Schon als ich den Namen „Orange Bay“ auf der Auswahl der Ausflugsziele in Hurghada lese, und dazu dann noch ein Bild von einem ewig langen Steg im Roten Meer sehe, weiß ich: Das will ich unbedingt live sehen! Mit dabei im Ausflugspaket sind auch zwei geführte Schnorchelgänge im offenen Meer vor Giftun Island. Der perfekte Ausflugstipp also, wenn man in Ägypten im Urlaub ist!

Lohnt sich ein Besuch von Orange Bay in Hurghada?

Die Orange Bay (orange Bucht) ist ein Strand auf der ökologisch geschützten Insel Giftun in Ägypten. Vor den weißen Sandstränden befinden sich Korallenriffe, in denen zahlreiche Meeresbewohner zu Hause sind. Dementsprechend beliebt ist die Region bei Schnorchel- und Tauchfans. Berühmt ist die Orange Bay aber auch für ihre Meeresschaukeln, die sie zu einem echten Hotspot entwickelt haben. Von Hurghada ist sie mit dem Boot in rund 40 Minuten erreichbar.

Hier im Roten Meer findet ihr eine Vielzahl farbenfroher Meeresbewohner wie Korallen, Rochen, verschiedene Doktorfisch-Arten und Kaiserfische. Besondere Highlights sind der Pfaunkaiserfisch und der Rotmeer-Doktorfisch. Schwärme von Makrelen, Süßlippen und bunten Barschen sind ebenfalls zu beobachten. Haie, darunter der Schwarzspitzen-Riffhai und seltener der Walhai, kommen im Roten Meer ebenfalls vor, sind aber scheu und halten sich von Schnorchlern meistens fern.

Fototipp: Das beste Foto von der Insel macht ihr, wenn ihr mit dem Boot noch auf die Insel zufahrt. Hier habt ihr den langen Steg und das Holzbauwerk inklusive türkisblauem Wasser in einem Bild zusammen. Die Schaukeln im Wasser sind natürlich auch ein echter Blickfang, aber Achtung: dort ist richtig viel los!

Anreise zur Orange Bay

Lage:vor Hurghada
Anreise:nur per Boot
Fahrtdauer:etwa 1,5 Stunden
Must-Do:Schnorcheln
Besonderheit:Touristen-Hotspot

Um die Orange Bay zu besuchen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die vermutlich einfachste Option ist die Buchung direkt im Hotel über den Reiseveranstalter. So haben es auch wir gemacht und sind vom Hotel mit einem Bus abgeholt und zu einem kleinen Hafen in Hurghada gebracht worden. Von dort aus sind wir mit mehreren Booten (nach Sprachen der Touristen aufgeteilt) aufs Meer gefahren. Unsere Bootsfahrt zur Orange Bay (inkl. 2 × 45 Minuten Schnorchel-Stopps hat in etwa 3 Stunden gedauert.

Natürlich kann man auch mit einem Taxi selbst zum Hafen in Hurghada gelangen, wodurch man sich sicherlich etwas Zeit spart, da beim Bustransfer mehrere Hotels auf der Strecke noch angefahren werden. Ich fand es aber überhaupt nicht schlimm, beziehungsweise konnte ich bei der Busfahrt auch einige Eindrücke von der Stadt oder anderen Hotels bekommen.

Badesachen und Sonnenschutz nicht vergessen

Recht früh am Morgen, gleich nach dem Frühstück, geht es los. Wir haben die Kombi Schnorcheln + Orange Bay gebucht, aber eine eigene Ausrüstung brauchen wir dafür nicht. Das gesamte Schnorchel-Equipment wird zur Verfügung gestellt wird und ist im Preis inbegriffen.

Badesachen, Handtücher und Sonnenschutz müsst ihr natürlich selbst einpacken und ich empfehle euch auch eine große Wasserflasche und vielleicht ein paar Snacks mitzunehmen. An der Orange Bay ist alles extrem teuer für ägyptische Verhältnisse.

Ein „verstecktes“ Juwel im Naturschutzgebiet?

In den meisten Broschüren und auch auf diversen Websites der Touranbieter wird die Orange Bay als Naturschutzgebiet auf Giftun Island und als „verstecktes“ Juwel in Hurghada-Nähe beworben. Dafür zahlt man auch bei Buchung des Ausflugs gleich eine Naturschutzgebühr dazu. Dass Naturschutz in Mitteleuropa anders aussieht und gelebt wird, ist erst auf den zweiten Blick dann ersichtlich, aber dazu später mehr.

Wetter


Schau hier, wie das Wetter aktuell in Hurghada ist. Besonders der Wind wird im Frühsommer in Ägypten oft unterschätzt.

Karibikfeeling in Ägypten

Bei der Anfahrt zur Orange Bay sind wir zweimal mitten im offenen Meer stehen geblieben für die Schnorchelgänge: Ein unvorstellbar buntes Korallenriff, kaum zwei Meter unter meinen Füßen! So viele Fische in den wildesten Farbkombinationen. Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Teilweise sind die Korallen so nah, dass man aufpassen muss, sie nicht mit den Flossen zu berühren.

Nachdem ich von unseren Schnorchelgängen auf offenem Meer mit leuchtenden Augen wieder an Bord unseres Bootes komme, sind wir noch etwa eine halbe Stunde unterwegs, bevor es auf kleine Zusatzboote geht. Sie bringen uns direkt zum bekannten langen Steg. Wow – was für ein Holzpalast; was für ein Strand, denke ich mir! Sehr viele Touristen tummeln sich schon dort, liegen gemütlich in den Sandsäcken, schlürfen Cocktails oder sind beschäftigt mit Fotos machen.

Da das Wasser an diesem Tag recht niedrig ist, liegen die Hochtische mit den Barhockern quasi im Trockenen. Entsprechend wenig ist dort los. Umso mehr ist aber bei den Schaukeln und Hängematten ein paar Meter weiter draußen los! Viele wollen das beliebte Fotomotiv nutzen, um Urlaubsschnappschüsse zu machen, oder das eigene Outfit perfekt in Szene zu setzen.

Zwar möchte auch ich ein Foto auf der Schaukel machen, aber ich entscheide mich erst, das Holzbauwerk von innen mir anzuschauen und in die obersten Stockwerke zu gehen, um einen Überblick zu bekommen.
Hier oben ist deutlich weniger los und mir gefällt der weite Ausblick über das ruhige Meer zu den größeren Booten sehr gut! Das im Angebot angepriesene Karibikfeeling macht sich in mir breit und ich genieße den Moment.

Müllproblem auf der geschützten Insel

Am Strand gehe ich ein Stück entlang, schaue des Öfteren auch etwas links und rechts herum und mit wirklich großen Augen stelle ich fest, dass Naturschutz in Ägypten definitiv anders aussieht als bei uns in Mitteleuropa. Eine Ansammlung von Glasflaschen hinter den Bars, die aufgrund der Menge definitiv älter sein müssen als ein paar Tage; Unmengen an Metallteilen, die hinter den Bauwerken herumliegen und beim Blick ins Innere der Insel sieht man überall vom Wind verstreut den Plastikmüll. Ich muss zugeben, das hat mich echt geschockt.

Auch interessant: Die schönsten Strände der Welt

„Ich muss los, die Schaukel wird gerade frei!“

So in etwa ging es mir durch den Kopf, als ich nach einigen gemütlichen Minuten im Sandsack am Strand wieder aufstand. Eine Foto-Schaukel wurde gerade tatsächlich frei. Schnell durch das knietiefe Meer. Dort angekommen, verstehe ich, dass so gut wie jeder Orange Bay-Besucher hier ein Foto machen will. Sich auf die Schaukeln zu setzen oder stellen, ist teilweise gar nicht so einfach, weil sie recht hoch oben montiert sind, für den Fall, dass der Meeresspiegel höher liegt.

Auch wenn dieser Fleck Erde sicher kein Geheimtipp mehr ist, bin ich gerne hier und beobachte andere Leute, versuche so viel Kultur wie möglich aufzuschnappen und unterhalte mich mit den ägyptischen Guides. An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich extrem beeindruckt von deren Fremdsprachkenntnissen bin! So gut wie jeder von ihnen spricht Englisch, viele auch Deutsch, Russisch oder noch eine weitere Sprache. Man hat als Touri hier also definitiv keine Probleme, sich zu verständigen.

Auch interessant: Schorcheln in Ägypten: Paradies bei Marsa Alam

Fazit

Auf der Rückfahrt mit dem Boot lasse ich die Eindrücke des Tages Revue passieren. Ja, ich finde, der Ausflug zur Orange Bay ist es auf jeden Fall wert. Einerseits, weil man etwas ganz anderes als den Hotelstrand sieht und andererseits, weil es wirklich einfach und kostengünstig ist, diesen Ausflug zu machen. In Kombination mit der Möglichkeit im offenen Meer über einem so farbprächtigen Korallenriff zu schnorcheln, ist es eine echte Empfehlung. Eine ähnlich schöne Alternative soll Paradise Island sein, auch ein Platz auf Giftun Island, der aber ganz im Süden liegt und auch nur per Boot erreichbar ist.

Lage

Praktische Links

Ein Kommentar

  1. Orange Bay ist keine Bucht, sondern ein Strandabschnitt an der Südseite von der Insel Giftun Island. Von diesen Strandabschnitten gibt es vier nebeneinander. Orange Bay, Paradies Island, Eden Island und Mahmya. Mahmaya ist wohl der schönste aber auch teuerste Strandabschnitt. Orange Bay ist sehr flach und weder zum schwimmen noch zum schnorcheln geeignet. Und um Himmels Willen nicht beim Reiseveranstalter im Hotel buchen. Die sind meistens teurer wie lokale Anbieter.

Kommentar verfassen