Auch wenn es in Europa nur noch wenige Geheimtipps für Reisende gibt, Moldawien ist definitiv noch einer davon. Liebhaber von weiter Natur, guter Küche und interessanten Orten werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. In der Hauptstadt Chișinău können Reisende den Atem der jüngsten Geschichte hautnah erleben. Und das Beste: Das Land ist mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen bisher vom Massentourismus verschont geblieben.

Top-Sehenswürdigkeiten in Moldawien im Überblick

Die kleine, ehemalige Sowjetrepublik Moldawien – oft auch Moldau oder Moldova genannt – liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes gehören Klöster und Kirchen, wie etwa das Kloster Curchi, aber auch Burgen und Festungen, wie die Festung Soroca.

Die Hauptstadt Chișinău ist mit mehr als 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte und wichtigste Stadt des Landes und bietet zahlreiche interessante Sehenswürdigkeiten wie den Triumphbogen. Das im weltweiten Vergleich eher kleine Land ist nach wie vor stark landwirtschaftlich geprägt und bietet durch seine Naturparks und Landschaften reichlich Outdoor-Aktivitäten. Durch die landeseigenen Weinberge sollte auch immer etwas Zeit für Verkostungen eingeplant werden.
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#moldawien

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1. Orheiul Vechi: Zeugen aus der Steinzeit

Sonnenaufgang hinter dem Höhlenkloster von Butuceni im Orhei National Park.
Höhlenkloster von Butuceni im Orhei National Park ©Calin Stan

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Lage:Orhei National Park
Must-See:Felsenkloster
Besiedlung:Steinzeit

Eine Klosteranlage, die auf einer lang gezogenen Hügelkette über einem Fluss und grünen Wiesen thront. Dieses Szenario könnte so auch in einem historischen Fantasy-Film auftauchen. Tut sie aber nicht.

Denn das 6.000 Hektar große Gebiet des alten Orhei, etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, ist ein historisches Siedlungsgebiet, ein archäologischer Fundort und die einzige nominierte Welterbestätte in Moldawien und damit eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes.

2. Valea-Morilor-Park: Eine Oase der Hauptstadt

Kaskadenbrunnen im Valea-Morilor-Park in der moldawischen Stadt Chișinău.
Kaskaden-Treppe im Valea-Morilor-Park Chișinău ©lusiolad

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Lage:nahe Universitatea de Stat din Moldova
Must-See:Kaskaden-Treppe
Beste Reisezeit:Vormittags für Ruhe im Park

Oft müssen sich Reisende entscheiden, ob sie lieber Stadt oder Natur möchten. In der moldawischen Stadt Chișinău muss das zum Glück niemand, denn die grüne Oase, der Valea-Morilor-Park wird gleich mitgeliefert.

Der Park unweit der städtischen Universität mit einer beeindruckenden Kaskaden-Treppe, Springbrunnen und einem See mit Strandbereich ist sicher groß genug, um dort gemütlich einen halben Tag zu verbringen.

3. Kathedrale der Geburt des Herrn: Wichtigste Kirche der Hauptstadt

Drohnenfoto der Kathedrale der Geburt des Herrn. Im Hintergrund die moldawische Hauptstadt Chișinău.
Kathedrale der Geburt des Herrn und der Glockenturm in Chișinău ©Calin Stan

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Lage:Parcul Catedralei
Errichtung:1830er Jahre
Länge :ca. 38 m

Wir wollen ehrlich mit dir sein: Wer in Moldawien reist, wird wahrscheinlich um Kirchen und Klöster nicht herumkommen. Auch in der Hauptstadt ist der (orthodoxe) Glaube der Menschen nicht zu übersehen.

Direkt im Herzen des Stadtzentrums, umgeben von einem hübschen Park (mit Cafés und Kaffeebuden) steht die mächtige Kathedrale der Geburt des Herrn aus den 1830er-Jahren, die bereits eine lange Geschichte von Zerstörungen, Sprengungen und Wiederaufbau hinter sich hat.

4. Asconi winery: Eldorado für Weinliebhaber

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Lage:Puhoi
Must-Do:rustikales Abendessen mit Live-Musik
Insta-Hotspot:Wand mit Weinflaschen

Hier an diesem besonderen Ort lassen sich gleich mehrere Aktivitäten vereinen. Die Asconi Winzerei bietet Touren auf dem Gelände an und in dem zugehörigen Touristendorf gibt es reichlich Unterhaltung für Kinder und Erwachsene.

In dem wunderschönen alten Gebäude steht eine beeindruckende, meterhohe Wand mit Weinflaschen in den Regalen. Einheimische pilgern in großen Gruppen zu diesem Ort, um hier ihre Hochzeitsfeiern abzuhalten. Aber auch wer nicht heiraten will, wird das rustikale Abendessen mit Live-Musik genießen können.

5. Dendrarium-Park: Unzählige Blumen- und Baumarten

Holzbrücke, die über einen kleinen Bach im Dendrarium-Park in Chisinau führt.
Dendrarium-Park in Chisinau ©frimufilms

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Lage:Strada Ion Creangă 1
Fläche:83 ha
Eröffnung:1973

Knapp 45 Minuten zu Fuß oder 15 Minuten mit dem öffentlichen Nahverkehr braucht es, um ins Paradies zu gelangen. Denn dieser Park gilt als der schönste der moldawischen Hauptstadt, mit mehr als 1.000 verschiedenen Baumarten und zahlreichen Rosenarten sowie Teichen, Springbrunnen und kleinen Wasserfällen auf einer Fläche von 83 Hektar. Auch für Familien mit Kindern gibt es mehrere Angebote wie einen Kinderzug.

6. Triumphbogen: Zwischen Kathedrale und Regierungsgebäude

Sonne scheint auf den Triumphbogen in der Hauptstadt Chisinau in Moldawien
Triumphbogen in Chisinau ©Leonid Andronov

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Lage:im historischen Zentrum
Errichtung:1840
Höhe:13 m

An einer der wichtigsten Hauptstraßen der Hauptstadt, direkt gegenüber dem Gebäude der Nationalversammlung, steht der Triumphbogen mit einer Höhe von 13 Metern und einer Breite von zehn Metern.

Im Kern des Bogens befindet sich eine Glocke mit einem Gesamtgewicht von mehr als sechs Tonnen, die, so sagt man sich, aus den erbeuteten türkischen Kanonen im Russisch-Türkischen Krieg gegossen wurde.

7. Kloster Curchi: Sakrales Gebäude und psychiatrisches Krankenhaus

Rot-weißes Kloster Churchi in Moldawien an einem sonnigen Tag
Kloster Curchi ©starush

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Lage:Rajon Orhei
Errichtung:1773
Must-See:Mariä-Geburts-Kathedrale

Nördlich der Hauptstadt, im Rajon Orhei gelegen, befindet sich einer der wichtigsten Orte des Glaubens in Moldawien. Die wunderschöne Kathedrale mit dem rot-weißen Anstrich und den markanten Zwiebeltürmen ist schon von Weitem sichtbar.

Während der Sowjetunion wurde das Gelände als psychiatrisches Krankenhaus genutzt. Dort befindet sich auch die sogenannte Winterkirche, die 2012 auf einer moldawischen Briefmarke zu sehen war.

8. Kerze der Dankbarkeit: Dankbar, wenn man oben ist

Kerze der Dankbarkeit ist ein Denkmal in Soroca, Moldawien, das nach oben in den Himmel ragt.
Kerze der Dankbarkeit in Soroca, Moldawien ©a_medvedkov
Lage:Soroca
Stufen:654
Must-See:Panorama-Blick

Man könnte sich jetzt fragen, warum jemand für eine Kerze bis nach Moldawien reisen muss. Nun, bei der Kerze der Dankbarkeit handelt es sich nicht um eine normale Kerze, sondern um einen Turm auf einem Hügel unweit von Soroca.

Wer die tolle Aussicht über die Umgebung, die Stadt, die Hügel und den Fluss Dniester erleben will, muss erstens Glück mit dem Wetter haben und zweitens knapp 650 Stufen erklimmen. Aber wir versprechen, es lohnt sich.

9. Kloster Căpriana: Eines der ältesten Klöster

Das Kloster Căpriana in Moldawien an einem sonnigen Tag
Kloster Căpriana in Moldawien ©olga

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Lage:40 km von Chișinău
Errichtung:15. Jhd.
Must-See:Winterkirche

Wer sich in Moldawien nicht entscheiden kann, welche Kirche oder welches Kloster zu besuchen ist, möchte vielleicht dieses nehmen, denn bei dem knapp 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernt gelegenen Kloster handelt es sich um eines der ältesten des Landes.

Auf dem Gelände befinden sich insgesamt drei Kirchen. Besonders beeindruckend ist die 1903 errichtete Winterkirche. Wer genau hinschaut, wird die Klosteranlage auch auf der örtlichen Währung finden.

10. Nationalmuseum: Völkerkunde und Naturgeschichte in Chişinău

Fassade des Nationalmuseum für Völkerkunde und Naturgeschichte in Chişinău
Nationalmuseum für Völkerkunde und Naturgeschichte in Chişinău, Moldawien ©ANASTASIA MACARESCU

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Lage:Mihail Kogalniceanu St 82
Must-See:Botanischer Garten
Errichtung:1903

Auch wenn es von außen schon wunderschön ist, reingehen lohnt sich. Was 1889 mit einer landwirtschaftlichen Ausstellung begann und im Laufe der Jahre viele Namen hatte, ist heute das Nationalmuseum für Völkerkunde und Naturgeschichte.

Besonders berühmt ist es für das Skelett eines Deinotherium gigantissimus, der vor 22 Millionen Jahren lebte und als Vorfahre der heutigen Elefanten gilt. Zu dem Museum gehört auch ein botanischer Garten.

11. Mimi Castle: Prunkvolles Schloss in Bulboaca

Brunnen vor dem Schloss Mimi in Bulboaca, Moldawien
Schloss Mimi in Bulboaca, Moldawien ©Stas

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Lage:Bulboaca
Must-Do:Weinverkostung
Errichtung:Ende 19. Jhd.

Diese Schlossanlage aus dem 19. Jahrhundert ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Moldawien. 30.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr können sich einfach nicht irren.

Eventuell könnte es auch einfach daran liegen, dass sich auf dem Gelände einer der 15 besten Winzereien der Welt befindet, wenn man der hauseigenen Website glauben darf. In dem Schloss wird das volle Programm angeboten, mit Übernachtungen, geführten Touren und Wein- sowie Speisen-Verkostung.

12. Milestii Mici: Der größte Weinkeller der Welt

Langer Gang im Weinkeller in der Milestii Mici in Moldawien, der als größter Weinkeller der Welt gilt.
Weltgrößter Weinkeller in der Milestii Mici in Moldawien ©eranyardeni

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Lage:Mileștii Mici Village
Eröffnung:1969
Anzahl Flaschen:1,5 Mio.

Moldawien wäre wohl nicht Moldawien, wenn es der eigenen Weinkultur nicht ein ganzes, eigenes Dorf widmen würde. Mehr als 20.000 Besucherinnen und Besucher strömen jährlich an diesen Ort, der mittlerweile sogar im Guinness Buch der Rekorde vermerkt ist.

Der Preis pro Flasche kann schon einmal ganz leicht bei 2.000 € liegen. Aufgrund der Größe des Geländes werden geführte Touren mit Fahrzeugkolonnen durchgeführt.

13. Festung Soroca: Beeindruckende Lage am Fluss Tyra

Drohnenfoto der Festung Soroca am Fluss Tyra, der die Grenze zur Ukraine markiert.
Festung Soroca am Tyra. Auf der anderen Seite die Ukraine. ©Евгений Вершинин

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Lage:Soroca
Errichtung:1499
Besonderheit:runde Form

Wer die Hauptattraktion des Ortes Soroca zum ersten Mal sieht, dem wird vielleicht auffallen, dass hier irgendetwas komisch ist. Was das ist, ist aber meistens nicht sofort klar. Wir sind es gewohnt, mittelalterliche Festungen in rechteckiger Form oder Sternen-Form zu sehen, diese Anlage aus dem Jahr 1499 jedoch ist rund.

Umso beeindruckender ist es, das mächtige Gebäude von innen besichtigen zu können. Da diese Zitadelle die Einzige ist, die noch im Land erhalten ist, wird sie sogar auf den Pass gedruckt.

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Schon gewusst? Auch wenn Moldawien noch so klein ist, so kommt es doch mit einem 2-für-1-Special. In Moldawien befindet sich nämlich noch ein weiteres Land, also, je nachdem, wen man fragt. Auf dem Staatsgebiet befindet sich die unabhängige Region Transnistrien, die sich noch stark an den Sowjetzeiten orientiert. Besuche sind mit privatem Guide oder mit dem öffentlichen Verkehr möglich, vor Ort können auch geführte Touren gebucht werden. In Moldawien wird, außer in den Städten, wo man auch mit Englisch gut vorankommt, neben Rumänisch vorwiegend Russisch gesprochen. Wer durch das Land reisen will, sollte vielleicht zumindest Basis-Kenntnisse in einer der Sprachen mitbringen.

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