Kilometerlange Sandstrände, naturbelassene Dünen und eine entschleunigte Atmosphäre ganz ohne Autos und Stress – all das bietet die kleine Nordseeinsel Langeoog. Gelegen zwischen Spiekeroog und Baltrum ist sie das dritte Eiland in der Reihe der ostfriesischen Inseln und tidenunabhängig mit der Fähre erreichbar. Durch das große (Wasser-)Sportangebot, das Weltnaturerbe Wattenmeer und die vielen Wander- und Radwege entlang der Dünen, eignet sich die Insel sowohl für Familien- als auch für Aktivurlaube. Auf der “langen Insel” gibt es eine Vielzahl von Sehenswürdenkeiten und Ausflugszielen, die beim Inselbesuch zu empfehlen sind.

Top-Ausflugsziele auf Langeoog im Überblick

Die Anreise nach Langeoog kann nur mit dem Boot stattfinden – und so beginnt die Entdeckungsreise der Insel direkt am Hafen, den ihr direkt näher erkunden könnt. Mit einer Fläche von 20 Quadratkilometern ist die Insel wirklich nicht groß und so bietet es sich an, mit dem Fahrrad von einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu fahren.

Autoverkehr gibt es hier glücklicherweise sowieso nicht. Vom Inseldorf aus sind bereits die ersten sehenswerten Orte zu entdecken: Vom Wasserturm, dem Wahrzeichen Langeoogs, über den Dünenfriedhof bis zum sicherlich schönsten Ort der Insel, dem kilometerlangen Hauptstrand. Gerade für Naturliebhaber gehören die Seehundbänke, das Naturschutzgebiet Flinthörn und das Pirolatal sicherlich zu den weiteren Höhepunkten des Gebiets.

Ob ihr nun jeden Tag am Strand surfen oder baden möchtet oder lieber durch einsame Dünenlandschaften wandert und Vögel beobachtet – wir geben euch Tipps, was ihr bei eurem Besuch auf keinen Fall verpassen solltet.

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#langeoog

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1. Wasserturm: Wahrzeichen der Insel

Wasserturm Langeoog ©TasfotoNL

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Höhe:15 Meter
Erbaut:1908
Must-Do:Aussichtplattform besteigen

Anders als auf den meisten Inseln ist das Wahrzeichen von Langeoog kein bunter Leuchtturm – sondern ein über 100 Jahre alter Wasserturm. Erbaut wurde dieser, weil bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts immer mehr Badegäste auf die kleine Insel kamen und die Wasserversorgung zunehmend schwieriger wurde. So entstand 1908 der 15 Meter hohe Turm, der heute ein beliebtes Ausflugsziel mit Panoramablick ist.

Hier könnt ihr nicht nur eine tolle Aussicht über die Insel und das Wattenmeer genießen, sondern auch eine Ausstellung besuchen. Der Turm liegt in unmittelbarer Nähe des Hauptstrandes. Auf dem Weg dorthin begegnet ihr vielleicht der Bronzefigur einer Frau, die an einen Laternenpfahl angelehnt ist. Dies ist das Lale-Andersen Denkmal, das einer der berühmtesten Einwohnerinnen Langeoogs gewidmet ist, der 1972 verstorbenen Sängerin Lale Andersen. 

2. Langeoog Hauptstrand: Einer der schönsten Strände der Nordsee

Nordsee Strand auf Langeoog
©️Eva Gruendemann

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Länge:14 Kilometer
Breiteste Stelle:knapp 1,3 km
Hunde erlaubt?Hundestrand

Über 14 Kilometer erstreckt sich der breite, sandige Hauptstrand auf Langeoog. Besonders schön ist die Naturbelassenheit des Strandes, der völlig unverbaut zum Genießen, Baden und Sporttreiben einlädt.

Quasi die komplette Nordküste der langen Insel besteht aus dem Hauptstrand, der wiederum in verschiedene Zonen unterteilt ist: Badestrand, Wassersportstrand, Drachen- und Surfstrand, Jugend- und Familienstrand, Hundestrand, FKK-Strand und Nichtraucherstrand. So ist für alle der passende Strandabschnitt dabei, an dem dann die Atmosphäre und die Aktivitäten herrschen, die einem gerade zusagen. 

3. Flinthörn: Durch Salzwiesen und Dünen spazieren

Volgelschutzgebiet Flinthörn ©honorick

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Lage:Südwesten
Must-Do:Spaziergang
Pfad:1,5 km

Das Naturschutzgebiet Flinthörn ganz im Südwesten der Insel ist ein Salzwiesen- und Dünengebiet, das zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört. Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung für das örtliche Ökosystem darf das Gebiet eigentlich nicht betreten werden – die Ausnahme bildet der Naturpfad Flinthörn und die dazugehörige Aussichtsplattform.

Der 1,5 Kilometer lange Pfad wird von Informationstafeln gesäumt und eignet sich besonders für alle, die sich für die Lebensräume der Nordseeinseln und die Bedeutung des Wattenmeers interessieren. Die besondere Atmosphäre des Naturschutzgebietes und die vielen dort lebenden Vögel machen einen Abstecher zum Flinthörn aber auf jeden Fall zu einem lohnenswerten Erlebnis. 

4. Seehundbänke: Meeresbewohner ganz aus der Nähe beobachten

Seehundbank ©Pictures4you

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Lage:Ostküste
Must-Do:Seehunde beobachten
Beste Reisezeit:Mai – Juli

Seehunde und Robben ganz aus der Nähe und in ihrer natürlichen Umgebung sehen zu können, ist eine ganz besondere Erfahrung und kaum ein Ort eignet sich dafür besser als die Nordseeinseln. An der östlichen Küste Langeoogs gibt es die Seehundbänke, ein breiter Sandstrand, an dem sich die Meeresbewohner besonders gerne in die Sonne legen.

Zahlreiche örtliche Reedereien bieten Bootsfahrten zu den Bänken an, die die Tiere nicht stören und bei denen zudem Hintergrundinformationen zu den Seehunden und dem Wattenmeer gegeben werden. Wer gerne die besonders niedlichen Jungtiere sehen möchte, der kommt am besten im Zeitraum zwischen Mai und Juli auf die Insel. 

5. Aussichtsdüne Pirolatal: Perfekter Blick über Dünenlandschaft

Aussichtsdüne Pirolatal ©Olaf Schlenger

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Länge:2 km
Lage:Westen
Must-Do:Radtour

Im westlichen Teil der Insel befindet sich das fast zwei Kilometer lange und bis zu 300 m breite Pirolatal, das im Süden und Norden von Graudünen gesäumt wird. Diese beeindruckenden Sanddünen sind bis zu 15 Meter hoch und bilden den Charakter dieses besonderen Gebiets.

Benannt ist es nach der unter Naturschutz stehenden Pflanze “Pirola”, die nach Trockenlegung des Pirolatales selten geworden ist. Ein schöner Wander- und Radweg führt durch das Tal – es ist auch gut möglich, eine Tour durch das Tal mit dem Besuch der Melkhorndüne zu verbinden. Ein weiteres Highlight auf dem Weg durch das Tal ist der kleine, aber etwa 12 Meter tiefe Schloppsee.

6. Melkhörndüne: Höchste Erhebung der Insel

Pfad in Richtung Melkhörndüne ©hkama

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Höhe:20 Meter
Must-Do:Aussicht genießen
Besonderheit:Einer der höchsten Punkte Ostfrieslands

Die Melkhörndüne ist die höchste Erhebung von Langeoog. Mit gerade einmal 20 Metern Höhe, kann die Düne leicht bestiegen werden und bietet dann einen sehr schönen Rundumblick über die Insel und das Meer.

Die Melkhörndüne heißt übrigens so, weil bis 1952 in der nahegelegenen, frühere „Meierei“ (eine Molkerei) die Kühe gemolken wurden. Heute ist die ehemalige Molkerei zu einer Jugendherberge umgebaut. 

7. Surfstrand: Mit dem Kite oder dem Windsurfboard unterwegs

Surfstrand auf Langeoog ©doris oberfrank-list

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Lage:Ostküste
Must-Do:Surfen
Beste Reisezeit:Mai – September

Egal ob Kite- oder Windsurfen, Stand-Up-Paddling oder Segeln – Langeoog bietet ein im Verhältnis zur Größe der Insel beeindruckendes Angebot an Wassersportarten. Hierfür gibt es den bereits erwähnten speziellen Surfstrand, an dem euch mehrere Surfschulen die Sportart eurer Wahl beibringen können.

Wenn ihr schon surfen könnt, gibt es hier auch Material zu leihen. Aufgrund des beständigen Westwinds eignet sich der Weststrand gerade fürs Kitesurfen, Windsurfen dürft ihr westlich und östlich des Badestrands. Langeoogs Strand bietet von Mai bis September gute Bedingungen für den Einstieg in den Surfsport, ist aber auch für Erfahrenere interessant. 

8. Inselbahn Langeoog: Eine der kürzesten Inselbahnen

Langeooger Inselbahn ©Olaf Schlenger

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Route:Fähre bis Hauptort
Strecke:2,6 km
Fahrzeit:knapp 7 Minuten

Gerade mal 7 Minute braucht die Schmalspurbahn auf Langeoog für die ungefähr 2,6 Kilometer kurze Strecke vom Fähranleger bis zum Hauptort Langeoog. Bis 2008 wurden mit der Inselbahn auch Güter über Langeoog transportiert, mittlerweile dient sie aber nur noch dem Personenverkehr. Vor allem Kinder begeistert die bunt angemalte Inselbahn.

Die Fahrt ins Dorf ist übrigens im Fährpreis enthalten. Dort angekommen, könnt ihr in die Kutsche wechseln und euch bis zur Ferienunterkunft bringen lassen.

9. Inselkirche: Wunderschönes Altarbild

Inselkirche Langeoog ©LianeM

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Erbaut:1890
Höhe:24,5 Meter
Must-See:Altarbild

Die evangelische Inselkirche aus dem Jahr 1890 ist auf jeden Fall einen Besuch wert, ob man dort nun an Gottesdiensten teilnehmen möchte oder nicht. Bekannt ist sie für das ungewöhnliche, fast schon provokante Altarbild des Künstlers Herman Buß, das als Leitmotiv ein gestrandetes Schiff zeigt.

In der Kirche finden etwa 400 Personen Platz, für den Besuch sollten die regelmäßigen Gottesdienst-Zeiten beachtet werden. 

10. Hafen Langeoog: Schiffe beobachten und Yachten bestaunen

Langeoog Hafen ©Stephanie Albert

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Lage: Südwestküste
Besonderheit:Tidenunabhängig
Einkehrtipp:Kajüte am Hafen

Alle, die die Insel Langeoog besuchen möchten, kommen wohl am Hafen nicht vorbei – denn hier landen die Fähren vom und zum Festland an. Da lohnt es sich, durch den kleinen Hafen zu spazieren und sich das geschäftige Treiben anzusehen, bevor es mit der Inselbahn zum Inseldorf geht.

Im Zweiten Weltkrieg war der kleine Hafen mal ein Marinestützpunkt, heute besteht er hauptsächlich aus Sielhafen und Yachthafen, mit dem Fähranleger als zentralem Element. Wer gerne ostfriesische Spezialitäten probieren möchte, kann dies in der “Kajüte am Hafen” tun, ein traditionelles Restaurant mit Blick direkt über den Hafen. 

11. Vogelwärterhaus: Alles über die gefiederten Inselbewohner

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Lage:Osten
Must-Do:Vögel beobachten
Renoviert:2015

Wer sich für die heimischen Vögel interessiert, ist am Vogelwärterhaus im Ostteil der Insel genau richtig. Das 2015 renovierte Häuschen mit der ehemaligen Möwenkolonie bietet vielfältige Informationen zur artenreichen Vogelwelt der Insel.

Darüber hinaus können von der “Vogelkiekerwand” aus die Vögel auf der Salzwiese aus nächster Nähe beobachtet werden. 

Wetter


Die interaktive Karte zeigt, wie das Wetter aktuell auf Langeoog ist und die Vorhersage der nächsten 5 Tage aussieht.

Weitere Reiseziele an der Nordsee

Schon gewusst? Langeoog ist 2012 als 1. Deutsche Fairtrade-Insel ausgezeichnet worden. Die Fairtrade-Bewegung, der viele Städte und Kommunen angehören, macht sich weltweit für fairen Handel stark. So gibt es auch auf Langeoog eine Vielzahl von Betrieben, die fair gehandelte Produkte verkaufen. Die Kommune selbst kauft ebenfalls fairen Kaffee und fairen Ostfriesentee ein. Darüber hinaus ist im Haus der Kirchengemeinde ein gut sortierter Eine-Welt-Laden zu finden. Auch bei der Müllvermeidung geht die kleine Insel voran: Schon 2017 wurde auf der ganzen Insel ein Mehrweg-Becher Prinzip eingeführt, um die vielen Coffee-To-Go-Becher zu vermeiden. 

Lage

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