Deutschland bietet kostbare Landschaften, die mit einer einzigartigen Natur gesegnet sind. Sie muss geschützt werden, deshalb wurden Nationalparks von beeindruckender Größe eingerichtet. Verteilt über das ganze Land bieten sie einen unvergleichlichen Einblick in die unfassbar schöne Natur. Wir haben eine Auswahl mit den schönsten Nationalparks in Deutschland zusammengestellt und zeigen, welche Schutzgebiete sich besonders für einen Ausflug lohnen.

Die schönsten Nationalparks in Deutschland im Überblick

Rund ein Drittel der deutschen Landesfläche stehen unter Naturschutz. Die Naturschutzgebiete durchziehen Deutschland von der Nordsee bis zu den Alpen. Dazu gehören das Wattenmeer, Küsten- oder Felslandschaften, tiefe Wälder und beeindruckende Bergwelten. Unter den Naturschutzgebieten befinden sich insgesamt 16 Nationalparks in Deutschland. Diese Regionen sollen vollständig unversehrt bleiben und dienen der Erholung, Forschung und Bildung. Jegliche Eingriffe in die Natur sind mit einigen Ausnahmen verboten. Zudem bieten die Nationalparks der bedrohten Tier- und Pflanzenwelt einen geschützten Ort zum Leben, so dass ihr mit ein bisschen Glück ganz besondere Arten entdecken könnt.

#deutschland

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1. Nationalpark Berchtesgaden: Alpine Urlandschaften

© Maximilian

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Fläche:208 km²
Must-See:Röthbachfall
Beste Reisezeit:Mai bis Oktober

Überragt vom 2.713 Meter hohen Watzmann, erstreckt sich der einzige deutsche Nationalpark der Alpen ganz im südöstlichen Zipfel Bayerns. Auf den Wanderwegen und Steigen, vorbei an steilen Felswänden warten unvergessliche Ausblicke auf majestätische Bergmassive. Mit etwas Glück könnt ihr Gämse, Steinböcke oder Schneehasen sehen. Verpasst nicht die Wallfahrtskirche St. Bartholomä am Ufer des wunderschönen Königssees. Durchquert ihr diesen klaren Bergsee mit dem Schiff und lauft am Obersee vorbei, wartet ein absolutes Highlight. Der Röthbachfall mit 470 m ist der höchste Wasserfall Deutschlands.

#berchtesgadenerland

2. Sächsische Schweiz: Schroffe Felsnadeln im Elbsandsteingebirge

© Mike Mareen

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Fläche:93,5 km²
Must-See:Basteibrücke
Beste Reisezeit:April bis Oktober

Wie einem Fantasyfilm entsprungen, ragen die schmalen Felstürme, Riffe und Plateaus aus den Wäldern und Tälern des Elbsandsteingebirges heraus. Dieser Nationalpark ist im Jahre 1990 gegründet worden und besteht aus zwei Teilen: Im Nordwesten könnt ihr einen waschechten Canyon und die Felsnadeln des berühmten Basteigebiets besuchen. Im Südosten wird der Nationalpark von der südlich fließenden Elbe und dem Nachbarland Tschechien begrenzt. Hier könnt ihr die schroffen Schrammsteine, den Tafelberg „Hohe Liebe“ und das wilde Kirnitzschtal erobern.

#sächsischeschweiz

3. Bayerischer Wald: Ältester Nationalpark Deutschlands

© Felix Mittermeier
Fläche:248,5 km²
Must-See:Rachelsee
Beste Reisezeit:April bis Oktober

Gegründet 1970, wird der älteste Nationalpark in Deutschland von einem riesigen, zusammenhängenden Waldgebiet geprägt. Hier gibt es Urwälder, durch die Luchse streifen und Auenlandschaften, in denen der Fischotter seinen Bau mit Unterwassereingang errichtet. Wildkatzen huschen durch das Unterholz und seltene Fledermausarten flattern durch die Nacht. Auf ausgedehnten Wanderwegen könnt ihr hier ganz alleine sein! Hohe Berge wie der Rachel (1.453 m) wechseln sich mit tief eingeschnittenen Tälern ab. Der Rachelsee ist eine Erinnerung an die Eiszeit: Als Karsee bildete er sich durch einen Gletscher.

#bayerischerwald

4. Nationalpark Eifel: Wunderschöne Seen und Nadelwälder

© DieLuftbildAG

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Fläche:107,7 km²
Must-See:Urfttalsperre
Beste Reisezeit:April bis Oktober

Vielleicht überraschend, aber in Nordrhein-Westfalen gibt es einen Nationalpark, 2004 gegründet. Ein typischer Mischwald, wie er einst ganz Mitteleuropa prägte, ist in der Eifel erhalten geblieben. In höheren Lagen findet ihr Nadelwälder, dazu könnt ihr wunderschöne Seen, Bäche und naturbelassene Wiesen durchwandern. Verpasst auf keinen Fall den Blick auf die Urfttalsperre. Übrigens gibt es hier kaum Lichtverschmutzung, so dass es im Nationalpark Eifel noch richtig dunkel wird. Seit 2014 offiziell „Sternenpark“, bietet er beste Voraussetzungen für Hobby-Astronomen, die hier des Nachts ihre Teleskope aufbauen, um Mond, Milchstraße und Andromeda-Nebel zu beobachten.

#eifel

5. Nationalpark Jasmund: Weltberühmte Kreidefelsen auf Rügen

© Peter Lehmann

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Fläche:30,7 km²
Must-See:Kreidefelsen
Beste Reisezeit:Juni bis September

Eine der besten Amtshandlungen der letzten DDR-Regierung war es, kurz vor der Vereinigung einige besonders wertvolle Naturflächen als Nationalparks auszuweisen. So entstand Deutschlands kleinster Nationalpark, der mit etwa 30 Quadratkilometer Fläche im Nordosten der Insel Rügen liegt. Dort, auf der Halbinsel Jasmund findet ihr eine der berühmtesten Sehnsuchtsküsten Deutschlands. Caspar David Friedrich hat sie gemalt und somit unsterblich gemacht. Die Rede ist von den gleißend hell leuchtenden Kreidefelsen. Genießt den Blick auf die Stubbenkammer mit den Wissower Klinken und dem Königsstuhl.

#rügen

6. Schwarzwald: Eindrucksvolle Berggipfel umgeben von Mischwäldern

© Corri Seizinger

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Fläche:100,6 km²
Must-See:Hoher Ochsenkopf
Beste Reisezeit:April bis Oktober

Nach kontroversen Diskussionen war es in Baden-Württemberg 2014 so weit: Der Nationalpark Schwarzwald um die Städte Freudenstadt und Baden-Baden wurde gegründet. Über 1.000 Meter hohe Gipfel wie Schliffkopf und Seekopf gehören ebenso dazu wie weitläufige Grindenlandschaften mit baumfreien Höhenrücken. Von diesen ökologisch wertvollen Feuchtheiden hat die Hornisgrinde (1.164 Meter) ihren Namen. Ausgedehnte Wanderungen führen euch durch naturbelassene Nadelwälder zu ursprünglichen Gebirgsbächen, einzigartigen Hochmooren, wildromantischen Wasserfällen und auf die lichten Gipfel. Vielleicht werden euch seltene Insekten oder Vögel wie Auerhahn, Wendehals oder Wiesenpieper begegnen.

#schwarzwald

7. Nationalpark Harz: Bergparadies im Norden

© marcus_hofmann

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Fläche:247,3 km²
Must-See:Brockenbahn
Beste Reisezeit:Mai bis November

Auf dem Brocken, 1.141 Meter hoch, hat die DDR einst in den Westen hinüber gehorcht. Er ist das stürmische Herz des Nationalparks Harz in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Heute ist die kahle Bergspitze aus Granit das Sehnsuchtsziel von naturliebenden Wanderern, die das raue Klima dort oben schätzen. Hinauf kommt ihr auch mit der zünftigen, von einer Dampflok angetriebenen Brockenbahn. Im Nebel können „Brockengespenster“ lauern, unheimliche schwebende Schatten. Knapp unterhalb der Baumgrenze haben sich uralte Fichten zu bizarren Formen gekrümmt. Auch faszinierende Heidelandschaften, Hochmoore und zauberhafte Täler warten im Harz auf euch.

#harz

8. Nationalpark Müritz: Land der hundert Seen

© tronixAS
Fläche:322 km²
Must-Do:Bootsfahrt
Beste Reisezeit:Mai bis September

Geprägt wurde der Nationalpark Müritz in Mecklenburg-Vorpommern von der Eiszeit. Die Gletscher schoben an ihren Enden Geröll zusammen, so dass Endmoränen entstanden, Berge von etwa 100 Metern Höhe. Aus Toteislöchern wurden Seen, die heute die Mecklenburgische Seenplatte bilden. Die Müritz ist der größte ganz von deutschem Ufer umschlossene See. Aber die Auswahl ist noch größer. 108 Seen gibt es in dem zweigeteilten Nationalpark. Bestaunt die Findlinge, die aussehen, als hätte Obelix sie hier her geschleppt. Von Fischadlern bis zu Rohrdommeln, von Knäkenten bis zu Kranichen: Der Nationalpark Müritz ist ein Eldorado für Ornithologen.

#mecklenburg-vorpommern

9. Nationalpark Hainich: Buchenwälder mit Wipfelaussicht

© ohenze

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Fläche:75,1 km²
Must-Do:Baumwipfelpfad
Beste Reisezeit:April bis Oktober

Über weite Flächen hat sich im Thüringer Nationalpark Hainich ein zusammenhängendes Waldgebiet mit Buchen erhalten, das nun weitgehend sich selbst überlassen wird. Bald wird hier ein echter Urwald entstehen. Neben den prägenden Rotbuchen findet ihr auch Ahornbäume, Linden, Eschen und die Elsbeere, ein besonders schöner, seltener Baum. Im UNESCO-Weltnaturerbe Hainich hört man sehr häufig ein Taktaktak, denn gleich sieben Spechtarten sind hier beheimatet. Ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes ist der Baumwipfelpfad. Dort oben könnt ihr das Leben in den Baumkronen bestaunen und die frische Brise über den Wipfeln genießen.

#thüringen

10. Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer: Weite Küstenlandschaften

© farbkombinat

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Fläche:4.441,5 km²
Must-Do:Wattwanderung
Beste Reisezeit:Juni bis August

Der größte Nationalpark Deutschlands wurde 1985 gegründet. Über 4.400 Quadratkilometer groß, umfasst der Park beinahe das gesamte Wattenmeer in Schleswig-Holstein. Diese von den Gezeiten geprägte Küstenlandschaft besteht aus weiten Flächen, die bei Ebbe feucht bleiben und bei Flut von Wasser bedeckt sind. Wattwürmer bilden Sandhaufen bis zum Horizont. Strandkrabben, Garnelen und seltene Vögel können beobachtet werden. In der Ferne könnt ihr mit etwas Glück Seehunde oder Kegelrobben sehen. Eine Wattwanderung barfuß ist ein einzigartiges Erlebnis. Das Watt, die Vogelinsel Trischen sowie die Salzwiesen und Marschen landeinwärts gehören zu diesem UNESCO-Weltnaturerbe.

#schleswig-holstein

Weitere Reisetipps in der Natur

Schon gewusst? In den Nationalparks hat die Natur absolute Vorfahrt. In den meisten Gebieten herrscht ein Wegegebot. Feuer machen, im freien Zelten und Müll hinterlassen ist strengstens verboten und wird mit hohen Bußgeldern geahndet. Wie ihr euch richtig in der Natur verhaltet, haben wir euch in diesem Artikel zusammengestellt. Vor Ort gibt es in jedem Nationalpark Infozentren, wo ihr euch über die besonderen Biotope informieren könnt. 75% der Fläche sollen innerhalb weniger Jahrzehnte ganz der Natur überlassen werden. Das gilt als Richtlinie für alle Nationalparks. Dies kann aber auch heißen, dass der Borkenkäfer alte Fichtenmonokulturen großflächig kahl frisst. Das ist eben auch Natur.

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