Vulkane, Kiefernwälder, steile Klippen und Naturpools: Die kleinste kanarische Insel El Hierro ist ein Naturparadies weitab vom Massentourismus der Nachbarinseln. Bei ganzjährigem Frühlingsklima kann man auf El Hierro über Lavafelder wandern, in Naturpools baden oder faszinierende Unterwasserwelten ertauchen. Wir zeigen Euch interessante Orte und die besten Sehenswürdigkeiten der Insel.
Top Sehenswürdigkeiten auf El Hierro im Überblick
Die kanarischen Inseln sind nur ein Reiseziel für Rentner? Von wegen! Ausgerechnet die kleinste Insel der Gruppe, El Hierro, gilt unter abenteuerlustigen Naturliebhabern als Ziel von Urlaubsträumen. Die Sehenswürdigkeiten der Vulkaninsel lassen sich ganzjährig bei angenehmen Temperaturen um die 24 Grad Celsius entdecken – etwa das natürliche Schwimmbecken Charco Azul, die Aussichtsplattform Mirador de las Playas oder die Inselhauptstadt Valverde. El Hierro ist übrigens auch deshalb so naturbelassen, weil die Insel bis in die 1960er Jahre hinein nur einmal pro Woche vom Postboot angelaufen wurde, also weitgehend abgeschnitten von der Außenwelt war. Heute gibt es ein paar wenige Hotels und Ferienunterkünfte, aber garantiert keinen Massentourismus. Deshalb ist El Hierro noch ein echter Geheimtipp.
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#kanarische-inseln
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1. Mirador de Isora: Spektakuläre Aussicht über die Bucht von Las Playas

Lage: | Bucht von Las Playas |
Must-Do: | Wandern |
Must-See: | Roque de Bonanza |
Die Felsen fallen fast senkrecht ab über der Bucht von Las Playas: Vom Aussichtspunkt de Mirador de Isora überblickt Ihr die ganze Bucht, wer gute Augen hat, kann sogar den der Küste vorgelagerten Felsen Roque de Bonanza im Meer erkennen.
Um zu den gut ausgebauten Aussichtsterrassen zu gelangen, stellt Ihr das Auto am besten im gleichnamigen Ort Isora ab und wandert von dort aus.
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#wandern
2. Valverde: Charmante Hauptstadt im Landesinneren

Lage: | Villa de Valverde |
Höhe: | 571 m ü. NN |
Must-See: | Meeresschwimmbäder von Tamaduste |
Valverde ist die Hauptstadt El Hierros und das kulturelle Zentrum der Insel, hier gibt es ein Krankenhaus und Shoppingmöglichkeiten. Der Ort liegt im Landesinneren auf etwa 570 Metern – am schönsten ist es hier bei Sonne, wegen der Höhenlage kann es nämlich oft recht neblig und stürmisch werden.
Ein Brand im Jahr 1899 zerstörte leider viele historische Gebäude, heute ist vor allem die Kirche mit einer genuesischen Christusskulptur architektonisch interessant. Wer sich eher für die Umgebung interessiert: Ganz in der Nähe von Valverde befinden sich die Meeresschwimmbäder von Tamaduste, die über einen teilweise anspruchsvollen Höhenweg zu Fuß zu erreichen sind.
3. Pozo de Las Calcosas: Vulkansteinsiedlung mit Naturschwimmbecken

Lage: | Nordküste |
Must-See: | Vulkanhäuser |
Besonderheit: | Typische Architektur auf El Hierro |
Ein Abstecher in den kleinen Ort lohnt sich allemal: Die alten Häuser sind aus Vulkanstein gebaut und mit Stroh bedeckt, früher verbrachten hier Fischer die Sommersaison, heute kann man hier die Ferien verbringen.
Die noch größere Attraktion von Pozo de Las Calcosas sind aber die natürlichen Meeresschwimmbecken; Felsformationen schützen vor dem Wellengang im Atlantik, hier können auch Kinder unter Aufsicht im Meer baden gehen.
4. El Sabinar: Magischer Wacholderwald der Insel

Lage: | Westküste |
Must-See: | Magische Wachholderbäume |
Besonderheit: | Biosphärenreservat |
Die eindrucksvollen, alten Wacholderbäume in La Dehesa im Westen der Insel gelten wegen ihres Drehwuchses als weltweit einzigartig. Einige der Bäume haben sich über Jahrhunderte gegen Wind und Wetter gedreht und gebückt. Vor allem die Passatwinde formen die Bäume.
Leider haben Weide- und Forstwirtschaft große Teile des Waldes zerstört, auch von einem großen Brand Anfang des 20. Jahrhunderts erholen sich die langsam wachsenden Wacholderbäume noch immer. Inzwischen versucht man die „Sabinas“, wie man die Bäume auf El Hierro nennt, besser zu schützen, zum Beispiel mit einem Weideverbot.
5. Ecomuseo Guinea: Freilichtmuseum mit Riesenechsen
Lage: | Nordwestküste |
Must-See: | Riesenechse |
Besonderheit: | Montag Ruhetag |
Die letzten Einwohner verließen das Dorf Mitte des 20. Jahrhunderts, heute ist Guinea ein Freilichtmuseum, in dem das raue Inselleben der vergangenen Jahrhunderte nachvollziehbar wird. Hier errichteten schon die Ureinwohner El Hierros ihre Siedlungen, die „Bimbaches“.
Neben den alten Wohnungsüberresten zieht das Lagatario das Publikum ins Ecomuseo: Eine Riesenechsenzuchtstation. Die ausgestorben geglaubte, bis zu 75 cm lange Lagarto Gigante kann dort in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden.
6. Mencáfete: Beeindruckendes Naturschutzgebiet

Lage: | Westküste |
Must-Do: | Wandern |
Fauna: | Fledermäuse & Wildkatzen |
Im Westen der Insel könnt Ihr ein einzigartiges Naturreservat entdecken: Die Quelle von Mencáfete versorgte einst die Bewohner der Insel mit Wasser, drumherum entwickelte sich ein immerfeuchter Lorbeerwald, der heute noch zahlreichen wilden Tierarten Unterschlupf bietet, etwa Fledermäusen und wilden Katzen.
Die Wanderwege durchs Naturschutzgebiet sind recht steil. Tipp: Vom Panorama-Aussichtspunkt Mirador des Bascos aus könnt Ihr den Blick über das ganze Reservat genießen.
7. Roque de Bonanza: Bizarre Felsformation im Meer

Lage: | Las Playas-Bucht |
Höhe: | über 200 m |
Besonderheit: | Wahrzeichen von El Hierro |
Eines der meistfotografierten Wahrzeichen der Insel? Der Roque de Bonanza, ein Fels, der sich 15 Meter vor der Küstenlinie der Las Playas Bucht aus dem Atlantik erhebt – und zwar aus 200 Meter Tiefe.
Die schroffe Form erinnert ein bisschen an einen Bären, der mit einem Löwen kämpft. Bei ruhiger See kann man vom Ufer aus übrigens bis zum Roque schwimmen.
8. Playa de Verodal: Der schönste Strand der Insel El Hierro

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Besonderheit:: | Einziger Sandstrand |
Länge: | 150 m |
Achtung: | Starker Wellengang und Steinschlag |
Die kleine Bucht mit dem 150 Meter langen schwarz-roten Sandstrand gilt als beliebteste Bucht El Hierros – auch, wenn das Baden wegen des starken Wellengangs mit Vorsicht zu genießen ist. Und auch, wer sich nur in die Sonne legen will, sollt Vorsicht walten lassen – in der Nähe der Felsklippen gibt es immer wieder Steinschlag.
Und noch ein bisschen Angeberwissen: Der einzig historisch dokumentierte Vulkanausbruch El Hierros fand 1793 ganz in der Nähe statt. Seither gibt der Vulkan Lomo Negro aber Ruhe.
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#strände
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9. Charco Azul: Baden im türkisgrünen Wasser eines Lavabeckens

Lage: | El Golfo-Tal |
Must-Do: | Baden |
Besonderheit: | Lavabecken |
Türkisgrünes Wasser, fantastische Felsformationen: Eine der spektakulärsten Badestellen der Insel ist wohl der Charco Azul im El Golfo-Tal. Lava formte einst das Meeresbecken, der Einstieg zum Baden befindet sich unter einem massiven Felsbogen.
Der teils heftige Wellengang des Atlantiks spült immer wieder frisches Wasser ins etwa 10 Meter lange und 2 Meter tiefe Becken. Nach dem Baden könnt Ihr oberhalb des Beckens auf einer Sonnenterrasse picknicken.
Weitere Reisetipps auf den Kanarischen Inseln
Schon gewusst? Den kleinen Flughafen von El Hierro fliegen nur kleine Propellermaschinen von Gran Canaria oder Teneriffa aus an, das aber täglich. Alternativ könnt ihr im Hafen von Los Cristianos auf Teneriffa die Fähre nehmen (circa 2 bis 3 Stunden Überfahrt).
Wichtig ist der Insel Nachhaltigkeit: Von der UNESCO wurde El Hierro zum Biosphärenreservat und Geopark erklärt, die Insel hat das Selbstversorgerprinzip optimiert und gewinnt alle benötigte Energie für die etwa 10.000 Einwohner und die nur wenigen zehntausend Touristen pro Jahr aus einem Wind- und Wasserkraftwerk.
Auf El Hierro gibt es zudem nur wenige kleine, eher einfache Hotels. Ausnahme: Das elegante Hotel Paradores, das schon 1928 Besucher auf die Insel lockte. Schön könnt Ihr aber auch in einer der vielen Fincas oder hübschen Ferienwohnungen unterkommen.
Video-Tipp
El Hierro aus der Vogelperspektive
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