Über das Wasser gleiten, springen und dabei ordentliche Adrenalinschübe erleben? Das geht beim Kitesurfen. Die Faszination des Wassersports, bei dem ihr mit einem Board und einem Lenkdrachen surft, lockt immer mehr Sportbegeisterte an. Doch wo darf ich überhaupt kiten und wo weht der Wind am zuverlässigsten? Wir stellen euch die besten Kitesurfspots in Europa vor, an denen ihr als Anfänger oder Könner jede Menge Spaß auf dem Wasser haben könnt.
Die besten Reiseziele zum Kitesurfen im Überblick
Das Spiel mit dem Kite bringt die Sensation des Gleitens mit dem uralten Traum des Fliegens zusammen. Ursprünglich ist das Kiten oder das Kitesurfen aus dem Segeln entstanden. Schon im 19. Jahrhundert wurde experimentiert, Kutschen mit Segeln antreiben zu lassen. Im Jahr 1996 demonstrierten schließlich zwei Kitesurfer auf Hawaii das erste Mal der Öffentlichkeit den neuen Sport. Heute könnt ihr an den meisten Spots einfach einen Kurs absolvieren und auch das passende Equipment leihen.
Ob Kitesurfen auf einem See, auf dem Meer oder in einer Lagune. In Europa gibt es mittlerweile unzählige Kitesurfspots mit guter Infrastruktur. Zuverlässig vorhersagen lassen sich Winde an Nord- und Ostsee. So zählen Fehmarn oder Sankt Peter-Ording in Deutschland zu den beliebtesten Kitesurfspots. Wollt ihr es etwas wärmer, bieten sich Reiseziele wie Fuerteventura oder Sardinien an. Oder wart ihr schonmal beim Kitesurfen umgeben von einer atemberaubenden Bergkulisse? Dann ab nach Italien zum Gardasee oder Silvaplana See in der Schweiz. Und die Könner unter euch sollten natürlich unbedingt mal nach Tarifa!
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#kitesurfen
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1. Tarifa in Spanien: Die Kitesurf-Oase Europas

Spot: | Flachwasser, Kabbel & Wave |
Beste Windrichtung: | Poniente (Westwind) |
Top Kitespot: | Los Lances |
An der äußersten Südspitze Spaniens liegt die Kitesurf-Oase Europas. Am langen Sandstrand der andalusischen Stadt Tarifa reihen sich nicht nur diverse Kitespots wie Perlen an einer Schnur, sondern hier gibt es auch fast das ganze Jahr über perfekte Windbedingungen.
Gesegnet ist die windreichste Region in Europa nämlich mit zwei Winden, die durch den Düseneffekt in der Straße von Gibraltar verstärkt werden und mal für absolut glattes und mal für welliges Wasser sorgen. Dadurch kann das Revier aber auch sehr anspruchsvoll werden.
2. Fehmarn: Sonnige Ostseeinsel mit diversen Kitespots

Lohnt sich das? Kitesurfen lernen an der Ostsee
Spot: | Flachwasser & Kabbel |
Beste Windrichtung: | Ostwind |
Top Kitespot: | Gold |
Auf der 185 Quadratmeter großen Ostsee-Insel bilden vor allem die langen und flach abfallenden Sandstrände perfekte Flachwasserspots mit riesigen Stehrevieren. Kein Wunder, dass Fehmarn auch als die Wiege des Kitesurfens in Deutschland gilt. Auf engstem Raum bietet die schöne Sonneninsel dazu auch noch für jede Windrichtung einen geeigneten Spot zum Kitesurfen.
Besonders attraktiv sind die vielen Campingplätze auf Fehmarn, die gerade flexiblen Wassersportlern eine ideale Infrastruktur für ihren Kitetrip bieten.
3. Gardasee: Zuverlässiges Thermikrevier vor majestätischen Felsen

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Spot: | Flachwasser & Kabbel |
Beste Windrichtung: | Nord-/Südwind |
Top Kitespot: | Campione |
Kitesurfen auf einem kristallklaren See, umzingelt von gigantischen Bergen? So traumhaft ist die Kulisse am Lago di Garda in Italien. Das Besondere am Gardasee sind die thermischen Windsysteme, welche den Düseneffekt an den engen Seeufern nutzen und so recht zuverlässig den nötigen Wind zum Kitesurfen generieren. Morgens düst ihr rund um Malcesine über das Wasser. Zur Mittagszeit und bei schönem Wetter weht dann am gegenüberliegenden Ufer des Gardasees in Campione ein konstanter Wind aus Süden.
Beachtet, dass ihr die Regeln der Kiteclubs befolgt und eine Gebühr zahlen müsst. Alternativ könnt ihr euch auch mit dem Bootshuttle mitten auf den See fahren lassen.
4. Rhodos: Die perfekte Mischung aus Welle und Flachwasser

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Spot: | Flachwasser & Wave |
Beste Windrichtung: | Nordwest |
Top Kitespot: | Prasonisi |
Windreiche Sommermonate und durchschnittliche Temperaturen um die 30 Grad erwarten euch auf der griechischen Insel Rhodos. Viele Kitesurfspots liegen hier an Kieselstränden der Nordwestküste. Besonders beliebt ist der Spot an der Halbinsel Prasonisi. Die Landzunge bildet auf der einen Seite ein perfektes Flachwasser Revier und auf der anderen Seite könnt ihr auf den Wellen surfen.
Der Wind Meltemi trifft im Sommer Sideshore auf die Küste und bietet beste Bedingungen zum Kitesurfen. Hinzu kommt auch noch thermischer Wind, sodass hier eine Windwahrscheinlichkeit bis zu 90 Prozent herrscht.
5. Silvaplana: Kiten inmitten der Bergkulisse des Engadins in der Schweiz

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Spot: | Flachwasser |
Beste Windrichtung: | Süd/Südwest |
Top Kitespot: | Am Sportzentrums Mulets |
Eine atemberaubende Bergkulisse mit schneebedeckten Alpengipfeln umrahmt den Silvaplanersee, aus dem ihr beim Surfen sogar mal einen kleinen Schluck trinken könnt. Allerdings müsst ihr einen dickeren Neo, eine Haube und sogar Handschuhe dabei haben. Denn die Wassertemperaturen des Sees liegen im Frühsommer bei unter 10 Grad und übersteigen selbst im Sommer selten die 16 Grad Marke. Immerhin liegt der See auf einer Höhe von 1.790 Metern.
Der thermische Wind entsteht hier aufgrund der Temperaturunterschiede zwischen der kälteren Luft im Tal und den sich schneller erwärmenden Berghängen. Der Rest des Jahres ist übrigens optimal zum Snowkiting! Gute Bedingungen bietet der Silvaplanersee, wenn er zugefroren und mit Schnee bedeckt ist. Eine tolle Abwechslung zum Skifahren und Snowboarden.
6. Sankt Peter-Ording: Gigantische Sandstrände an der Nordseeküste

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Spot: | Flachwasser bis mittlere Welle |
Beste Windrichtung: | Nordwest/West/Südwest |
Top Kitespot: | Kitebeach |
Hinter malerischen Dünenlandschaften erstreckt sich ein bis zu zwei Kilometer breiter und fast 12 Kilometer langer Sandstrand. Auf den Strand könnt ihr sogar mit dem Auto fahren und eurer Material direkt vor Ort aufbauen. Die hohe Windsicherheit und vorgelagerte Sandbänke bieten auch Anfängern perfekte Bedingungen zum Kitesurfen. Allerdings ist das Kitesurfen nicht überall erlaubt. Richtet euch nach den ausgewiesenen Kitesurf-Zonen, hier gibt es den “Kitebeach”, “Dorf” und “Böhl”.
Da Sankt Peter-Ording an der Nordsee liegt, informiert euch auch über Ebbe und Flut. Vor allem bei Flut solltet ihr euer Equipment und Auto nicht am Strand stehen lassen.
7. Fuerteventura: Einzigartige Winterdestination im Atlantik zum Kitesurfen

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Spot: | Flachwasser & Wave |
Beste Windrichtung: | Nordost |
Top Kitespot: | Flag Beach |
Fuerteventura hat eine sehr lange Windsaison, sodass ihr hier das ganze Jahr über Kitesurfen könnt. Rund 100 Kilometer vor der afrikanischen Küste liegt die kanarische Insel und ist auch in den Wintermonaten mit angenehmen Temperaturen gesegnet. Hier weht ein leichter bis mäßiger Nordost Passat, der im Sommer sogar durch einen Düseneffekt zwischen den Bergzügen beschleunigt wird.
Wählen könnt ihr zwischen Flachwasserspots und Wavespots. Egal, für welches Gebiet ihr euch entscheidet, beeindrucken werden euch die langen, weißen Sandstrände mit dem türkis strahlenden Wasser so oder so. Als Anfänger solltet ihr die Spots im Norden und die Offshore-Spots an der Ostküste aber besser meiden.
8. Sardinien: Kitesurfen auf abwechslungsreicher Mittelmeerinsel

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Spot: | Flachwasser , Kabbel & Wave |
Beste Windrichtung: | Nordwesten & Südosten |
Top Kitespot: | Porto Pollo |
Besonders im Herbst und Frühjahr sorgen auf Sardinien zwei Winde für perfekte Kitebedingungen. Der Mistral aus Nordwesten und der Scirocco aus Südosten. Zusätzlich können diese durch thermische Winde verstärkt werden. Diverse Kitespots findet ihr rund um die Insel, wobei sich der Norden eher zerklüftet mit Felsformationen gibt. Im Süden findet ihr tolle Sandstrände mit glasklarem Wasser.
Zu empfehlen ist ein Urlaub mit Wohnmobil, um möglichst flexibel und spontan an die Spots zu fahren, an denen der Wind gerade weht. Im Hochsommer ist die Insel allerdings so beliebt, dass es an den Stränden auch schnell mal viel zu voll werden kann.
9. Ijsselmeer: Traumhaftes Kiterevier in Holland

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Spot: | Flachwasser |
Beste Windrichtung: | Alle |
Top Kitespot: | Mirns |
In weniger als 3 Stunden fahrt ihr vom Ruhrgebiet ans Ijsselmeer in die Niederlande. Also perfekt für einen spontanen Kurzurlaub zum Kitesurfen. Das Ijsselmeer zählt zu den windsichersten Kiterevieren in Europa und hat ein nahezu endloses Stehrevier. Die ehemalige Nordseebucht wurde in den 30er Jahren eingedeicht und ist damit weitgehend von der Nordsee getrennt.
Das Tolle ist, dass somit jeder Wind kitebar ist. Es gibt nämlich für jede Windrichtung einen Spot, der sehr gute Kitebedingungen bietet. Vor allem für Anfänger ist das flache, stehtiefe Wasser und der unverwirbelte, konstante Wind perfekt zum Lernen. Leider sind die Kitespots Hindeloopen, Mirns oder Workum bei guten Kitebedingungen auch schnell rappelvoll.
10. Leucate: Kitesurfen im Mittelmeer mit südfranzösischem Flair

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Spot: | Flachwasser, Kabbel und Wave |
Beste Windrichtung: | Süd-Ost |
Top Kitespot: | Plage les Coussoules |
Das malerische Örtchen Leucate an der Grenze zu Spanien bietet starke Winde und traumhafte Strände. Daher zählt der Kitespot auch zu den beliebtesten am Mittelmeer. Der bekannteste Wind Mistral kommt von Nord-Frankreich und wird durch den Düseneffekt durch die Pyrennäen und Alpen verstärkt. Er weht side-offshore und ist daher nur bedingt Einsteigern zu empfehlen. Der Wind Tramontana kommt dagegen sideshore, ist aber sehr böig. Der Wind Marin weht am schwächsten und kommt von Süd-Ost (side-onshore).
Rund um Ostern locken die extremen Winde Tramontana und Marin die internationale Elite zum Festival Mondial du Vent. Ein beeindruckendes Event, um den Profis zuzuschauen!
Weitere Reisetipps in Europa
Schon gewusst? Wenn ihr Anfänger seid, lohnt sich definitiv ein Kitekurs, um die Grundlagen zu erlernen. In der Nebensaison meldet ihr euch am besten nur ein paar Wochen vorher an. So könnt ihr kurz vorher noch reagieren und euch für eine andere Destination entscheiden, falls doch kein Wind weht. Außerdem ist ein Flachwasserspot mit Stehrevier hilfreich. Informiert euch immer vorher, wo es welche Regeln gibt. Teilweise werden auch Gebühren verlangt.
Den Wind Forecast könnt ihr z. B. bei Windfinder oder Windy nachsehen. Grundsätzlich solltet ihr als Anfänger nur bei onshore oder side-onshore, also auflandigem Wind aufs Wasser gehen. Falls ihr mal die Kontrolle verliert, treibt ihr so immerhin wieder zurück ans Ufer.
Übrigens gibt’s auch viele Seen in Deutschland und vor allem Bayern, auf denen ihr Kitesurfen könnt. Hier solltet ihr allerdings schon eine gewisse Erfahrung mitbringen, da die Ein- und Ausstiege sehr klein sind. Ansonsten treibt ihr schnell mal ungewollt an ein anderes Ufer. Zugegeben ist das Kiten eine besondere Sportart, die ihr nicht von heute auf morgen lernen könnt. Wenn ihr aber dabei bleibt, könnte sich eine Sucht entwickeln.
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