Endlich lichtet sich der Wald und wir blicken auf den grasbewachsenen Gipfel des 1.564-Meter-hohen Fockenstein. Nach der Einkehr in der urigen Aueralm belohnt uns die Wanderung nun schon ein zweites Mal, diesmal dem Blick über die Bayerischen Voralpen und den flacheren Teil von Bayern im Norden. Wer genug Zeit mitbringt, kann sich eine dritte Belohnung sichern: ein Bad im wunderschönen Tegernsee.

Lohnt sich die Wanderung auf den Fockenstein?

In nächster Nähe zum idyllischen Tegernsee befindet sich der 1.564 Meter hohe Fockenstein, den man von verschiedenen Orten aus erklimmen kann. Das heißt, wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt, kann einfach an einem Ort starten und die Tour woanders beenden und – so wie ich zum Beispiel – von Bad Wiessee nach Lenggries wandern.

Der Weg steigt sanft an, wird dann aber steiler – zum Glück, schließlich müssen wir heute fast 1.200 Höhenmeter überwinden. Unterwegs lockt die bewirtschaftete Aueralm zur Einkehr und der schöne Grasgipfel mit Aussicht in alle Richtungen.

Fototipp: Müssen es denn immer Gipfelbilder sein? Bei dieser Tour gelingt euch das perfekte Kuh-Foto. Die Tiere sind zutraulich und stehen ziemlich nah an der Aueralm. Nähert euch aber unbedingt vorsichtig.

Anreise nach Bad Wiessee

Strecke:16,3 km
Dauer:6:00 h
Höhenmeter:1.189 hm
Einkehrtipp:Aueralm
Besonderheit:ÖPNV-Tour

Mit der Bayerischen Oberlandbahn könnt ihr bequem von München Hauptbahnhof nach Gmund fahren. Von Gmund aus nehmt ihr dann den Bus 9559 in Richtung Tegernsee bis zur Haltestelle Bad Wiessee, Söllbach. Vom Busbahnhof sind es zu Fuß nur knapp 10 Minuten (600 Meter) bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Beim Rückweg von Lenggries nehmt ihr einfach den direkten Zug nach München.

Wer mit dem Auto kommt, muss nach dem Gipfel wieder denselben Weg zurück gehen. Ihr folgt der Autobahn 8 München-Salzburg bis zur Ausfahrt Holzkirchen. In Gmund geht es dann rechts ab und weiter in Richtung Bad Wiessee. Dort biegt ihr nach der Maria-Himmelfahrt-Kirche rechts in die zweite Straße ab. Folgt dieser Straße bis zum Sonnenbichl und parkt das Auto am Ende der Straße auf dem Wanderparkplatz.

Über die Aueralm zum Fockenstein

Mein Wanderfreund Nils und ich beginnen die Tour auf den 1.564 Meter-hohen Fockenstein an der Wanderbus-Haltestelle in Bad Wiessee. Gerade noch haben wir aus dem Zugfenster auf den tiefblauen Tegernsee geschaut – an heißen Tagen übrigens ein Badetipp – nun blicken wir auf eine geteerte Straße.

Die geht bald in eine Forststraße über, die uns erst mal ein ordentliches Stück mit gemächlicher Steigung durch den Wald führt. Neben uns plätschert ein Bach und die uns entgegenkommenden Wanderer haben genug Platz, um auf dem breiten Weg ganz entspannt an uns vorbeizugehen. Die meisten von ihnen waren bei der Aueralm.

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Almwirtschaft rund ums Bergrestaurant

Wir erreichen das Berggasthaus Aueralm nach etwa zwei Stunden Weg, das auf 1.299 m liegt. Von hier oben habt ihr einen tollen Blick auf den Hirschberg, Wallberg, Roß- und Buchstein und auch unser heutiges Ziel: den Fockenstein. Auf der großen Sonnenterrasse, unter blau-weißen Schirmen sitzt schon ein Stammtisch beim Weißbier und viele Paare und Familien bei Kaffee und Kuchen zusammen.

Nils und ich tun es ihnen gleich und genießen den fantastischen Mohnstreuselkuchen, Bockwurst und Kartoffelsalat. Rings um die Alm grasen Kühe. Sie werden auch hier vor Ort gemolken. Ansonsten ist die Hütte spezialisiert auf Schöpfgerichte, die hier ganz auch super gut schmecken. Aber Achtung: Wie so häufig, ist auch hier nur Barzahlung möglich.

Gipfelkreuz am Fockenstein

Nach der Rast geht es zunächst einen breiten Weg gen Westen und dann sehr bald steil einen Waldpfad hinauf zum Gipfel des Fockensteins. Oben finden wir ein wirklich niedliches, mannshoch auf dem Boden stehendes Metallkreuz und darüber hinaus eine fantastische Aussicht auf die Bayerischen Voralpen und das flache Land im Norden.

Dann geht es auf der gegenüberliegenden Seite weiter nach Lenggries. Obwohl wir unter der Woche wandern, ist auf dem Weg viel los. Es geht abwärts, wie wir hinauf gekommen sind: erst über einen Pfad über die Bergwiesen, dann durch dichten Wald, später auf einen breiteren Weg und schließlich auf einer Forststraße, die uns nach einer gefühlten Ewigkeit nach Lenggries ankommen lässt. Hier nehmen wir den Zug zurück nach München.

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Fazit

Nach der Tour zum Fockenstein blicken wir auf einen genussvollen und trotzdem fordernden Wandertag zurück. Ich würde die Tour aber unbedingt andersherum gehen, denn dann kommt die belohnende Alm, nachdem die größte Anstrengung geschafft ist und vielleicht bleibt sogar noch Zeit für ein Bad im Tegernsee.

Wer vom Tegernsee gar nicht genug bekommt und vielleicht nicht gleich sechs Stunden wandern möchte, könnte stattdessen auch eine Wanderung auf den Baumgartenschneid planen. Ein weiteres schönes Ziel in der Region ist der Wallberg.

Lage

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