Wer an Nürnberg denkt, landet schnell bei Lebkuchen, Christkindlesmarkt und Bratwürsten. Dabei besticht die Frankenmetropole mit ihren rund 500.000 Einwohnern nicht nur mit Kulinarik und Tradition, sondern es erwarten euch neben einer imposanten Altstadt auch reichlich Freizeitaktivitäten und eine beachtliche Museumsdichte. Egal ob Kulturprogramm, Shopping oder Aktivurlaub: Nürnberg ist definitiv eine Reise wert! Wir haben für euch die besten Sehenswürdigkeiten und Reisetipps für die Frankenmetropole zusammengestellt.

Top Sehenswürdigkeiten in Nürnberg im Überblick

Nürnberg ist die zweitgrößte Stadt in Bayern und eine der 15 größten Städte Deutschlands. Die Geschichte der fränkischen Stadt reicht bis ins Jahr 1050 zurück. Die Blütezeit hat Nürnberg im Mittelalter erlebt: Die deutschen Könige und Kaiser haben gerne in Nürnberg residiert und die Stadt wurde damals zu einem der wichtigsten Handelszentren in Europa. Weltberühmte Künstler wie Albrecht Dürer, Adam Kraft und Veit Stoß haben in der Stadt gelebt und gewirkt.

Eine unrühmliche Vergangenheit hat Nürnberg wegen der Nationalsozialisten, die Nürnbergs Mittelalter-Mythos für ihre Zwecke nutzen wollten. Am Ende wurden sie dort allesamt wegen ihrer Taten verurteilt. Heute ist Nürnberg eine Mischung aus Tradition und Moderne. Und genau das macht das Stadtbild so besonders.
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#nürnberg

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1. Kaiserburg: Nürnbergs bekanntestes Wahrzeichen

Die Burg Kaiserburg in Nürnberg und die Altstadt ©Dan Race
Lage:Nürnberg-Mitte
Erbaut:um 1000
(erste Spuren)
Must-See:Wanderfalken

Sie ist eine der bedeutendsten Burganlagen Deutschlands: Die Nürnberger Kaiserburg. Im Mittelalter war es nämlich so, dass die römisch-deutschen Kaiser nicht nur von einer Stadt aus regiert haben. Vor allem in Nürnberg waren sie gern. Egal, ob Friedrich Barbarossa oder Karl IV. – sie alle haben zumindest zeitweise auf der Nürnberger Kaiserburg mit ihren vielen Türmen residiert.

Von der Burg aus habt ihr die beste Aussicht über Nürnberg, die es gibt. Übrigens können Kids in der Burg auch selbst Ritter spielen, denn in der Anlage befindet sich eine Jugendherberge. Im Sinwellturm der Burg brüten außerdem Wanderfalken. Mit etwas Glück seht ihr die Tiere um die Burg fliegen.

2. Nürnberger Christkindlmarkt: Das Mekka für alle Weihnachtsfans

Der berühmte Weihnachtsmarkt in Nürnberg, viele Stände leuchten am Abend
Der Christkindlmarkt in Nürnberg ©Mapics

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Lage:Hauptmarkt
Must-Eat:Nürnberger Elisenlebkuchen
Geöffnet:Freitag vor dem 1. Advent bis 24. Dezember

Der Nürnberger Christkindlmarkt auf dem Hauptmarkt ist einer ältesten und ganz sicher der berühmteste Weihnachtsmarkt der Welt. Hier eröffnet das Christkind persönlich den Markt mit seinem Prolog. Im Mittelalter haben sich die Handelsrouten der Gewürzhändler in Nürnberg gekreuzt. Und so ist damals der echte Nürnberger Elisenlebkuchen entstanden – ohne Mehl, aber dafür mit Zimt, Anis, Nelken, Kardamom und vielen weiteren Zutaten. Eine Auswahl der Nürnberger Lebkuchenbäcker gibt es natürlich auf dem Christkindlmarkt. Daneben auch „Drei im Weggla“, wie die Franken sagen – ein Brötchen mit drei Nürnberger Rostbratwürsten drin oder Nürnberger Zwetschgenmännla (traditionelle Weihnachtsfiguren aus getrockneten Zwetschen), Rauschgoldengel und natürlich Krippen, Figuren, Schmuck und Nürnberger Christkindlmarkt – Glühwein.

Tipp: Bei der Kinderweihnacht auf dem Hans Sachs-Platz gibt es historische Karusselle als Spaß für die Kleinen und beim Christkindlmarkt der Nürnberger Partnerstädte findet ihr Schmuck und allerlei kulinarische (Weihnachts-)Spezialitäten aus verschiedenen Ländern der Welt.

3. Kongresshalle: Nürnbergs unrühmliche NS-Vergangenheit

Die Kongresshalle in Nürnberg vom See aus fotografiert. Der Himmel ist bewölkt.
Die Kongresshalle in Nürnberg ©xbrchx
Lage:Dutzendteich
Must-See:Dok-Museum
Erbaut:1935–1943

Wer nach Nürnberg kommt, stößt unweigerlich auch auf die Hinterlassenschaften der Nationalsozialisten. Eines dieser Bauwerke ist die Kongresshalle. Sie ist dem Kolosseum in Rom nachempfunden und war für gigantische Veranstaltungen vorgesehen. Die Nationalsozialisten konnten die Kongresshalle in ihrem Größenwahn allerdings nicht vollenden. Sie ist eines der größten NS-Bauten, die noch erhalten sind.

Die Kongresshalle findet ihr direkt am Dutzendteich, einem Naherholungsgebiet. In direkter Nachbarschaft befinden sich auch das Dokumentationszentrum, ein Museum, das an die Naziverbrechen erinnert, und das Reichsparteitagsgelände, wo die NSDAP ihre Reichsparteitage abgehalten hat.

4. Altstadt Nürnberg: Zwischen Mittelalter und Moderne

Panoramaaufnahme von einer Brücke in Nürnberg: Zu sehen ist der Henkersteg und die Weinstadel am Fluss Pregnitz in der Altstadt
Altstadt Nürnberg: Henkersteg & Weinstadel an der Pregnitz
©Sina Ettmer
Lage:Sebald/Lorenz
Must-See:Weißgerbergasse
Karte:Rundgang durch
Altstadt

Wer in Nürnberg unterwegs ist, sollte nicht abreisen, ohne einen Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt gemacht zu haben. Sie ist gespickt mit typisch, fränkischen Fachwerkhäusern, tollen Restaurants, Kneipen und schnuckeligen Cafés, die es zu erkunden gibt. Besonders schön ist das Burgviertel.

Am besten startet ihr euren Rundgang in der Weißgerbergasse. Sie führt vom Maxplatz an der Pegnitz Richtung Sebalduskirche bis zum Weinmarkt. Die Weißgerbergasse ist deswegen so besonders, weil die mehr als 20 Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter die schweren Luftangriffe auf Nürnberg während des Zweiten Weltkriegs fast unbeschadet überstanden haben. Früher wurden in dem Gässchen Tierhäute gegerbt. Inzwischen haben sich Galerien und Cafés niedergelassen.

5. Germanisches Nationalmuseum: Meisterwerke der Frühzeit bis zur Gegenwart

Innenraum des germanische Nationalmuseum
Germanisches Nationalmusem in Nürnberg
©aldorado
Lage:Straße der Menschenrechte
Objekte:1,3 Mio.
Ausgestellt:25.000

Mit 435.000 Besuchern jedes Jahr ist das Germanische Nationalmuseum eines der meistbesuchten Museen in Deutschland und das größte kulturgeschichtliche Museum im deutschsprachigen Raum. Es beherbergt über 1,3 Millionen Ausstellungsstücke der germanischen Kulturgeschichte, wovon etwa 25.000 ausgestellt sind. Darunter sind Skulpturen und Meisterwerke bekannter Maler wie Albrecht Dürer, der in Nürnberg gelebt und gewirkt hat. Im Innenraum des Museums findet ihr das alte Nürnberger Kartäuserkloster.

Das Germanische National Museum erreicht ihr über die Straße der Menschenrechte, in der das Museum liegt. In der Straße befinden sich 27 weiße Säulen mit Auszügen aus den Artikeln der Menschenrechtskonvention in verschiedenen Sprachen. Die Straße verbindet den Kornmarkt mit der Stadtmauer und erinnert zum einen an die massiven Menschenrechtsverletzungen der Nationalsozialisten und zum anderen an die Menschenrechtsverletzungen, die es in vielen Ländern der Welt immer noch gibt. 

6. Schwarzach-Durchbruch: Unberührte Natur vor den Toren Nürnbergs

Die Schwarzachklamm in Schwarzenbruck bei Nürnberg
©Asvolas

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Lage:Feucht
Must-Do:Wanderung
Einkehrtipp:Waldschänke Brückkanal

Nach Sightseeing ab zum Wandern? Kein Problem! Der Schwarzach-Durchbruch bei Feucht, 25 Kilometer südlich von Nürnberg, bietet euch Ruhe und vor allem eine atemberaubende Landschaft. Entlang der Schwarzach, zwischen Felswänden und viel Grün, gibt es einen wunderschönen Wanderweg durch die Schlucht. Am Ende der Wanderung wartet mit der Waldschänke Brückkanal ein typisch-fränkischer Biergarten mit Bratwurst, Knödel und Co. auf euch.

Am besten erreicht ihr den Schwarzach-Durchbruch mit der S-Bahnlinie 3 Richtung Neumarkt vom Nürnberger Hauptbahnhof aus. Ausstieg am Bahnhof Ochenbruck. Dort gibt es auch genug Parkplätze für Autos. 
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#wandern

7. Playmobil Fun Park: Spielspaß für die ganze Familie

Kinder klettern im Playmobil Funpark über eine Brücke
Kletterpark im Funpark ©PLAYMOBIL-FunPark
Lage:Zirndorf
Fläche:5.000 m²
Saison:April bis November

Ihr wollt euch mit euren Kindern in eine Playmobilfigur verwandeln und selbst mal in einer echten Ritterburg spielen oder auf einem Piratenschiff gegen Bösewichte kämpfen? Im Playmobil Fun Park in Zirndorf bei Nürnberg ist das kein Problem.

Im Park gibt es das bekannte Playmobilspielzeug aus dem Kinderzimmer in Übergröße. Auch Kindergeburtstage können im Park gefeiert werden. Dann gibt es zum Beispiel Abenteuerplanspiele für Kinder, in denen die Kids selbst Gold schürfen oder als Playmobil-Polizisten verkleidet einen Juwelendieb jagen können.

8. Lorenzkirche: Imposante evangelisch-lutherische Kirche

Lorenzkirche in Nürnberg, die Sonne scheint, der Platz davor ist menschenleer
Die Lorenzkirche in Nürnberg ©rh2010
Lage:Altstadt St. Lorenz
Baubeginn:1250
Must-See:spätgotische Hallenchor

Eines der Wahrzeichen Nürnbergs ist die Lorenzkirche. Baubeginn der dreischiffigen Basilika war etwa im Jahr 1250. Der spätgotische Hallenchor wurde 1477 vollendet. Im Zweiten Weltkrieg ist das imposante Bauwerk stark beschädigt, anschließend aber wieder originalgetreu aufgebaut worden.

Grundsätzlich ist eine Mehrheit der Nürnberger übrigens evangelisch und nicht wie die meisten Menschen in Bayern katholisch. Mit der Lorenzkirche ist das größte Gotteshaus in Nürnberg folgerichtig eine evangelisch-lutherische Kirche. 

9. Deutsche Bahn Museum: Das Paradies für echte Zugfans

Links ein ICE aus der Gegenwart, rechts im Bild der Adler im Deutsche Bahn Museum in Nürnberg
ICE und Adler im DB Museum ©DB Museum/Uwe Niklas
Lage:Nürnberger Hbf
Must-See:“Adler”
Besonderheit:Erste Eisenbahn
Deutschlands

Wer sich für Modelleisenbahnen, Züge und Technik begeistert, ist im Deutsche Bahn Museum genau richtig. Das Museum befindet sich nur wenige Gehminuten vom Nürnberger Hauptbahnhof entfernt. Unter anderem könnt ihr euch einen originalgetreuen Nachbau des „Adler“ anschauen. Das ist die erste Eisenbahn, die 1835 in Deutschland in Betrieb gegangen ist.

Es ist kein Zufall, dass das Deutsche Bahn Museum in Nürnberg gebaut wurde, denn der „Adler“ hat damals die beiden Nachbarstädte Nürnberg und Fürth miteinander verbunden. Ansonsten könnt ihr euch im Museum sowohl historische Bahnwagons als auch moderne Züge von innen anschauen. Und es gibt auch Modelleisenbahnen zu sehen.

10. Frauenkirche am Hauptmarkt: Hotspot der Nürnberger Altstadt

Die Frauenkirche in Nürnberg in den Morgenstunden
Die Frauenkirche am Hauptmarkt in Nürnberg ©borisb17
Must-See:Frauenkirche
Einweihung:1358
Baustil:gotisch

Er ist das Zentrum der Nürnberger Altstadt: der Hauptmarkt. Hier und in der umliegenden Fußgängerzone gibt es werktags die verschiedensten Marktstände mit frischem Gemüse aus dem Nürnberger Knoblauchsland, Feinkost und Spezialitäten aus der Region. In der Vorweihnachtszeit findet dort der weltberühmte Christkindlmarkt statt. Außerdem lohnt es sich, einen Blick in die Frauenkirche zu werfen. Das gotische Bauwerk ist eine der bedeutendsten Kirchen Nürnbergs. 

Unbedingt solltet ihr euch den “Schönen Brunnen” anschauen, der direkt auf dem Hauptmarkt steht. Einem Mythos zufolge bringt es Glück, wenn ihr am Ring dreht, der nahtlos in das Gitter des Brunnens eingelassen ist. Genauer gesagt gibt es sogar zwei Ringe: einen goldenen Messingring auf der südwestlichen Seite des Brunnens und einen Eisenring auf der Nordostseite. Welcher nun der echte Glücksbringer ist? Darüber wird bis heute diskutiert.

11. Fleischbrücke: Nürnbergs bedeutendste Brücke

Die Sonne scheint über der Altstadt in Nürnberg, im Fokus die Fleischbrücke, die über die Pregnitz führt
Die Fleischbrücke in Nürnberg
Lage:Altstadt
Erbaut:1598
Besonderheit:galt früher als Wunder

Die Fleischbrücke verbindet die beiden Nürnberger Stadtteile St. Lorenz und St. Sebald miteinander. Sie wird in ihrer heutigen Form auf das Jahr 1598 datiert und gilt als das bedeutendste Brückenbauwerk der Renaissance in Deutschland. Baulich orientiert sich die Brücke am Stil der Rialto Brücke in Venedig. Ohne Mittelpfeiler, der die Brücke trägt, galt sie früher als Wunder.

Ihren Namen „Fleischbrücke“ hat die Brücke übrigens deswegen bekommen, weil sich im Mittelalter direkt daneben das Schlachthaus befunden hat und das Vieh über die Brücke getrieben werden musste. Heute befindet sich an der Stelle, an der früher das Schlachthaus war, eine Starbucks-Filiale.

12. Max-Morlock-Stadion: Bratwurst, Bier und Fußball

Eine Drohnenaufnahme des Max Morlock Stadion in Nürnberg
Das Max-Morlock-Stadion in Nürnberg ©uslatar
Club:1. FC Nürnberg
Kapazität:50.000
Must-Do:Stadionführung

„Der Glubb is a Depp“! Was vom Fränkischen ins Deutsche übersetzt so viel bedeutet wie „Der Club ist ein Idiot“, drückt genau die Gefühle aus, die viele Nürnberger für ihren Club, den 1. FC Nürnberg, empfinden. Anders ausgedrückt: Tradition verbindet, auch wenn es nicht immer leicht ist.

Schauplatz für die Heimspiele der Nürnberger ist das Max-Morlock-Stadion, das zuvor schon zahlreiche andere Namen getragen hat. Am Ende haben der Druck der Fans und eine daraus resultierende Crowdfunding-Kampagne dazu geführt, dass das Nürnberger Stadion nicht den Namen irgendeines Sponsors, sondern den des Weltmeisters von 1954 bekommen hat.

13. Tiergarten Nürnberg: Delfine, Pandas und Löwen in der Stadt

Lage:Reichswald
Fläche:65 ha
Besonderheit:Einzige Delphinlagune
Deutschlands

Wunderschön in den Sandstein des Schmausenbuck am Rande des Nürnberger Reichswaldes eingelassen, findet ihr den Tiergarten. Mit seinen 67 Hektar ist er sehr weitläufig und einer der größten Landschaftszoos Europas. Der Tiergarten beeindruckt mit Felsformationen, Weiher- und Auenlandschaften. Dort leben Steinböcke, Eulen, Löwen oder Eisbären.

Besonders ist auch die Delfinlagune im Tiergarten, die allerdings regelmäßig Tierschützer auf den Plan ruft. Sie finden die Anlage viel zu klein. Immer wieder gibt es im Tiergarten auch Nachtführungen, Filmvorführungen oder Themenabende im Naturkundehaus. 

Weitere Reisetipps in Bayern

Schon gewusst? Egal ob Bahn, Auto oder Flugzeug: Nürnberg liegt sehr verkehrsgünstig und ist deswegen leicht zu erreichen. Einfach mal anhalten und aussteigen lohnt sich ganz bestimmt! So gut wie alle ICE aus Berlin, Hamburg oder NRW, die Richtung München unterwegs sind, halten auch in Nürnberg. Mit dem Auto erreicht ihr Nürnberg über die Autobahnen A3, A6, A9 und A73. Nürnberg hat mit dem Albrecht Dürer-Airport auch einen internationalen Flughafen mit Direktflügen nach Frankfurt, Paris, Amsterdam oder London.

Innerhalb Nürnbergs seid ihr gut mit U-Bahn, Tram und Bus unterwegs. Die U-Bahnlinien U2 und U3 sind dabei komplett fahrerlos. Autonom fahrende U-Bahnen gibt es sonst nirgendwo in Deutschland.

Lage

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