Wer das Wasser und zauberhafte Natur liebt, für den ist der Spreewald der perfekte Reisetipp. Diese Kulturlandschaft zwischen Spreearmen und Kanälen bietet besondere Attraktionen zu Wasser und zu Land. Auenwälder, Schilflandschaften und verwunschene Dörfer auf Schwimminseln warten auf eure Entdeckung. Interessante Orte und faszinierende Sehenswürdigkeiten findet ihr auf eigene Faust oder wenn ihr euch einer Tour anschließt. Das Ausflugsziel Spreewald in Brandenburg wartet auf euch.

Top-Sehenswürdigkeiten im Spreewald im Überblick

Der Spreewald ist Kult seit über 100 Jahren. Zugleich gibt es viel Platz und erholsame Einsamkeit in dieser einzigartigen deutschen Flusslandschaft. Die slawischen Niedersorben haben mit ihrer Kultur dem Spreewald ihren Stempel aufgedrückt. In ihrer Sprache heißt er „Blota“, zu Deutsch „Sümpfe“. Auf den heutigen Feldern gedeihen die berühmten Spreewaldgurken und anderes junges Gemüse.

Mit dem Kanu durch die naturbelassenen Kanäle zu fahren oder sich staken zu lassen, das ist unvergesslich. Besucht in Lehde das Freilandmuseum und verpasst keinesfalls das malerische Inseldorf Leipe! Unverzichtbar ist die schöne Spreewald-Metropole Lübbenau mit ihrem Spreewaldmuseum. Der Weidendom in Schlepzig gilt als nachhaltiges Kleinod unserer Tage, geformt aus lebendigen Weiden. Das Biosphärenreservat Spreewald lohnt unbedingt, entdeckt zu werden.
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#spreewald

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1. Lehde: Traditionelle Kahnfahrt im Spreewald

Gebäude im Spreewald in Lehde.
Spreewald in Lehde ©Rico Ködder

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Lage:Bei Lübbenau
Dauer der Kahnfahrt:1,5 Stunden
Beste Reisezeit:April bis Oktober

Den Spreewald vom Wasser aus zu erleben, das gilt als absolutes Highlight eines jeden Urlaubs in dieser einzigartigen Flusslandschaft. Das Dorf Lehde mit seinen altertümlichen Holzhäusern ist Nostalgie pur.

Die Spreewaldkähne werden gestakt, gemächlich gleitet das Boot übers Wasser. Vor der Kulisse aus Weiden-, Erlen- und Birkenwäldern ragt Schilf aus dem Wasser und zwitschern die Vögel. Eine typische Kahnfahrt nach Lehde startet von Lübbenau aus. Diese kontemplative Zeitreise für die ganze Familie solltet ihr nicht verpassen.

2. Bismarckturm in Burg: Historischer Turm mit schönem Ausblick

Bismarckturm in Burg ©LianeM

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Höhe:28 m
Must-Do:Besteigen
Errichtet:1915 bis 1917

Eine ziemlich gute Übersicht habt ihr, wenn ihr den Bismarckturm im Städtchen Burg besteigt. Er wurde im Ersten Weltkrieg zum Gedenken an den alten Reichskanzler Fürst Otto von Bismarck errichtet. Das Bauwerk entstand in einer Mixtur aus gediegenem Klassizismus und modernistischem Expressionismus.

Bis auf 28 m Höhe geht es hinauf, dann liegt euch die reizvolle Landschaft des östlichen Spreewalds zu Füßen. Der Kurort gilt als echte Wellnessoase mit Wohlfühlfaktor. Kein Wunder, dass hier die Weidenburg Arena Salix wächst und gedeiht – ein begehbares Kunstwerk aus lebendigen Weiden.

3. Hafen Lübbenau: Paddeln im Biosphärenreservat Spreewald

Hafen in Lübbenau ©Johann Pavelka

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Besonderheit:Tor zum Spreewald
Einwohner:15.000
Must-See:Gurkenmeile

Lübbenau mit seiner malerischen Altstadt ist das Zentrum des Spreewalds. Am Hafen des kleinen Städtchens könnt ihr mit euren Kanus ins Wasser gleiten. Nach ein paar Paddelschlägen seid ihr umgeben von einer absolut zauberhaften Natur.

Unterwegs im Wasserlabyrinth ist Entschleunigung angesagt. Und wenn es euch irgendwo besonders gefällt, dann macht euer Boot fest und geht ein wenig an Land. Paddeln gehört zu den eindrucksvollsten Erlebnissen im Biosphärenreservat Spreewald. Aber: Wenn ihr allein unterwegs seid, könnte es sein, dass ihr euch verirrt. Geführte Kanutouren und Kanuverleih gibt es in Lübbenau.

4. Freilandmuseum Lehde: Spreewald im 19. Jahrhundert erleben

Freilandmuseum Lehde ©TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH

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Eröffnet:1957
Besonderheit:Traditionelle Spreewaldhöfe
Einkehrtipp:Zum Fröhlichen Hecht

Wie lebte man im Spreewald im 19. Jahrhundert? In Lehde sind noch typische Häuser aus Holz erhalten. Drei typische Spreewaldhöfe bilden den Kern des Freilandmuseums Lehde.

Dieses Freilichtmuseum gibt euch einige faszinierende Eindrücke von der Lebensweise, dem Handwerk und der Kultur der Spreewälder in vergangenen Zeiten. Das Freilandmuseum befindet sich gegenüber dem traditionsreichen Gasthof „Zum Fröhlichen Hecht“. Ein schöner Ort, um nach einer Paddeltour einzukehren!

5. Weidendom in Schlepzig: Ein lebendes Bauwerk

©TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH
Lage:Nördlich von Lübben
Architekt:Marcel Kalberer
Errichtet:2004

Ein Ausflug nach Schlepzig direkt an der Spree führt euch in den Unterspreewald. Hier ist der Massentourismus noch nicht angekommen. Mehrere Teiche umgeben den Ort. Schlepzig besitzt nicht nur ein sehenswertes Bauernmuseum und eine wunderschöne Fachwerkkirche, sondern auch ein filigranes Bauwerk aus lebenden Bäumen.

Der elegante Weidendom erhält seine Form durch die äußerst biegsamen Gewächse, die durch Seile miteinander verbunden wurden. Die Weiden werden größer und dementsprechend verändert der Weidendom seine Gestalt unablässig. Eine Bühne befindet sich in seinem Inneren, wo regelmäßig Kulturveranstaltungen stattfinden.

6. Schinkelkirche Straupitz: Klassizistisches Kleinod

Straupitz Schinkelkirche im Spreewald im Herbst
Schinkelkirche Straupitz, Spreewald, Brandenburg ©LianeM
Lage:Oberspreewald
Architekt:Karl Friedrich Schinkel
Errichtet:1828 bis 1832

Weithin sichtbar überragen die beiden anmutigen Türme der Schinkelkirche das Dörfchen Straupitz. Ein außerordentlicher Glücksfall, dass Karl Friedrich Schinkel, der berühmte klassizistische Baumeister, diese Kirche entwarf.

Am Nordrand des Spreewalds gelegen, erinnert die Schinkelkirche daran, dass Berlin nicht mehr weit ist. Dort wirkte Schinkel vor allem. Sie hat nur wenig von einer Dorfkirche an sich und wirkt eigentlich viel größer und monumentaler. Ebenfalls sehenswert ist das Schloss der Gutsherren gleich gegenüber der Kirche.

7. Spreewalddorf Leipe: Idyllisches Inseldorf

Leipe im Spreewald ©Stephan Rietschel
Lage:Schwemmsandinsel
Anreise:Mit Boot oder Fahrrad
Einwohner:130

In Leipe scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Dieses Fischerdorf wurde im 14. Jahrhundert auf einer kleinen Insel gegründet. Es war einstmals nur über Kanäle zu erreichen. Erst seit wenigen Jahrzehnten führt eine Straße hierher. Deshalb sind die alten Häuser dem Wasser zugewandt und haben jeweils ihre eigene kleine Anlegestelle.

Bei einer Paddel- oder Kanutour erlebt ihr Leipe authentisch wie früher. Kommt ihr mit dem Fahrrad hierher, dann beachtet die Gurkenfelder am Weg. Kein Wunder, denn ihr seid gerade auf dem Gurkenradweg unterwegs.

8. Gurkenmuseum: Kulturgut Spreewaldgurke

Lage:Lehde bei Lübbenau
Öffnungszeiten:1.4 bis 31.10., täglich 10 bis 17 Uhr
Besonderheit:Königsgurke

Sauer macht bekanntlich lustig, also auf in den Spreewald und die berühmten Gurken probieren! Sie wurden und werden im Spreewald nicht nur angebaut, sondern auch sauer in Essig eingelegt. Was ursprünglich vor allem der Haltbarkeit diente, ist heute eine unverwechselbare Spezialität.

Die Geschichte der Spreewaldgurke und des traditionellen Handwerks wird im Gurkenmuseum anhand von Originalobjekten erzählt. Und als Höhepunkt wartet eine Spreewaldgurken-Verkostung auf euch. Das Gurkenmuseum mit Bauernmarkt befindet sich im Inseldorf Lehde auf dem Gelände des Hotels Starick.

9. Slawenburg Raddusch: Rekonstruierte Fluchtburg

Slawenburg Raddusch ©fotoak80

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Lage:Raddusch bei Vetschau
Ursprünglich errichtet:ab 880
Rekonstruktion:1999–2003

Im Biosphärenreservat Spreewald, beim Örtchen Vetschau, steht ein eindrucksvolles Kulturdenkmal. Die rekonstruierte Slawenburg Raddusch geht auf archäologische Befunde zurück, die über 1.000 Jahre alt sind.

Diese kreisrunde Fliehburg wurde von Slawen als Verteidigungsbollwerk genutzt. Etwa 40 solcher Wallanlagen sind in der Niederlausitz nachweisbar. Zwischen langen Eichenbalken wurden Steine und Erde verfüllt. Ein Burggraben umschloss den runden Wall, im Inneren befanden sich Häuser und Speicherbauten. Wie neu erhebt sich die Slawenburg aus der Ebene. Hier könnt ihr die Vor- und Frühgeschichte im Spreewald von der Bronzezeit bis zu den Slawen anhand von archäologischen Funden nachvollziehen.

10. Holländerwindmühle in Straupitz: Einzigartiges Baudenkmal

Holländerwindmühle in Straupitz, Spreewald, Brandenburg ©sweasy

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Errichtet:Ab 1850
Besonderheit:Dreifachmühle
Einkehrtipp:Imbiss Müllerhaus

Die original erhaltene Dreifachmühle von Straupitz ist in ganz Europa einmalig. Als Sägemühle, Ölmühle und Mahlmühle wurde die Holländerwindmühle eingesetzt. Das Bauwerk hat man anstelle eines abgebrannten Vorgängers im Jahre 1850 errichtet.

Zu DDR-Zeiten wurde sie noch lange benutzt, verfiel aber dann immer mehr und war nach einem Brand ihrer Flügel beraubt. Heute stellt man in der Mühle wieder Leinöl her. Den Produktionsprozess könnt ihr gegen Eintritt besichtigen und diese alte Spezialität des Spreewaldes vor Ort kaufen. Im Müllerhaus gibt es dazu ein typisches Gericht: Pellkartoffeln mit Quark.

11. Spreewald-Museum Lübbenau: Trachten und Spreewaldbahn

Lage:Topfmarkt 12
Must-Do:Museumskaufhaus bestaunen
Must-See:Spreewaldbahn

Die Lebensweise früherer Tage könnt ihr im Spreewald-Museum in Lübbenau kennenlernen. Faszinierend ist es, die Auslagen eines authentisch wirkenden Kolonialwarenladens zu bewundern. Auch eine originale Schusterwerkstatt gehört zu den Exponaten.

Besonders prächtig und farbenfroh sind die Hauben der Spreewälder Tracht. Sie wurden früher von den Frauen in der Kirche getragen. Im Museum könnt ihr sie bewundern. Ein absolutes Highlight für die ganze Familie ist ein Wagen der alten Spreewaldbahn von 1897. Nehmt Platz und genießt den Komfort der Holzklasse! Nur feine Herrschaften konnten sich Polster leisten.

12. Wendisch-Deutsche Doppelkirche: Einzigartiger Sakralbau in Vetschau

Wendisch-Deutsche Doppelkirche in Vetschau ©André Franke
Besonderheit:Zwei Kirchenschiffe
Errichtet:1673 und 1689
Heute:Kulturkirche

Bis heute leben im Spreewald Menschen mit wendisch-niedersorbischen Wurzeln und Deutsche. Darin hat die Wendisch-Deutsche Doppelkirche in Vetschau ihren Ursprung. Zwei Kirchenschiffe stehen direkt nebeneinander: Im älteren mittelalterlichen Langhaus fanden Gottesdienste in wendischer Sprache statt.

Die deutsche Bevölkerung nahm jedoch immer mehr zu, sodass im späten 17. Jahrhundert ein barockes Kirchenschiff für deutsche Gottesdienste errichtet wurde. Der Kirchturm verbindet beide. Heute ist die wendische Sprache akut vom Aussterben bedroht. Die typische Spreewald-Tracht mit den eindrucksvollen Hauben lebt aber weiter.

Weitere Reisetipps in Brandenburg

Schon gewusst? Wenn ihr von Berlin oder Dresden aus für einen Ausflug oder einen Kurzurlaub in den Spreewald wollt, benötigt ihr mit dem Auto gerade mal eine Stunde. Regionalzüge verkehren regelmäßig zu den wichtigsten Spreewaldorten Lübbenau, Burg und Lübben. Doch auch für eine weitere Anreise und einen längeren Urlaub lohnt sich der Spreewald unbedingt. Im Sommer ist Hochsaison, aber auch im Frühling und Herbst bietet der Spreewald traumhafte Naturerlebnisse. Und im Winter wird es nebelhaft und menschenleer. Hier hat jede Jahreszeit ihren ganz eigenen Charme.

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