Die Ostsee ist das beliebteste Reiseziel in Deutschland. Pro Jahr verbringen rund 7 Millionen Menschen ihren Urlaub in einem der Urlaubsorte an der Ostsee. Das europäische Binnenmeer ist international, das macht es so reizvoll. Sehenswert sind nicht nur die Strände, sondern auch die Nationalparks und Inseln. Wir haben eine Auswahl mit interessanten Reisetipps zusammengestellt und geben euch einen Überblick zu den schönsten Orten an der Ostsee.

Wo ist es am schönsten an der Ostsee?

An Dänemarks Nordspitze verläuft die unsichtbare Meeresgrenze. Hier in Skagen beginnt die faszinierende Küstenlandschaft der Ostsee. Es folgen weitläufige Strände in der Lübecker Bucht in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern. Auch die bekannten Ferieninseln Fehmarn, Hiddensee oder Rügen und Usedom liegen hier.

Polen lockt durch traditionsreiche Seebäder und wunderschöne Nationalparks. Vergesst nicht Litauen mit seinen unwirklichen Wanderdünen oder Estland mit der fast noch unentdeckten Insel Saaremaa. Weiter nördlich liegen die skandinavischen Destinationen Åland und Gotland in Finnland und Schweden.

#ostsee

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1. Rügen: Die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen

© Peter Lehmann

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Fläche:30,7 km²
Must-See:Königsstuhl
Beste Reisezeit:Juni bis September

Wollt ihr auf dem Königsstuhl sitzen, müsst ihr nach Rügen. Die legendären, weiß leuchtenden Kreidefelsen befinden sich im Insel-Nationalpark Jasmund. Ihr könnt an den Felsen entlang wandern und den uralten Buchenwald bewundern. Die Schmalspurbahn „Rasender Roland“ verbindet die „weiße Perle“ Putbus mit den stilvollen Seebädern der Ostküste. Binz, Sellin oder Sassnitz wetteifern mit ihren kilometerlangen Sandstränden um eure Aufmerksamkeit. An der Steilküste von Kap Arkona ist der Ausblick von den Leuchttürmen einfach fantastisch: In der Ferne funkelt der Meereshorizont wie ein Versprechen.

2. Lübecker Bucht: Traditionsreiche Seebäder in Schleswig-Holstein

© mstein
Fläche:162 km²
Must-Visit:Timmendorfer Strand
Beste Reisezeit:Juni bis August

Die Lübecker Bucht reicht tief ins Landesinnere. Wunderbare Backsteingotik könnt ihr in Lübeck bestaunen. An der Trave entlang geht es zur Ostsee, wo sich Seebäder mit kilometerlangen Sandstränden erstrecken. Travemünde und Timmendorfer Strand sind die berühmtesten. Im Osten der Bucht sind weit weniger besuchte Gegenden zu entdecken. Vor der Halbinsel Priwall liegt das stolze Segelschiff Passat vor Anker. Im Pötenitzer Wiek gehen Fluss und Meer ineinander über. Seltene Vögel  fühlen sich im schilfbewachsenen Brackwasser wohl.

3. Saaremaa: Unentdecktes Reiseziel an der Ostsee

© Dmitry

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Fläche:2.672 km²
Must-See:Kurort Kuressaare
Beste Reisezeit:Mai bis Oktober

Saaremaa ist unser Geheimtipp! Die größte Insel Estlands liegt nördlich des Golfs von Riga und umfasst knapp 2.700 Quadratkilometer. Berühmt ist die trutzige, mittelalterliche Bischofsburg von Kuressare. Steil fällt die Nordküste ins Meer ab, während der Süden flach ist. Ein bisschen fühlt ihr euch wie in Holland, die hölzernen Bockwindmühlen sind traumhaft schön. Auf ausgedehnten Wanderungen durch Eichenwälder und Vogelschutzgebiete könnt ihr seltene Seevögel oder Kegelrobben sehen und kreisrunde Meteoritenkrater bestaunen. An den endlos scheinenden Sandstränden begegnet euch kaum eine Menschenseele.

4. Slowinzischer Nationalpark: Die polnische Ostseeküste

© mikolajn

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Fläche:327,4 km²
Must-See:Lontzkedüne
Beste Reisezeit:Mai bis September

Eine ausgedehnte Dünenlandschaft erstreckt sich im Slowinzischen Nationalpark. Seid ihr hier am Baltischen Meer unterwegs, kommt ihr an Birken- und Fichtenwäldern, Heidelandschaften, Mooren und den Ufern großer Seen vorbei. Die mächtige Lontzkedüne ragt 42 Meter in die Höhe – und sie wandert. Tut es ihr gleich: 35 Kilometer könnt ihr auf der Nehrung unterwegs sein! Das alte Fischerdorf Rowy ist heute ein Badeort. Wenn ihr am Strand nach Osten lauft, seid ihr bald mit der Meeresbrandung und dem feinen Sand alleine.

5. Åland: Tausende Ostseeinseln zwischen Finnland und Schweden

© thakala

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Fläche:1.580 km²
Must-See:Vårdö
Beste Reisezeit:Juni bis August

Entspannt geht es zu auf den Ålandinseln am südlichen Rand des Bottnischen Meerbusens. Die flachen Eilande entstanden während der Eiszeit. Hier leuchtet im Sommer das Abendrot die ganze Nacht. Überhaupt herrscht meistens sonniges Wetter. Nach Åland mit seinen 6.757 Inseln und felsigen Schären kommt ihr entweder von Turku in Finnland oder von Stockholm in Schweden. Der Archipel gehört zwar zu Finnland, genießt aber weitgehende Autonomie. Ihr könnt an den tief eingeschnittenen Küsten entlang radeln oder euch an den Sandstränden tummeln.

6. Usedom: Polnisch-deutsche Ferieninsel mit prachtvoller Natur

© Steffen Eichner

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Fläche:445 km²
Must-Do:Windsurfen
Beste Reisezeit:Mai bis September

Deutschland und Polen teilen sich Usedom in der Pommerschen Bucht. Hier ist Natur pur angesagt: Ihr könnt an Dünen, Steilküsten oder Seen entlang wandern und mit dem Fernglas Seeadler bewundern. Macht ihr euch schick, warten die Strandpromenaden der berühmten Ostseebäder Ahlbeck, Heringsdorf oder Swinemünde auf euch. Gänzend azurblau locken Achterwasser und Stettiner Haff. Im Norden rauscht das offene Meer an die kilometerlangen Sandstrände. Warum nicht einen Strandkorb mieten, wie vor hundert Jahren?

7. Fehmarn: Schleswig-Holsteins bezaubernde Ostseeinsel

© Ostsee-Holstein-Tourismus e.V.

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Fläche:185,48 km2
Must-See:Kitesurfen
Beste Reisezeit:April bis Oktober

Auf einem „Kleiderbügel“ könnt ihr Fehmarn betreten. So nennen die Insulaner ihre 963 Meter lange Fehmarnsundbrücke Richtung Festland. Die Südküste wird von herrlich weißsandigen Stränden gesäumt, magische Sonnenuntergänge erlebt ihr hier. Im Norden ist eine raue Kliffküste vorherrschend. Fehmarn eignet sich super für Familien, es gibt tolle Wander- und Radwege. Erstklassig surfen und kiten könnt ihr an der Küste oder am Burger Binnensee. Die Insel gilt als Paradies für Angler, aber Seevögel werden mit euch konkurrieren. Sie haben im Wasserschutzgebiet Wallnau ihr Refugium.

8. Insel Gotland: Spektakuläre Felsformationen in Schweden

© Jerker Andersson
Fläche:2.994 km²
Must-See:Rauk Jungfrun
Beste Reisezeit:Juni bis September

Von dieser schwedischen Insel brachen die Goten nach Mitteleuropa auf, so behauptet die Sage! Gotlands Hauptstadt Visby hat eine verwinkelte Altstadt mit Stadtmauer. In diesem UNESCO-Weltkulturerbe gibt es jedes Jahr eine Mittelalterwoche, in der ihr die Gegenwart vergessen könnt. 2.994 Quadratkilometer groß ist diese Insel vor der schwedischen Südostküste. Mit dem Drahtesel kommt ihr durch wunderschöne Landschaften mit farbenfrohen Orchideen. In Kneippbyn könnt ihr die Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf besuchen. Verpasst nicht die Raukar auf den „Klappersteinfeldern“: Das sind verwitterte Kalksteinsäulen, die an versteinerte Fantasiewesen erinnern.

9. Skagen: Hier in Dänemark treffen Nordsee und Ostsee zusammen

© 221anika
Einwohner:Ca. 7.900
Must-See:Landspitze Grenen
Beste Reisezeit:Mai bis Oktober

In Nordjütland, am „Nordkap“ Dänemarks liegt Skagen. Im 19. Jahrhundert haben sich hier Künstler niedergelassen, um die stürmische See, den blauen Himmel, das Leben der Fischer und das nordische Licht in leuchtenden Farben zu malen. Am langen Sandstrand von Grenen endet das Land. Ihr könnt bis zum nördlichsten Punkt Dänemarks gehen. Wenn ihr im Wasser steht, seid ihr mit dem einen Fuß im Skagerrak in der Nordsee und mit dem anderen im Kattegat in der Ostsee. Schwimmen dürft ihr hier nicht, die Gezeiten verursachen gefährliche Meeresströmungen.

10. Nationalpark Wolin: Weite Dünenlandschaften in Polen

© Marcin
Fläche:109,4 km²
Must-See:Stettiner Haff
Beste Reisezeit:Mai bis September

Nur durch die Swina getrennt, liegt östlich von Usedom die größte polnische Insel. Auf Wolin gibt es ein paar Seebäder, weite Sandstrände und Kliffs. Einzelne Wege führen durch knorrige Alleen, zauberhafte Wälder oder an Seen vorbei, deren Ufer von Schilf bewachsen sind. Dies ist der Wolliner Nationalpark, der vielerorts fast menschenleer wirkt. Das sumpfige Delta der Swina wird von seltenen Tieren wie Seeadler oder Wisent bevölkert. Im Süden lockt das Stettiner Haff, die zweitgrößte Lagune der Ostsee.

11. Insel Poel: Südschweden in Mecklenburg-Vorpommern

© Aufwind-Luftbilder
Fläche:36,02 km²
Must-Do:Leuchtturmweg
Beste Reisezeit:Juni bis September

Ihr lest richtig, bis 1903 gehörte die Insel Poel zu Schweden. Das junge Seebad erreicht ihr trockenen Fußes über einen Damm. Weite Sandstrände, Steilküste und eine abwechslungsreiche Boddenlandschaft warten auf euch. Poel eignet sich gut für Familien mit kleinen Kindern, da viele Strände sanft ins flache Wasser gleiten. Auf dem Festland lockt das UNESCO-Weltkulturerbe Wismar, eine Hansestadt mit großer Geschichte.

12. Kurische Nehrung: Wanderdünen in Litauen

© activeast
Fläche:162 km²
Must-See:Parnidis-Düne
Beste Reisezeit:Juni bis August

Was ist eine Nehrung? Eine schmale Halbinsel, die einer Nadel gleich ins Meer hineinragt! Das dem Land zugewandte Gewässer heißt Haff. Von Klaipeda aus kommt ihr mit der Fähre auf die Kurische Nehrung, der Süden ist ein Teil Russlands. Die 52 Meter hohe Parnidžio Kopa (Parnidis-Düne) gehört zu den höchsten Wanderdünen Europas. Auf Rad- oder Wanderwegen könnt ihr immer auf Tuchfühlung mit den einsamen Sandstränden sein. Im Nagliu Naturreservat umgibt euch bei der Grauen Düne eine fremdartige Stille. Unter euch liegen Dörfer, vom Sand verschluckt.

13. Hiddensee: Romantik pur auf einer autofreien Insel

© DR pics
Fläche:19,02 km²
Must-See:Dornbusch
Beste Reisezeit:Juni bis September

Nach Hiddensee kommt ihr nur per Schiff. Von Rügen ist die Insel fünf Kilometer entfernt. In der frischen Seeluft könnt ihr durchatmen: Wandert an der schroff aufragenden Steilküste im Norden oder erkundet per Fahrrad das extrem schmale, langgezogene Eiland! Vom Leuchtturm am Dornbusch habt ihr eine märchenhafte Aussicht auf Rügen, das Festland und das offene Meer. Die Künstlerkolonie Hiddensee ist legendär, auch Gerhart Hauptmann war von der Natur verzaubert. Ein paar reetgedeckte Fischerkaten und ein „Hexenhaus“ geben eine Ahnung vom früheren Leben.

14. Bornholm: Sonniges Reiseziel im fernen Osten Dänemarks

© Mariusz Świtulski
Fläche:588,30 km²
Must-See:Burg Hammershus
Beste Reisezeit:Mai bis September

Während der Wettervorhersage schauen die Dänen etwas neidisch auf Bornholm: Denn hier scheint meistens die Sonne. Von Jütland aus fährt eine Nachtfähre auf die Insel vor der Südküste Schwedens. Hier gibt es grandiose Klippen, feinsandige Strände und eine faszinierende Natur. Die großartige Burgruine Hammershus Slot thront auf einer Klippe über dem Meer. An den Küsten gibt es trutzige Rundkirchen, die zugleich der Verteidigung dienten. Wem es immer noch nicht abgelegen genug ist, der kann nach Christiansø übersetzen, eine winzige Felseninsel mit Fischerdörfchen.

15. Fischland-Darß-Zingst: Halbinsel zwischen Meer und Land

© crimson
Fläche:195,5 km²
Must-Do:Radtour
Beste Reisezeit:Mai bis September

Wenn die Kraniche im Herbst tausendfach zu ihren Rastplätzen ziehen, dann solltet ihr an der Darß-Zingster Boddenkette sein. Ein Bodden ist flach, hat wenig Seegang und wird vom offenen Meer durch Halbinseln abgeschirmt. Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft könnt ihr majestätische Seevögel beobachten, radeln oder wandern. Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern wird von Dünen und Steilklippen geprägt. Vom Leuchtturm am Darßer Ort habt ihr einen herrlichen Überblick. Der Weststrand von Darß ist naturbelassen, die Seebäder Zingst und Ahrenshoop haben eine große Geschichte.

Weitere Urlaubsziele an Nord- und Ostsee

Schon gewusst? An der Ostsee, international „Baltic Sea“  gibt es kaum Gezeiten. Der Salzgehalt ist niedriger als in der Nordsee, denn ursprünglich war die Ostsee ein reines Süßwassermeer. Die Verbindung zur Nordsee und somit der Zufluss von Salzwasser entstand erst vor circa 12.000 Jahren als sich das Eis zurückzog. In den Sommermonaten liegt die durchschnittliche Wassertemperatur bei 16 bis 19 °C. Sucht ihr euch Küstenabschnitte mit Flachwasserbereichen kann die Temperatur aber auch bis zu 23 °C ansteigen.

Das Angebot an Campingplätzen bietet sich an für einen Roadtrip. Von Rostock könnt ihr dann beispielsweise auch mit der Fähre nach Dänemark, Schweden oder Lettland übersetzen. Am besten fahrt ihr abends los und übernachtet an Board. Die Überfahrt kann nämlich je nach Destination auch mal bis zu 9 Stunden dauern. Corona-Sonderregelungen beachten!

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