezeit:Juli bis August

In der Provinz Guangxi könnt ihr eine absolute Bilderbuchlandschaft auf euch wirken lassen. Vor vielen Generationen geschaffen, warten die großartigen Reisterrassen von Longji auf euch. Wie in alten Zeiten werden sie von Reisbauern bewirtschaftet, aber es gibt schon eine Seilbahn. Je nach Jahreszeit ist der Eindruck ein anderer: Frisch bewässert glitzern die Felder im Mai in der Sonne und kurz vor der Ernte im Herbst leuchten sie goldgelb. Im Winter können sie von Schnee bedeckt sein. Wanderungen sind absolut lohnenswert, ein Guide erspart euch die Suche nach dem richtigen Weg. 

14. Xi’an: Geheimnisvolle Terrakotta-Armee eines Kaisers

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Region:Shaanxi
Must-See:Terrakotta-Armee
Besonderheit:UNESCO-Weltkulturerbe

Die Hauptstadt der Provinz Shaanxi besitzt eine vollständig erhaltene, 14 km lange Stadtmauer. In Xi’an findet ihr aber auch eines der größten Highlights einer jeden China-Reise: die sagenhafte Terrakotta-Armee des Kaisers Quin Shihuangdi, der vor über 2200 Jahren erstmals ein chinesisches Großreich schuf.

Anscheinend hoffte er, im Jenseits weiter zu herrschen. Denn er ließ nicht nur ein riesiges Grabmal errichten, sondern auch diese Armee aus Ton herstellen. 2000 Soldaten und Pferde könnt ihr besichtigen und jedes Gesicht, jede Frisur und jede Rüstung sind individuell von Hand modelliert. 

15. Kanasi-See: Der Loch Ness Chinas

© hxdyl
Region:Altai-Gebirge
Fläche:44,78 km²
Beste Reisezeit:Früjahr bis Herbst

Ganz im Norden von Xinjiang, nicht weit von der russischen und kasachischen Grenze entfernt, erstreckt sich lang und schmal der etwa 45 km² große Kanasi-See. Legenden und Gerüchte behaupten, dass hier das gruselige Ungeheuer vom Kanasi-See hausen soll. Schon mehrere Expeditionen haben sich auf die Suche gemacht, bisher ohne Erfolg. Von Frühjahr bis Herbst ist die Gegend eisfrei, dann locken herrliche Spaziergänge am Seeufer vor großartiger Kulisse. Wandert ihr auf den Guangyu Pavillon in 2030 m Höhe, scheinen die Gipfel des Altai-Gebirges zum Greifen nah.

Weitere Reisetipps in China

Schon gewusst? Die reine Flugzeit nach China dauert mindestens 11 Stunden. Ihr braucht einen gültigen Reisepass. Vorab müsst ihr ein Visum beantragen und eure Fingerabdrücke hinterlegen. Mit politischen Äußerungen solltet ihr euch zurückhalten, besonders in Xinjiang, der Heimat der leidgeprüften Uiguren.

Nach Tibet sind zurzeit nur vorab gebuchte Gruppenreisen möglich. Anderswohin könnt ihr unabhängig reisen, aber die Wege sind sehr weit. Habt ihr wenig Zeit, sind Inlandsflüge eine Option. Um den Touristenmassen zu entgehen, solltet ihr die Hotspots an chinesischen Feiertagen und an Wochenenden meiden. Die Corona-Sonderregeln sind in China außerdem immer noch besonders streng. 

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