Die Größe eines Landes ist selten ausschlaggebend dafür, wie viele Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele es bereithält: So überrascht der Zwergstaat San Marino nicht nur mit interessanten Orten der Kultur und Kunst, sondern gehört teils auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. Damit nicht genug, denn zusätzlich steckt die bergige Natur San Marinos voller Attraktionen für Outdoorfans. Lasst euch inspirieren von einigen der Top-Reisetipps für Europas drittkleinstes Land!  

Top-Sehenswürdigkeiten in San Marino im Überblick

San Marino ist eins der drei kleinsten Länder Europas und folgt mit seinen 61 m² Größe gleich hinter Vatikanstadt und Monaco. Dieser Zwergstaat, angeblich die „älteste Republik der Welt“, verbirgt sich in Italien, südwestlich von Rimini, und hat nicht einmal 34.000 Einwohner, die Italienisch sprechen.

Doch unabhängig von seiner Größe ist San Marino aus mehreren Gründen ein lohnenswertes Ausflugsziel: Die postkartentaugliche Altstadt von San Marino zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe, mitsamt dem zu Outdoor-Aktivitäten einladenden Berg Monte Titano, auf dem sie liegt. Von der Basilika San Marino bis zum Rathaus bezaubert das Städtchen mit seinen Sehenswürdigkeiten. Selbst Adrenalinhungrige kommen in dem kleinen Land auf ihre Kosten – im San Marino Adventures, Italiens größtem Abenteuerpark.
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#sanmarino

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1. Guaita Tower: Der älteste Turm von San Marino

Guaita Tower auf dem Monte Titano ©marinadatsenko

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Lage:Monte Titano
Errichtet:11. Jhd.
Must-See:St. Barbara’s Kapelle

Sie haben für San Marino eine ähnliche Bedeutung wie der Eiffelturm für Paris: die drei Türme (eigentlich Burgen), die auf dem Monte Titano über der Altstadt thronen. Der älteste davon und eine der schönsten Sehenswürdigkeiten des Zwergstaates ist der sogenannte „Guaita Tower“, auf Italienisch „Rocca Guaita“.

Der Bau stammt aus dem 11. Jahrhundert und diente wie die beiden Schwestertürme der Verteidigung des Städtchens. Es lohnt sich, für den Weitblick über die Altstadt und ganz San Marino zur Guaita Tower auf dem Monte Titano hochzukraxeln – wenn möglich, werft auch einen Blick in die Kapelle im Burginneren!  

2. Basilika San Marino: Motiv der 10-Cent-Münze San Marinos

Basilika in San Marino ©ginettigino

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Errichtet:1826–1838
Stil:Klassizismus
Must-See:Orgel

Die Basilika San Marino steht – wie die gesamte Altstadt – bereits seit 2008 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Doch nicht nur das macht sie zu einem interessanten Ort: Sie gilt auch als höchste bzw. bedeutendste Kirche des kleinen Landes und verdient es dadurch sogar, auf dem San-Marinesischem 10-Cent-Stück abgebildet zu werden.

Das klassizistische Gebäude mit seinen korinthischen Säulen am Eingang, das ihr heute seht, wurde 1855 geweiht, nachdem der Vorgängerbau wegen Brandschäden abgerissen wurde. Im Inneren befindet sich u. a. eine imposante Orgel von 1835.

3. Passo delle Streghe: Der malerische „Hexenpass“

Passo delle Streghe in San Marino ©Alessandro Persiani

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Lage:Monte Titano
Spaziergang:Burg Guaita zur Burg Cesta
Länge:ca. 350 m

Schon der Name dieses Ausflugsziels in San Marino, übersetzt „Hexenpass“, macht neugierig: Laut Legenden verdankt der in Stein gehauene Weg auf dem Monte Titano, der die Burgen Guaita und Cesta miteinander verbindet, seinen Namen feierfreudigen Mädchen im Mittelalter.

Diese damals als „Hexen“ bezeichneten Frauen sollen sich nachts im Mondschein auf dem Berg getroffen haben, um mysteriöse Rituale zu veranstalten. Heute denken die meisten Besucher beim Spaziergang auf dem Passo delle Streghe allerdings nicht an Hexen, sondern genießen vielmehr den Panoramablick über die Täler und bis zur Adria.

4. Funivia San Marino: Per Seilbahn von Borgo Maggiore ins Zentrum

Funivia San Marino ©Alfons Photographer

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Strecke:Borgo Maggiore – Altstadt
Ausstattung:360-Grad-verglaste Kabinen
Länge:338 m

Wer es einfach mal ruhig angehen lassen möchte, muss nicht von unten hoch zur Altstadt San Marinos an den Hängen des Monte Titano kraxeln: Ihr könnt auch bequem mit der Seilbahn „Funivia San Marino“ fahren, die an sich schon eine Sehenswürdigkeit darstellt.

338 Meter weit geht es von der Talstation in Borgo Maggiore bis in die Nähe der Basilika San Marino in der Altstadt, und zwar mit Weitblick aus der gläsernen Kabine. Die Seilbahn gibt es bereits seit 1959, die top modernen „360 Grad-verglasten Kabinen“ sind jedoch relativ neu und verkehren erst seit 2017.

5. Altstadt von San Marino: Historisches Zentrum auf dem Berg

Altstadt von San Marino ©Kavalenkava

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Lage:Monte Titano
Höhe:750 m
Must-Do:Stadtbummel

Schon die Lage der Altstadt von San Marino auf dem Monte Titano, in 750 Metern Höhe, ist eine Attraktion. Dass sie zudem von drei historischen Burgen überwacht wird, vervollständigt die Schönheit des zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Zentrums.

Neben der bedeutenden Basilika San Marino findet ihr in der Altstadt weitere Gotteshäuser, darunter das Kirchlein San Pietro sowie die Kirche San Francesco mit Pinakothek (Kunstgalerie) nebenan. Werft beim Stadtbummel auch einen Blick auf das pittoreske Titano-Theater aus dem 18. Jahrhundert und auf den verlassenen Steinbruch Cava dei Balestrieri. Dieser befindet sich hinter dem Regierungspalast, Palazzo Pubblico.

6. Palazzo Pubblico: Regierungspalast von San Marino

Palazzo Pubblico in San Marino ©dudlajzov

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Lage:Piazza della Liberta
Must-See:Wachablösung
Errichtet:1884–1894

Neben den historischen Burgen ist er das auffälligste Gebäude San Marinos und eins der wichtigsten Ausflugsziele – der sogenannte „öffentliche Palast“ Palazzo Pubblico, heute auch Regierungsgebäude und Schauplatz offizieller Zeremonien.

Vor der Sandsteinfassade mit Zinnendach und Turm thront die Bronzestatue des Heiligen Marino, der die angeblich älteste Republik der Welt um das Jahr 301 gründete. Wenn ihr gerne eine Wachablösung seht, seid ihr vor dem Palazzo Pubblico richtig, denn dort stehen die „Guardie di Rocca“ in ihren dunkelgrünen Jacken, roten Hosen und Bommelmützen, die sich regelmäßig abwechseln.   

7. Cesta: Der zweite Turm San Marinos

Rocca Cesta auf dem Monte Titano in San Marino ©3Dtask.de

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Höhe:755 m
Must-See:Museum für antike Waffen
Errichtet:13. Jhd.

Cesta heißt der zweite Turm bzw. die zweite Burg San Marinos auf dem Monte Titano, während Guaita Tower als erster Turm gilt. Ein Reisetipp ist Cesta schon deshalb, weil er auf dem höchsten Gipfel des Titano steht, auf 755 m Höhe. Das heißt, von hier aus habt ihr den schönsten Panoramablick über die Republik und bis zum Meer.

Die Burg wurde 1253 erstmals schriftlich erwähnt und war bis Ende des 16. Jahrhunderts noch zur Verteidigung in Funktion. Heute könnt ihr im Inneren ein interessantes Museum für antike Waffen besuchen.

8. Staatliches Museum: Eintauchen in die Geschichte San Marinos

Lage:Piazzetta del Titano, 1
Must-See:Archäologie im Erdgeschoss
Geöffnet:ganzjährig

Das Staatliche Museum in der Altstadt ist ein interessanter Ort für alle, die mehr über die Geschichte San Marinos lernen möchten. Die Ausstellung umfasst insgesamt rund 5.000 Exponate, aufgeteilt nach Archäologie der Republik und Kunst San Marinos. Ergänzt wird dies um Objekte, die der Zwergstaat aus aller Welt geschenkt bekam.

Wenn ihr vorhabt, mehrere Museen in San Marino zu besuchen, informiert euch am besten über die Rabatte, die es beim Ticketkauf für zwei oder mehr Museen gibt. Diese Tickets umfassen auch die Türme sowie den Palazzo Repubblica!

9. Galerie Montale: Ein in die Felsen gegrabenes Freilichtmuseum

Galerie Montale in San Marino ©makedonskii

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Lage:Piazzale della Stazione
Must-See:Triebwagen
Eröffnet:2012

Ein Ausflugsziel in San Marino, das in seiner Art einzigartig ist, nennt sich „Galerie Montale“. Dieses Freilichtmuseum befindet sich in einem alten Eisenbahntunnel, der durch den Felsen des Monte Titano führte. 1932 wurde nämlich eine 32 km lange Eisenbahnlinie zwischen San Marino und Rimini fertiggestellt.

Lange blieb die Schmalspurbahn jedoch nicht in Betrieb, denn im Zweiten Weltkrieg wurde sie zerstört und der Tunnel bot danach Kriegsflüchtlingen Schutz. 2012 eröffnete ein restaurierter Teil des Tunnels als Freilichtmuseum – und Bahnfans können im Inneren sogar einen restaurierten AB-03-Triebwagen bewundern!

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Schon gewusst? San Marino gehört nicht zur EU, nutzt aber trotzdem den Euro als Währung. Es ist nicht nur die wohl älteste Republik der Welt, sondern auch eins der reichsten Länder weltweit! Das Angebot gerade in der Altstadt ist vor allem auf Touristen ausgerichtet, und da San Marino bei denen äußerst beliebt ist, sprechen die meisten Menschen vor Ort auch fließend Englisch, teils sogar Deutsch und auch Französisch. Doch auch wenn der Zwergstaat von Besuchern gerade im Sommer „überrannt“ wird, sind den San-Marinesen ihre Traditionen äußerst wichtig. Solltet ihr Anfang September vor Ort sein, habt ihr Glück, denn am 3. September ist Nationalfeiertag. Der wird u. a. mit Auftritten eines Armbrustschützen-Korps gefeiert.

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