Der Kruger Nationalpark (auch Krüger Nationalpark) zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Südafrika. Er gilt als das Safari-Highlight schlechthin. Und diesen Ruf können wir nach unserem Besuch nur bestätigen. Denn wir konnten nicht nur die Big Five, sondern auch noch unzählige andere seltene und besondere Tiere beobachten. Soviel Tiere wie hier, haben wir sonst noch nirgends an einem Tag gesehen. Doch hier in Südafrika gibt es einiges zu beachten. Mit unseren Reisetipps seid ihr auf eurer nächsten Safari auf jeden Fall gut eingestellt.
Lohnt sich der Besuch im Krüger Nationalpark in Südafrika?





Wenn es um Tierbeobachtungen und Safaris geht, dann fällt wohl fast jedem, der das südliche Afrika besucht, sofort der Krüger Nationalpark ein. Denn der Nationalpark hat in vielen Reiseführern und bei Touristen geradezu Kultstatus. Das liegt zum einen daran, dass der Krüger der größte Nationalpark in Südafrika ist, aber auch daran, dass er eine unübertroffene Tiervielfalt bietet. Unter anderem kann man hier die Big Five (Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn) sehen.
Der Krüger Nationalpark hat eine unglaubliche Größe von rund 350 Kilometern in der Länge und im Durchschnitt 54 Kilometern in der Breite und ist ungefähr so groß wie Belgien. Ihr seht schon: Die Distanzen sind gewaltig, das solltet ihr auf keinen Fall unterschätzen.
Seit 1926 besitzt das Schutzgebiet den Status als Nationalpark. Inzwischen gibt es 12 große Camps, mit Bungalows, und Campingplätzen für die Übernachtung im Park. Generell gilt der südlichere Teil des Krüger (Rund um Letaba und alles südlich davon) als die tierreichere Region. Der Norden ist generell weniger von Touristen besucht und es gibt dort weniger Tiere und weniger Camps. Wir haben im Camp Lower Sabie geschlafen, welches wir von der Lage und der Ausstattung auch sehr empfehlen können.
Fototipp: Wie bei jeder Safari lohnt sich ein langes Teleobjektiv für deine Kamera. Eine gute Brennweite für Safaris liegt bei 200–400 mm. Je nachdem, wie weit die Tiere weg sind. Ein ganz wichtiger Tipp ist aber, gerade mit den großen, schweren Zoom-Objektiven: Nimm dir einen kleinen Sandsack oder ein Kirschkernkissen mit. Das kannst du perfekt als Auflage beim geöffneten Autofenster benutzen. Denn bei der Safari geht es ja darum, die Tiere auch länger beobachten zu können. Und da kann ein Zoomobjektiv, dass du die ganze Zeit in der Hand halten musst, ganz schön schwer werden.
Anreise in den Krüger Nationalpark
Lage: | 5 Stunden östlich von Johannesburg |
Anreise: | per PKW |
Must-Do: | Morning Drive ab Lower Sabie-Camp |
Einkehrtipp: | Restaurant im Skukuza-Camp |
Besonderheit: | Big Five in großer Anzahl |
Eintritt: | Aktuelle Preise |
Weil der Krüger so gigantische Ausmaße hat, ist es schwer eine bestimmte Anreise zu empfehlen. Daher verschiedene Möglichkeiten:
Die erste – und unserer Meinung nach schönste – Variante führt von Johannesburg direkt östlich und über die sogenannte Panorama-Route zum unglaublichen Blyde River Canyon. Von dort geht es über die R36, die R527 und die R531 zum Orpen Gate und in den Park. Dies würden wir euch empfehlen, wenn ihr von Johannesburg aus startet.
Der schnellste Weg vom Flughafen Johannesburg führt über die N12 Richtung Emalahleni und dann auf der N4 bis zum Malelane Gate. Bei einer Anreise aus dem Norden bzw. aus Botswana empfehlen wir eine Anreise über Polokwane und dann auf der R71 zum Phalaborwa Gate.
Nicht durch das Numbi-Gate in den Park
Ganz wichtig, egal wie ihr anreist: Das Numbi-Gate solltet ihr auf alle Fälle meiden. Auf der Zufahrtsstraße zum Gate kam es zwei Wochen vor unserem Besuch zu einem Überfall, bei dem ein deutscher Tourist getötet wurde. Und das war nicht das erste Mal, dass es hier Schwierigkeiten gab. Versucht also diesen Zugang unbedingt zu meiden.
Mindestens 3 Tage im Nationalpark einplanen und Geld sparen
Die wohl wichtigste Sache im Krüger ist: Zeit. Nehmt euch genügend davon, um auf die Pirsch zu fahren, Tiere zu beobachten und die Natur zu genießen. Wir empfehlen euch für den Besuch des Nationalparks mindestens 3 Tage einzuplanen, da die Distanzen wirklich gewaltig sind. Dazu kommt, dass ihr bei einer Safari oder Tierbeobachtungsfahrt nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde fahren solltet – denn dann könnt ihr wirklich viel entdecken. Auch mal einen versteckten Leopard im Baum.
Wichtig ist bei der Planung zu überlegen, wo und wie lange ihr im Park schlafen wollt. Denn das ergibt definitiv Sinn. Nicht nur wegen der weiten Strecken. Auch, weil ihr beim Schlafen im Park Geld spart: Ab der ersten Nacht im Park werden nicht mehr die Tageseintrittspreise verlangt. Ihr zahlt dann die sogenannte conservation fee pro Nacht. Unterm Strich spart ihr also einen ganzen Tageseintritt pro Person.
Auch ein guter Tipp ist die sogenannte Wild Card: Das ist die Jahreskarte für alle südafrikanischen Nationalparks. Heißt: Einmal bezahlen, ein Jahr lang in alle Parks rein. Das kann sich durchaus lohnen. Aktuell kostet die Paar-Jahreskarte 5.585 Rand – also etwa 310 Euro (Stand: 2023). Unser dreitägiger Aufenthalt im Krüger hat uns aber auch schon rund 100 Euro gekostet. Also – je nachdem wie viel Safari und Nationalpark ihr auf eurer Reise machen wollt, ist das ein Punkt, den ihr überlegen solltet.
Auch interessant: Whale Watching in Hermanus



Größere Chancen auf die Bigh Five mit der umstrittenen Sichtungs-App
Ein letzter – aber auch umstrittener Tipp: Überlegt euch, ob ihr euch die Sightings-App für den Krüger besorgt. Das ist eine App, in der alle Besucher im Krüger (aber auch in anderen südafrikanischen Nationalparks) in Echtzeit ihre Tierbeobachtungen teilen können. Echtzeit ist dabei relativ, da der mobile Datenempfang sehr eingeschränkt ist und der Upload teilweise erst Stunden später erfolgt.
Unter den erfahrenen Safari-Fahrern ist die App sehr verrufen, da die Safari dadurch ihren Überraschungs-Charakter verliert und alle nur noch wie wild zu den aufploppenden Sichtungen fahren. Eines sei gesagt: allein ist man an so einer gemeldeten Sichtung nie. Oft bilden sich dann lange Staus, und es braucht Geduld und Nerven, um einen Löwen oder Leoparden zu sehen.
Wir haben die App manchmal zur Orientierung genutzt. Wo am Vortag oder am Vormittag viel gesichtet wurde, steigt natürlich die Chance. Dementsprechend haben wir unsere Runden dann ein bisschen angepasst. Probiert es für euch vielleicht einfach mal aus. Eine Sichtungs-Garantie ist die App sicherlich nicht – teilweise eher ein Spaßverderber.
Tierparadies für Einsteiger und Profis
Der Krüger war auf unserer viermonatigen Afrikareise der letzte Nationalpark. Wir hatten davor also schon etliche andere gesehen und daher einen guten Vergleich. Der erste Eindruck vom Krüger war: Wow, ist das einfach hier.
Super ausgebaute Teerstraßen statt Schotter- und Sandpisten, wie in den meisten anderen Nationalparks. Tolle Unterkünfte in den Camps, mit allem, was man braucht: Restaurant, Einkaufsmöglichkeiten, Tankstellen und Poolanlage (nicht in allen Camps).
Und dann natürlich das Wichtigste: Die unglaubliche Vielfalt an Tieren. In keinem anderen Nationalpark haben wir so viele unterschiedliche und so viele Tiere in der Anzahl gesehen. Hunderte Elefanten, Giraffen und Zebras. Mehrmals am Tag unterschiedliche Löwen und Leoparden. Dazwischen immer wieder die verschiedenen Antilopen-Herden und Affen. Einfach grandios.
Ein Highlight war für uns auch die große Zahl an Tier-Nachwuchs. Wenn ihr, wie wir, Ende November/Anfang Dezember unterwegs seid, habt ihr gute Chancen süße kleine Elefanten-Babys, tollpatschig laufenden Giraffen-Nachwuchs und verspielte Löwen-Welpen zu sehen. Denn in dieser Zeit des Jahres ist bei vielen Tieren Nachwuchs-Zeit.
Auch interessant: Boulders Beach in Südafrika – Pinguine am Strand beobachten



Elefanten und Löwen im Morgenlicht
Wir waren insgesamt drei Tage im Krüger – diese Zeit würden wir euch auch mindestens empfehlen. Eher länger. Dadurch, dass wir im Park übernachtet haben, waren wir in der Früh immer sehr schnell “in der Wildnis”. Die Tore der Camps- bei uns das Camp Lower Sabie – öffnen im Dezember bereits um halb 5. So konnten wir mit den ersten Sonnenstrahlen auf die Pirsch fahren. Das war absolut genial – nahezu magisch in dieser Lichtstimmung zum Beispiel Elefanten zu beobachten, die gerade golden angestrahlt werden.
An einem Tag haben wir das Angebot des Nationalparks genutzt: Von den meisten Camps aus gibt es geführte Morning-Drives. Das Tolle hier: diese Touren dürfen sogar noch früher aus dem Camp fahren. Bei uns war das dann um 04:00 Uhr morgens. Auch wenn das Aufstehen echt übel war – es hat sich voll gelohnt. Wir waren mit dem offenen Safari-Auto auf den komplett leeren Straßen unterwegs, da ja außer uns noch niemand raus durfte.
Wir haben Löwen gesehen, die auf der Straße umhergewandert sind. Auch ein Leopard hat sich in der frühen Morgensonne gezeigt. Das war ein geniales Erlebnis. Und auch toll, mal nicht selber fahren zu müssen. Wir konnten uns gemütlich zusammenkuscheln und gemeinsam nach Tieren Ausschau halten.
Wir würden euch also unbedingt die Morgenstunden empfehlen. Dieses Erwachen der Natur ist an und für sich schon eine magische Stimmung. Gepaart mit der tiefen, goldenen Sonne und den unglaublichen Tieren, waren das Stunden, die wir nicht vergessen werden.
Ein letzter Reisetipp noch: Nehmt euch immer genug zu Essen und Trinken mit auf die Fahrt. So eine Safari steckt ja voller Überraschungen und wenn ihr dann stundenlang bei der Beobachtung von Löwenbabys hängen bleibt, ist es gut etwas zum Knabbern dabei zu haben.
Schlafen im Nationalpark
Es lohnt sich alleine schon finanziell im Park zu schlafen, da ihr euch einen Tageseintritt spart. Aber auch logistisch ist es absolut sinnvoll, eine oder mehrere Übernachtungen im Park zu machen. Denn die Strecken sind wirklich enorm weit. Und auf Safari soll es nicht darum gehen, Strecke zu machen.
Überlegt euch am besten vor der Buchung mal so grob, welche Teile des Parks ihr sehen wollt und wählt dann strategisch eine gute Basis. Für uns war das das Camp Lower Sabie. Von dort aus konnten wir gut in den Süden Richtung Crocodile Bridge, aber auch Richtung Westen nach Skukuzka fahren.
Auch interessant: Makgadikgadi-Salzpfannen – Über Nacht in Botswanas Salzwüste
Fazit
Wir fanden auch nach vielen Safari-Tagen und einigen anderen Nationalparks den Krüger wirklich unglaublich. Die schiere Größe, die unglaubliche Tiervielfalt und die komfortable Infrastruktur haben uns voll begeistert und wir können den Krüger – gerade Safari-Neulingen – voll empfehlen. Dadurch, dass es aber so viele unterschiedliche Regionen, Landschaften und Camps im Park gibt, bietet sich der Krüger aber auch immer wieder für Wiederholungs-Täter an.
Lage
Praktische Links
- Offizielle Kruger Webseite
- Sightings-App für Android und iOS
- Die besten Sehenswürdigkeiten in Südafrika
Wir 2 berichten über den Genuss unterwegs zu sein – und DICH nehmen wir mit! Auf die Berge, ins Tal, nach Bayern oder in fernen Länder. Schau auf Facebook, Instagram oder auf unserer Homepage unter zwei-Abenteurer.de vorbei und sei bei den Abenteuern dabei.